Österreicherin Natascha Gangl gewinnt Bachmann-Preis 2025

Natascha Gangl hat den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis im österreichischen Klagenfurt gewonnen. Das teilte die Jury am Sonntag mit. Die österreichische Autorin setzte sich bei dem Literatur-Wettlesen gegen 13 Mitbewerber durch.
Die 39-jährige Sprachkünstlerin gewann die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren poetischen Text „DA STA“ („Der Stein“). Darin macht sie sich auf die Suche nach den versteckten Spuren eines NS-Verbrechens, das gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in ihrer Heimat nahe der slowenischen Grenze geschah. Jurorin Brigitte Schwens-Harrant sprach in ihrer Laudatio von einem „unfassbar präzise gestalteten Text“.
Was ist über die Autorin bekannt?
Rund um einen privat errichteten Gedenkstein für erschossene Juden stellt Gangl Fragen zum Erinnern und Vergessen. Der Text ist über weite Strecken wie ein Gedicht gestaltet. Die Jury zeigte sich nicht nur von der kunstvollen Sprachtechnik beeindruckt. Auch die dichte Atmosphäre, die Gangl mit Dialekt-Passagen und genauen Naturbeobachtungen schuf, gefiel.
Nach mehrjährigen Aufenthalten in Mexiko und Spanien lebt die Autorin heute in Wien und in ihrer ursprünglichen Heimat in der Steiermark. Gangl schreibt Prosa, Essays und Sprechtexte. Gemeinsam mit der Band Rdeca Raketa hat sie eine neue Form des Hörstücks entwickelt, das sie „Klangcomic“ nennt.
Den mit 12.500 Euro dotierten Deutschlandfunk-Preis gewann der Berliner Schriftsteller Boris Schumatsky mit einem Text über die Unmöglichkeit, in seine Geburtsstadt Moskau zurückzukehren.
Den Hauptpreis bei den jährlichen Tagen der deutschsprachigen Literatur stiftet die Stadt Klagenfurt. Er erinnert an die österreichischen Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973). Im Vorjahr gewann ihn der in Sarajevo geborene und in Heidelberg lebende Autor Tijan Sila für seinen Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“. (dpa/red)
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