„Die Mitarbeiter nerven!“ – #9 Wenn Erfolg leer macht

Wenn Unternehmer oder Führungskräfte den Satz „Die Mitarbeiter nerven!“ sagen, klingt das zunächst nach Frust, nach zu viel Bürokratie, zu vielen Diskussionen, zu wenig Eigeninitiative. Doch hinter dieser Aussage steckt oft mehr, nämlich ein Spiegel für strukturelle, kommunikative und kulturelle Herausforderungen im Unternehmen.
Celebration, business meeting and high five of company staff with collaboration and teamwork Office, motivation and happy winner employees with planning and kpi growth success from team working. Foto: Jacob Wackerhausen/iStock
Wer sich regelmäßig fragt, was ihn wirklich stolz macht – und nicht nur, was erledigt wurde – kommt wieder in Kontakt mit dem, was trägt. Mit dem, was bleibt.Foto: Jacob Wackerhausen/iStock
Von 17. September 2025

Erledigt, erledigt, erledigt – und jetzt?

Lars ist Werksleiter – zahlenorientiert, leistungsstark, strukturiert. In den vergangenen drei Jahren hat er seine Abteilung stabilisiert, Prozesse gestrafft und Kosten gesenkt.

Seine Jahresziele erfüllt er regelmäßig, manchmal sogar vor der Zeit.

Und doch sagt er im Gespräch eines Tages: „Ich weiß gar nicht mehr, worauf ich eigentlich stolz bin.“

Ein Satz, der hängen bleibt. Und einer, der häufiger fällt, als man denkt.

Wenn Erfolg die falsche Währung ist

Viele Führungskräfte erleben einen Widerspruch:

  • Sie sind erfolgreich – aber nicht erfüllt.
  • Sie liefern – aber spüren wenig Sinn.
  • Sie führen – aber fühlen sich nicht verbunden.

Oft liegt es daran, dass Erfolg rein operativ definiert wird: Kennzahlen, Meilensteine, Output.

Doch was dabei oft fehlt, ist die emotionale Rückbindung: Warum mache ich das? Für wen? Und was bleibt, wenn ich damit fertig bin?

Der Wendepunkt: Sinn im Kleinen entdecken

In einem späteren Gespräch erzählt Lars von einer spontanen Idee: Er ließ die Azubis ein eigenes Nachhaltigkeitsprojekt entwickeln – ohne Vorgaben, ohne Erwartung.

Das Ergebnis: ein Müllvermeidungsprojekt mit Präsentation im Kantinenbereich.

Sein Fazit: „Ich war seit Monaten nicht mehr so stolz. Und ich hatte damit fast nichts zu tun – außer, dass ich es zugelassen habe.“

Diese kleine Aktion wurde zu einem echten Wendepunkt. Nicht, weil sie strategisch wichtig war, sondern weil sie emotionale Bedeutung hatte.

Erfolg ist mehr als Zielerreichung

Wer führt, hat oft klare Aufgaben: Struktur geben, Leistung ermöglichen, Wachstum sichern.

Doch wer dauerhaft führen will, benötigt mehr als das: eine Verbindung zu Sinn, zu Menschen, zu Wirkung.

Das heißt nicht, dass jede Aufgabe begeistern muss, aber wer nie das Gefühl hat, dass das eigene Tun über Zahlen hinausgeht, verliert auf Dauer die Orientierung. Und das macht nicht nur leer, sondern auch reizbar.

Fazit: Die Frage nach dem „Wofür“ entscheidet alles

„Die Mitarbeiter nerven!“ – manchmal, weil der Maßstab verschoben ist. Wenn Führung nur noch funktioniert, aber nicht mehr verbindet, entsteht Frust.

Wer sich regelmäßig fragt, was ihn wirklich stolz macht – und nicht nur, was erledigt wurde –, kommt wieder in Kontakt mit dem, was trägt; mit dem, was bleibt.

Und das lässt sich selten in Excel-Tabellen messen, aber immer spüren.

Wie Sie mit Ihrer Führungsrolle wieder in Verbindung kommen, erleben Sie am 18. November 2025 beim b-steps summit in Berlin.
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Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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