Ein magischer Moment – Gold erstmals über 4.000 US-Dollar

Gold hat einen großen Lauf – den besten seit Jahrzehnten. In einer rasanten Rally hat der Goldpreis die historische Marke von 4.000 US-Dollar durchbrochen. Die Experten von Goldman Sachs rechnen sogar mit 5.000 Dollar pro Unze. Was Anleger jetzt wissen sollten.
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Gold könnte die beste Jahresperformance seit den 1970er-Jahren bevorstehen.Foto: Oat_Phawat/iStock
Von 9. Oktober 2025

Der nächste Meilenstein ist erreicht: Eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold notiert erstmals über 4.000 US-Dollar. In einer rasanten Rally hat der Goldpreis die historische Marke durchbrochen. Es ist bereits der sechste Rekord seit knapp mehr als einer Woche – also in acht Handelstagen. In diesem Jahr ist der Preis um fast 50 Prozent durchgestartet. Und nicht mal sieben Monate sind es her, dass die Feinunze Gold zum ersten Mal mehr als 3.000 US-Dollar wert war. Die zweite Tausendermarke im laufenden Jahr ist erreicht. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Goldpreis mehr als verdoppelt. Gold scheint derzeit nur eine Richtung zu kennen.

Woran liegt das? Und wie geht es nun weiter?

Für den Boom gibt es mehrere Gründe. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen strömen Anleger in diesem Jahr in Scharen in diese sichere Anlage. Viele Anleger sehen Gold als Versicherung, um sich gegen Inflation und geopolitische Gefahren abzusichern. Zusätzlich gewinnt das zinslose Gold in Zeiten sinkender Zinsen an Attraktivität. Viele Zentralbanken aus Schwellenländern kaufen Gold, um ihre Reserven unabhängiger vom Dollar zu machen.

Die wirtschaftliche Unsicherheit und der geopolitische Gegenwind sind nur einige der Argumente, welche die Attraktivität von Gold im Jahr 2025 erhöht haben. Der steigende Goldpreis ist eine direkte Reaktion auf die doppelten Risiken von Inflation und Währungsabwertung in den USA und anderen großen Volkswirtschaften.

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Die aktuelle Schwäche des US-Dollar stützt den Goldpreis. Da Gold weltweit überwiegend in Dollar gehandelt wird, macht ein schwächerer Dollar das Edelmetall günstiger, was die Nachfrage ankurbelt und den Preis weiter steigen lässt. Seit der großen Rezession hat sich Gold aufgrund der enormen Verschuldung der US-Regierungen auf der ganzen Welt enorm entwickelt.

Der Goldhype ist auch eine Flucht der Investoren vor ausufernden Schulden, dem fehlenden Handeln zunehmend dysfunktionaler Staaten (wie dem Shutdown in den USA) sowie dem Versuch, einfach weiter Geld zu drucken (wie in Japan), in der Hoffnung, dass die unwirksame Medizin diesmal wirkt.

Gold scheint daher der ideale sichere Hafen zu sein, trotz massiver Überkauftheit. Neben der Schuldenblase ist die KI-Blase ein zentrales Thema für die Märkte. Fast alle sprechen inzwischen von einer Blase. Und alle glauben daran, dass sie den Absprung rechtzeitig schaffen werden.

Weitere Faktoren sind geopolitische Risiken wie der Krieg in der Ukraine. Dies hat die Flucht in den als sicher geltenden Anlagehafen zusätzlich verstärkt. Hinzu kommt die aggressive Zollpolitik der US-Regierung, die zusammen mit den Angriffen von US-Präsident Donald Trump auf die Fed die Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank erhöht. In einem früheren Artikel für die Epoch Times hatte ich bereits die Trump-Gold-Korrelation erörtert.

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Hinzu kommt, dass viele institutionelle Investoren und private Anleger auf das Edelmetall setzen, um ihre Portfolios vom Dollar weg zu diversifizieren.

Gold ist bei Anlegern als sicherer Hafen gefragt. Es zieht heute Kapital an, das zuvor in unsicheren Zeiten in deutsche Bundesanleihen oder US-Staatsanleihen geflossen ist.

Aber was auch immer man dafür verantwortlich machen möchte, eines ist sicher: Gold hat einen großen Lauf – den besten seit Jahrzehnten.

Jahrhunderthausse? Perspektive 5.000 USD je Unze

Die Experten von Goldman Sachs rechnen mit einem Goldpreis von 5.000 Dollar pro Unze, wenn nur 1 Prozent der privat gehaltenen US-Staatsanleihen in Gold umgeschichtet würde. Zusätzlich rechnen sie damit, dass die geopolitischen Unsicherheiten weiterhin hoch bleiben dürften, was Anleger wie auch die Zentralbank zu weiteren Käufen verleiten sollte.

Gold könnte die beste Jahresperformance seit den 1970er-Jahren bevorstehen, einem Jahrzehnt, in dem die rasante Inflation und das Ende des Goldstandards den Preis des Edelmetalls um den Faktor 15 nach oben schnellen ließen. Damals übte US-Präsident Richard Nixon Druck auf die Fed aus, die Zinsen zu senken. Die Zentralbank unter dem damaligen Vorsitzenden Arthur Burns unternahm nur „begrenzte Anstrengungen“, ihre Unabhängigkeit zu wahren, und ließ letztlich aus „politischen Gründen“ eine hohe Inflation zu.

Der namhafte Investor Ray Dalio äußerte sich kürzlich auf einer Konferenz zum Edelmetall. Gold sei im Vergleich zum US-Dollar zweifellos der sicherere Hafen, betonte er. In einer Zeit wachsender Staatsverschuldung und schwindenden Vertrauens in die Stabilität nationaler Währungen sei das Edelmetall ein verlässlicher Wertspeicher.

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All das bedeutet nicht, dass der Goldpreis immer weiter steigen wird. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Gold Anlegern auch erhebliche Verluste bescheren kann. Nachdem das Edelmetall bis zum Herbst 1980 eine lange Rally hingelegt hatte, ging es fast 60 Prozent in die Tiefe. Und im September 2011 begann ein Absturz, der erst nach mehr als vier Jahren endete.

Diversifikation ist das Gebot der Stunde

Gold ist für mich eine Festung zur Beimischung für eine diversifizierte Anlagestrategie. Gold wird an den Finanzmärkten traditionell als sicherer Vermögenswert in Krisenzeiten betrachtet. Allerdings muss dieser sichere Vermögenswert selbst geschützt werden. Es nutzt nichts, Gold zu halten, wenn es keinen Zugriffsschutz hat, beispielsweise in Enteignungsszenarien durch übergriffige Staaten. Der Schutz kann besonders effektiv im Nicht-EU-Ausland organisiert werden. Gold gilt auch als Fluchtwährung und Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten.

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Silber könnte in diesem Bereich eine weitere Option sein. Denn es gewinnt gegenüber Gold weiterhin an relativer Stärke. Silber hat zuletzt kräftig zugelegt und am Montagabend mit 44,11 Dollar je Unze den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht. Seit Jahresbeginn ist der Silberpreis um mehr als 50 Prozent gestiegen und liegt damit an der Spitze.

Bleiben Sie wachsam und schützen Sie Ihre wahren Werte vor Zugriff und sonstigen Begehrlichkeiten.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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