Wenn Gottheiten die Bühne erobern – Shen Yun „verzaubert“ Publikum in Dortmund

Berührende Schicksale, heitere Szenen, philosophische Geschichten. Mit einer unglaublichen Programmvielfalt haucht das New Yorker Künstlerensemble Shen Yun der 5.000 Jahre alten chinesischen Kultur neues Leben ein. Am Abend des 11. April machten die Künstler ihrem Namen – Shen Yun bedeutet übersetzt die Schönheit tanzender, göttlicher Wesen – einmal mehr alle Ehre und stellten ihr Können unter Beweis. Dafür wurden sie reichlich belohnt. Mehr als die Hälfte des Publikums stand am Ende der Aufführung auf, spendete kräftigen Applaus und wollte nur ungern den Saal verlassen.
„Auf allerhöchstem Niveau“
Unter den Zuschauern war auch Dirk Kammertöns, Geschäftsführer des Böckstiegel-Museums in Werther (Westfalen), der von seiner Frau Leana begleitet wurde. Die gebürtige Estin, die seit 30 Jahren in Deutschland lebt, arbeitet als Unternehmensberaterin. Das Paar zeigte sich begeistert.
„Vom künstlerischen Ausdruck her war es super. Alle Tänzer und Tänzerinnen waren hervorragend auf allerhöchstem Niveau. Und was beeindruckend war, war diese unglaubliche Leichtigkeit, mit der das dargestellt wurde“, sagte er respektvoll. „Wenn unser einer es versuchen würde, sich so zu bewegen, hätte man gleich einen Krankenhausaufenthalt im Anschluss. Insofern ist das wirklich unglaublich toll zu sehen, mit welchem Ausdruck das so herübergebracht wurde.“
Seine Frau fügte hinzu: „Aber auch die Kostüme waren so wunderschön. Jeder Tanz in anderen Kostümen; diese Wasserärmel, die so fließen; diese Stoffe und die Farben – dieses Zusammenspiel.“ Und hinzu kamen noch „diese tollen visuellen Effekte“, eine patentierte Technik, die dem Bühnengeschehen eine besondere Intensität verleiht. Dadurch erscheint es den Zuschauern so, als würden die Tänzerinnen und Tänzer in die Leinwand hineinspringen und in himmlische Gefilde fliegen. Das sei „einfach unglaublich“.

Dirk Kammertöns, Geschäftsführer des Böckstiegel-Museums in Werther (Westfalen), besuchte mit seiner Frau Leana Shen Yun am 11. April in Dortmund. Foto: Epoch Times
Die Aufführung habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig Traditionen und ein friedliches Miteinander seien, so Dirk Kammertöns.
„Gewalt hat noch nie was gebracht. Kein Krieg hat jemals irgendetwas Gutes gebracht. Und auch nicht eine so sonstige menschliche Auseinandersetzung. Wenn man sich gegenseitig hilft, dann kommt man weiter“, sagte er.
Insoweit nahm er für sich mit, „dass die Menschen zusammenhalten und wir den Glauben nicht verlieren sollten“. Aus dem letzten Stück „Der Schöpfer ist gekommen“ sei zudem klar geworden, dass es letztlich keine Rolle spiele, ob man an Gott, Buddha oder wen auch immer glaube – solange man auf andere Menschen zugehe.
Dass Shen Yun nicht in China auftreten darf, bedauerte das Paar. „Eigentlich müsste Kunst unpolitisch sein“, sagte Leana Kammertöns.
„Kunst ist ein Teil der Bildung und immer dann, wenn man versucht, Bildung zu vermeiden, dann demaskiert man sich eigentlich als jemand, der versucht, auch Demokratie und bestimmte Aussagen der Menschen sowie Rechte zu vermeiden. Deswegen halte ich Kunst für unglaublich wichtig in jeglicher Hinsicht“, ergänzte ihr Mann.
Neben dem Bildungsauftrag könne Kunst auch Lebens- und Sichtweisen vermitteln, wie es auch bei Shen Yun der Fall ist.
„Und das ist natürlich etwas, was Machthaber häufig fürchten und deswegen verbietet man etwas“, erklärte er im Hinblick auf das von der Kommunistischen Partei Chinas verhängte Auftrittsverbot sowie die Verfolgung von Falun Dafa.
Umso wichtiger sei es, dass Shen Yun mit insgesamt acht einzelnen Künstlergruppen auf Welttournee ist. „Das Thema sollte man gern weiterbringen und überall verbreiten. Daher ist es wünschenswert, dass es noch mehr Gruppen gibt“, so seine Einschätzung.
„Es war eine seelische Anziehung“
Im Publikum saß auch Familie Pohlschröder. Die Eltern, Antje und Markus, hatten ihrer Tochter den Besuch bei Shen Yun geschenkt.
„Sie ist verzaubert, wie man sieht“, erzählte der Versicherungsberater mit Blick auf die Elfjährige. Seinen Eindruck von der Aufführung fasste er in wenigen Worten zusammen: „Zauberhaft, unfassbar schön, ein Farbenmeer.“
Dabei rückte ein ganz besonderer Aspekt von Shen Yun in sein Blickfeld, die Verbindung zwischen dem Göttlichen und dem Irdischen. „Das ist so wundervoll, dass das so schön dargestellt wurde. Ganz toll“, sagte er.
Auch seine Frau war von der Vorstellung berührt. Shen Yun stehe wunderbar für den Prozess, den die Menschheit durchlaufe. „Die Menschheit kommt als Schicksalsgemeinschaft auf die Erde und hat Aufgaben zu erfüllen“, schildert die zweifache Mutter. Manche jedoch würden diese Aufgabe vergessen. Wer sich hingegen an seine Mission erinnere, steige wieder auf.
„Und das bringen wir unseren Kindern bei – einfach so aus dem Herzen, ohne bestimmte religiöse Gesinnung“, schilderte sie.
Es gehe darum, Werte zu vermitteln, damit sich die heranwachsende Generation der heutigen schwierigen Gesellschaft entgegenstellen kann. Insoweit verwies das Paar auf das neue T-Shirt, das die Elfjährige im Theater gekauft hatte. Darauf standen die drei chinesischen Schriftzeichen für die Werte von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

