„Die Mitarbeiter nerven!“ – #16 Anerkennung ist leise, aber wirksam
„Wieso ‚Danke‘? – Das ist doch ihr Job!“
Diesen Satz hörte ich kürzlich in einem Führungskräfteseminar. Er steht stellvertretend für ein weitverbreitetes Missverständnis, nämlich dass Wertschätzung etwas mit Extraleistung zu tun hat,
Aber: Anerkennung ist kein Bonus. Sie ist Teil der Führungsarbeit. Sie wirkt nicht laut, sondern leise, still und tief.
Was Anerkennung wirklich bedeutet?
Anerkennung bedeutet nicht Dauerlob. Es heißt:
- „Ich sehe, was du leistest.“
- „Ich nehme wahr, wie du dich einbringst.“
- „Ich danke dir – nicht, weil du perfekt bist, sondern weil du Verantwortung trägst.“
Diese Form der Wertschätzung hat eine Wirkung auf Menschen. Sie entlastet, verbindet und motiviert.
Und vor allem: Sie wirkt langfristig.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Stefan ist Meister in einem Fertigungsbetrieb. Viel Verantwortung, wenig Worte. Er ist eher der Typ „klar, direkt, weiter“.
Nach einem Projektabschluss bleibt er kurz stehen, sieht einem Monteur in die Augen und sagt:
„Ich weiß, dass du in den vergangenen Wochen viel mehr geschoben hast, als dein Plan hergab. Das war nicht selbstverständlich, danke.“
Der Monteur sagt nichts. Aber in den Tagen danach berichten andere:
„Der ist ganz anders drauf – präsenter, offener.“
So klein – und doch so groß.
Warum fehlt Anerkennung so oft?
Weil sie nicht zur Routine gehört. Weil viele meinen, Leistung sei selbstverständlich. Oder weil sie glauben, es müsse immer etwas Großes sein.
Doch das Gegenteil ist der Fall: Gerade die kleinen Gesten machen Kultur spürbar.
Ein Satz, ein Blick, eine kurze Rückmeldung. Oft bedarf es nicht mehr.
Fazit: Wer Menschen sieht, gewinnt Vertrauen
„Die Mitarbeiter nerven!“ – manchmal, weil sie das Gefühl haben, unsichtbar zu sein.
Weil nur das auffällt, was fehlt, aber nie das, was gut läuft. Weil Leistung still hingenommen, aber nie benannt wird.
Führung heißt: wahrnehmen. Nicht nur Ergebnisse, sondern auch Einsatz. Und das Ausdrücken: aufrichtig, persönlich, ehrlich.
Denn was gesehen wird, wächst. Was nie gesehen wird, geht verloren.
Erleben Sie, wie Anerkennung zur Kultur wird, am 18. November 2025 beim b-steps summit in Berlin.
Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.
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