Ein Arzt verrät: So beuge ich Prostatakrebs vor

Zehn einfache Schritte eines Onkologen, um das Risiko für Prostatakrebs zu reduzieren.
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Entdecken Sie die einfachen Gewohnheiten, die ein Arzt aus seiner jahrelangen Erfahrung entwickelt hat um dem Risiko für Prostatakrebs vorzubeugen.Foto: Drazen Zigic/ iStock
Von 4. September 2025

Als Strahlentherapeut, der bereits Tausende Männer mit Prostatakrebs behandelt hat, betrachte ich Prävention nicht mehr als abstraktes Konzept, sondern als persönliche Mission. Ich habe zu viele Männer gesehen, die von ihrer Diagnose überrascht wurden, obwohl die Krankheit mit einem anderen Ansatz möglicherweise früher erkannt oder ganz vermieden worden wäre.

Deshalb wende ich die gleichen Maßstäbe, die ich für meine Patienten anwende, auch auf mein eigenes Leben an.

Was ich tue

1. Ich lasse meinen PSA-Wert [Anm. d. R.: Ein erhöhter PSA-Wert kann auf verschiedene Erkrankungen der Prostata einschließlich Prostatakrebs hinweisen.] jährlich überprüfen – seit meinem 40. Lebensjahr. Ich verfolge meinen PSA-Wert jährlich, überwache Veränderungen im Laufe der Zeit und nutze bei Bedarf Instrumente wie MRT und PSA-Dichte.

2. Ich lege großen Wert auf meinen Schlaf, als wäre er eine Art Medizin. Mein Ziel sind 7,5 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht, was etwa fünf bis sechs Schlafzyklen entspricht. Mit einem Schlaftracker überwache ich meine Schlafphasen sowie die Schlafdauer und die Effizienz. Ich achte darauf, was meinen Schlaf stören könnte, wie spätes Essen, Stress oder Koffein, und passe meine Schlafenszeiten an, um Tiefschlaf und REM-Schlaf zu fördern.

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3. Ich esse oft Tomaten. Gekochte Tomaten wie in Soßen, Suppen oder Eintöpfen enthalten viel Lycopin, ein Antioxidans, das laut Studien und aktuellen Analysen das Risiko für Prostatakrebs senken kann.

4. Ich trinke jeden Tag Matcha. Matcha enthält viel EGCG, ein starkes Antioxidans aus grünem Tee, das Entzündungen hemmt und möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs senken oder dessen Fortschreiten in frühen Stadien verlangsamen kann. Außerdem enthält Matcha L-Theanin, das für ruhige Konzentration sorgt und hilft, Stress zu bewältigen.

5. Ich bewege mich gezielt, um fit und gesund zu bleiben. Mein Ziel sind mindestens 300 Minuten Bewegung pro Woche, aufgeteilt in:

  • Drei Einheiten Krafttraining, um Muskeln zu erhalten und den Testosteronspiegel zu fördern.
  • Zwei bis drei Einheiten Cardiotraining, hauptsächlich lockeres Ausdauertraining (Zone 2), um die Zellgesundheit und den Stoffwechsel zu unterstützen.
  • Täglich über 8.000 Schritte gehen.

Um das Training intensiver zu gestalten, trage ich oft eine Gewichtsweste oder einen Rucksack. Das stärkt die Muskeln, fördert die Knochengesundheit und verbessert die Haltung im Alter. Sport hilft dem Körper, Insulin besser zu nutzen, sodass der Blutzucker effektiver reguliert wird. Außerdem reduziert er Entzündungen und stärkt das Immunsystem – alles wichtige Schutzfaktoren gegen Krebs.

6. Ich fördere auf natürliche Weise einen gesunden Testosteronspiegel. Studien zeigen, dass ein normaler Testosteronspiegel das Prostatakrebsrisiko nicht erhöht. Ich unterstütze meinen Testosteronspiegel durch ausreichend Schlaf, regelmäßiges Krafttraining, eine Ernährung mit vielen Nährstoffen und ein gesundes Körpergewicht.

7. Ich nehme Zink als Nahrungsergänzungsmittel. Zink stärkt das Immunsystem, unterstützt die Reparatur von DNA und hilft, die Prostatazellen gesund zu halten. Ich nehme täglich 15 Milligramm, was für die meisten Männer ausreichend ist, ohne das Risiko für einen Mangel am Spurenelement Kupfer oder Zellschäden zu erhöhen.

