Fritz Vahrenholt: Antarktiseis und Arktismeereis wachsen wieder

Die globalen Mitteltemperaturen sind im April gegenüber dem Vormonat etwa gleichgeblieben. Die Abweichung vom langjährigen Mittel der Satellitenmessungen beträgt 0,61 Grad Celsius. Das ist ein Anstieg gegenüber dem März-Wert um 0,03 Grad Celsius. Der langfristige globale Erwärmungstrend liegt weiterhin bei 0,15 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Das entspräche 1,5 Grad in 100 Jahren.

Die Temperaturen im April 2025 überstiegen das langfristige Mittel um +0,61 Grad Celsius. Der langfristige Trend liegt weiter bei +0,15 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Foto: Dr. Roy Spencer, University of Alabama, Huntsville
Deutlich erkennbar ist der Erwärmungsschub von 2022 bis 2025, der mit dem herkömmlichen Narrativ der CO₂-bedingten Erwärmung nicht zu erklären ist.
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Noch unerklärlicher wird dieser Zusammenhang, wenn man sich mit der Eisbildung auf der Antarktis und dem Meereis in der Arktis beschäftigt: Beide haben in den vergangenen Jahren überraschenderweise zugenommen.
Antarktiseis nimmt wieder zu
Schaut man auf die Webseite der Helmholtz-Gesellschaft mit dem anspruchsvollen Namen „Klimafakten“ unter Antarktis nach, so liest man Folgendes: „Das wichtige Festlandeis der Antarktis schwindet, und zwar in zunehmendem Tempo.“
Dies hätte, so die Helmholtz-Gesellschaft, eine große Bedeutung für den steigenden Meeresspiegel. Und tatsächlich ist der durch das schmelzende Antarktiseis steigende Meeresspiegel eines der zentralen Argumente der Klimapolitik, die die Menschen beunruhigt haben.
Umso überraschender ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie, wonach sich seit 2021 das Bild gewandelt hat: Das Festlandeis der Antarktis nimmt wieder zu. Darin ermittelten Forscher um Prof. Yunzhong Shen und Dr. Wei Wang von der chinesischen Tongji-Universität, dass – seit 2021 – die Eismassen der Antarktis in sehr starkem Maße zugenommen haben.
Die ausgewerteten Daten des NASA-Satelliten GRACE hatten von 2002 bis 2010 einen jährlichen Verlust von 74 Milliarden Tonnen pro Jahr festgestellt. Von 2011 bis 2020 verdoppelte sich die verlorene Menge sogar. Zuletzt nahm das Eis jedoch Jahr für Jahr um etwa 108 Milliarden Tonnen zu.
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Zu gut für die Nachrichten?
Da das Abschmelzen der antarktischen Gletscher mit etwa 20 Prozent zum Meeresspiegelanstieg beitrug, stellt man nun seit 2021 eine Abschwächung des Anstiegs fest. Wäre diese gute Nachricht es nicht wert, in der Tagesschau verbreitet zu werden? Bislang Fehlanzeige.
Eine zweite gute Nachricht wird ebenso wenig vom Fernsehen und dem politischen Berlin verbreitet: Seit über zehn Jahren nimmt das arktische Meereis nicht mehr ab. Darauf aufmerksam gemacht hat eine kürzlich erschienene Veröffentlichung von Mark England von der Universität Exeter und Lorenzo Polvani von der Columbia Universität in New York. In einer vorab veröffentlichten Studie berichten die Forscher von einer zu erwartenden jahrzehntelangen Pause des Rückgangs des arktischen Meereises, zumindest aber für die nächsten fünf bis zehn Jahre.
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Noch im Jahre 2009 hatte John Kerry, US-Klimabeauftragter, Alarm geschlagen, dass im Jahr 2013 die Arktis eisfrei werden würde. Spätestens 2015, so Al Gore. Die Realität entwickelte sich anders.

Seit über einem Jahrzehnt ist das arktische Meereis im jährlichen Septemberminimum stabil oder sogar leicht gewachsen. Y-Achse beachten. Foto: NSIDC/NASA
Durch Satellitenmessungen ist der Rückgang des arktischen Meereises bis 2012 gut dokumentiert, aber ebenso die anschließende Stabilisierung und leichte Erholung. Zum Vergleich wird jeweils das jährliche Septemberminimum herangezogen. Nach der starken Erwärmung der letzten Jahre war ein erneuter Rückgang erwartet worden. Aber das Meereis bleibt stabil. Es wies im letzten September 4,28 Millionen Quadratkilometer auf – fast eine Million Quadratkilometer mehr als zwölf Jahre zuvor.
Diese eindeutigen Messdaten hindern die Tagesschau am 28. März 2025 nicht daran, zu berichten, dass die „Fläche des Arktis-Meereises so gering wie nie“ sei – mit schwerwiegenden Folgen für das Klimasystem.
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Die Klimawissenschaft in der Krise?
Immer häufiger weichen die Prognosen der Klimamodelle von der Realität ab. Prof. Bjorn Stevens und Prof. Jochem Marotzke, beide Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, sprechen von einer Krise der Klimawissenschaften. Marotzke sagte gegenüber Axel Bojanowski:
Die gegenwärtige Klasse von Klimamodellen gerät in zu viele Widersprüche mit der Wirklichkeit.“
Kopfzerbrechen mache Marotzke die große Unsicherheit der Modelle. Als Beispiele führt er an: „In großen Teilen der Welt widersprechen sich die Modelle in der Frage, ob es künftig mehr oder weniger regnen wird. Die Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1998 und 2012 verlief deutlich langsamer als von den Modellen vorhergesagt.“
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Weiter sagte der Klimaforscher: „Seit 1979 hat sich der tropische östliche Pazifik abgekühlt, entgegen den Erwartungen aller Modelle, die dort eine Erwärmung simulieren.“
Bjorn Stevens spricht mit Blick auf die Klimawissenschaft von „der anderen Klimakrise“. Sein Kollege ergänzte: „Dies ist der Moment, in dem ein Paradigmenwechsel unausweichlich erscheint.“
Das Volk vergisst nicht
Mein Eindruck ist: Einige kluge Wissenschaftler merken jetzt, dass sie die Politik mit dem Hinweis auf die unerschütterlichen Aussagen der Klimamodelle dazu gebracht haben, viel Unglück über ihre Völker zu bringen. Warum? Weil man zu schnell mit völlig unangemessenen Maßnahmen die vor der Tür stehende Katastrophe vermeiden wollte.
Man wird sich an die Aussagen der UNO erinnern wie: „Nur erneuerbare Energien seien die Ausfahrt vom Highway zur Klimahölle.“ (Guterres, 2022) Oder „Emissionen von Treibhausgasen haben eindeutig die globale Erwärmung verursacht, wobei die globale Oberflächentemperatur 2011–2020 um 1,1 °C über dem Wert von 1850–1900 lag.“ (IPCC, 2023)
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Basis dieser Aussagen sind Klimamodelle, für die wir jetzt laut Marotzke einen Paradigmenwechsel benötigen, weil sie die Realität schon nach wenigen Jahren nicht mehr hinreichend genau wiedergeben.
Wann gibt es hierzulande einen Paradigmenwechsel in der Klimapolitik?
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Dieser Artikel erscheint voraussichtlich in Kürze im Original auf klimanachrichten.de unter dem Titel „Fritz Vahrenholt: Antarktiseis und Arktismeereis wachsen wieder“. (redaktionelle Bearbeitung ts/Epoch Times)
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