Maimond – von Max Dauthendey

Aus der Reihe Epoch Times Poesie
Titelbild
Foto: TokioMarineLife/iStock
Von 19. Mai 2025

Maimond

Maimond schwebt über dem Fluss

Und liegt mir glatt vor dem Fuß.
Das Wasser rückt nicht von der Stelle
Und lugt nur hinauf in die Helle.

Ich schau‘ übers Flussbett hinüber –
Ein Lied schlägt die Brücke herüber,
Es lacht eine Nachtigall
Eine Brücke aus Freude und Schall.

Es regt sich der Nachtwind im Laub –
Es fiel ein Gedanke zum Staub –
Maimond aus vergangen Jahren
Liegt streichelnd auf alternden Haaren.

Maimond zog mich hin mit Verzücken
Sacht über die singende Brücken,
Und jünger wurde mein Gang,
Solange die Nachtigall sang.

 

Max Dauthendey (1867–1918)



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