8. Ich achte darauf, meinen Blutzucker stabil zu halten und meinen Hämoglobin-A1c-Wert niedrig zu halten. Dafür trage ich ein Gerät zur kontinuierlichen Blutzuckermessung, um meine Werte nach dem Essen zu überwachen und Insulinresistenz zu vermeiden. Ständig hohe Blutzucker- und Insulinwerte können mit aggressiverem Prostatakrebs und schlechteren Behandlungsergebnissen zusammenhängen.

9. Ich achte auf Stressbewältigung und mein seelisches Wohlbefinden. Dauerhafter Stress kann Entzündungen fördern und das Immunsystem schwächen. Deshalb nehme ich mir Zeit für Erholung, Bewegung, Treffen mit Freunden und Ruhe.

10. Ich liebe das Morgenlicht oder nutze eine Lichttherapielampe, um es nachzuahmen. Ich versuche, in der ersten Stunde nach dem Aufwachen nach draußen zu gehen. Sonnenlicht ist der beste Weg, um meine innere Uhr zu regulieren, die alles von Hormonen bis zur Immunabwehr steuert. An dunklen oder stressigen Morgen, vor allem im Winter, greife ich auf eine Lichttherapielampe (10.000 Lux) zurück.

Eine Störung der circadianen Uhr, sei es durch schlechte Schlafgewohnheiten oder Schichtarbeit, wird mit einem erhöhten Risiko für Stoffwechselerkrankungen, Immunschwäche und sogar Krebs – einschließlich Prostatakrebs – in Verbindung gebracht. Den Tag mit Morgenlicht zu beginnen, ist eine der einfachsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen, die ich ergreifen kann.

Was ich vermeide

Ich gehe nicht nur proaktiv vor, sondern achte auch darauf, was ich vermeiden sollte:

1. Hormonstörende Chemikalien

Chemikalien wie BPA, Phthalate und Parabene können das hormonelle Gleichgewicht stören. Ich meide Plastik, nutze Glasbehälter, filtere mein Trinkwasser und wähle natürliche Pflegeprodukte.

2. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin E, Selen und Cholin

Studien zeigen, dass Vitamin E das Risiko für Prostatakrebs erhöhen kann. Auch bieten Selen und Cholin keinen Vorteil, um das Risiko von Prostatakrebs zu senken.

3. Rotes und verarbeitetes Fleisch sowie ultraverarbeitete Lebensmittel

Diese stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko und verstärkten Entzündungen. Ich konzentriere mich stattdessen auf wild gefangenen Fisch, Freilandgeflügel, Hülsenfrüchte und Pflanzen. Wenn Sie rotes Fleisch mögen, halten Sie sich an Wild oder Fleisch aus regenerativen Betrieben – Betrieben, die Wert auf Bodengesundheit, Biodiversität und nachhaltige Weidepraktiken legen.

4. Jede Form von Tabak

Tabakkonsum steht in engem Zusammenhang mit aggressivem Prostatakrebs und krebsbedingter Sterblichkeit. Ich vermeide strikt Tabak.

Abschließender Gedanke

Ich lebe bewusst, um lange gesund zu bleiben: Ich trainiere regelmäßig, lasse mich frühzeitig medizinisch untersuchen, achte auf guten Schlaf und reduziere Entzündungen. So beuge ich Krankheiten vor und stärke Körper und Geist.

Wenn ich krank werde, hilft mir die bereits aufgebaute Widerstandskraft, die Behandlung durchzustehen und mich zu erholen. Prävention ist wie eine Investition in meine Zukunft – sie gibt mir Kraft, Ausdauer und Belastbarkeit. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Achtsamkeit.

Man muss kein Arzt sein, um die eigene Gesundheit ernst zu nehmen.

Über den Autor: 
Dr. med. Manuj Agarwal ist Facharzt für Strahlentherapie und Gründer von Blue Wellth, einer Klinik für integrative Medizin, die sich dafür einsetzt, Menschen dabei zu helfen, ihre Gesundheitsspanne zu verlängern und ein vitales Leben zu führen. Mit mehr als einem Jahrzehnt klinischer Erfahrung verbindet er fortschrittliche Krebsbehandlung mit innovativen Ansätzen zur Vorbeugung von Alterungsprozessen und chronischen Krankheiten.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „I’m an Oncologist–Here’s How I Protect Myself From Prostate Cancer“. (deutsche Bearbeitung kr)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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