Familie Pohlschröder war „verzaubert“ von Shen Yun. Foto: Epoch Times
Markus Pohlschröder begrüßte es, dass Shen Yun diese traditionellen Werte auf der Bühne präsentierte. Während der Vorstellung habe er auch die Kraft hinter diesen Werten spüren können.
Als Eltern sei es zudem wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen, damit die Kinder „den Verlockungen in der heutigen Welt widerstehen können“, erklärte seine Frau. „Wir versuchen, diese Tradition nicht durch Belehrung oder durch Vorschriften zu lehren, sondern einfach in einer stillen Art.“ Auf diese Weise könnten die Kinder den Umgang mit anderen Menschen erlernen, beispielsweise in Bezug auf Nachbarschaftshilfe. „Jeder weiß, dass er uns immer anrufen kann.“
Die Tanzgeschichten betrachtete Antje Pohlschröder als Spiegel und zog Parallelen zu den dargestellten Szenen, in denen einem verletzten Mann und einer stürzenden Frau geholfen wurde. Das bekräftige sie darin, dass sie auf dem richtigen Weg seien.
„Die Welt tickt auch ein bisschen anders. Sie ist auch in irgendeiner Art entartet. Insofern war das für mich mehr als ein Schauspiel oder eine Belustigung. Es war eine seelische Anziehung“, so die zweifache Mutter.
„Meine Botschaft war, dass es dieses Göttliche tatsächlich gibt“, schilderte indes ihr Mann. Das wisse er aus einer Reise ins Licht, die mit einer schweren Erkrankung einherging. Damals habe er gesehen, „dass es immer noch Menschen gibt, die in diesen Traditionen leben“. Shen Yun habe diese Erinnerung und die damit verbundene Schönheit in ihm wieder wachgerüttelt.
„Da ist etwas, das trägt, das hält – etwas, das nicht bewertet“, sagte er. Das sei das Göttliche, egal, ob man es nun Buddha oder wie auch immer nennt.
Die Epoch Times ist langjähriger Medienpartner von Shen Yun Performing Arts und berichtet seit der Gründung von Shen Yun im Jahr 2006 über die Veranstaltungen und Reaktionen des Publikums. Das letzte Gastspiel im deutschsprachigen Raum findet am 12. April im Dortmunder Theater statt.
Weitere Informationen zu Aufführungszeiten und zum Ticketkauf finden Sie auf der offiziellen Website von Shen Yun, de.shenyun.com.
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