Phantome des politischen Attentats: Charlie Kirks Tod und die Radikalisierung an US-Unis

Nach dem Attentat auf Charlie Kirk sorgt eine chinesische Studentin in den USA mit der Forderung nach weiteren Attentaten für Empörung. Was läuft an den amerikanischen Universitäten schief? Ein Blick auf die chinesische Kulturrevolution gibt Anhaltspunkte.
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Familie, Glaube und Staat gelten traditionell als die drei Säulen der Gesellschaft – ihr Zerfall wird auch am Schicksal von Charlie Kirk sichtbar.Foto: GettyImages/iStock/ Bildmontage: Epoch Times
Von 21. September 2025

In Kürze:

  • Chinesische Studentin in den USA fordert mehr Attentate.
  • Rückblick Kulturrevolution: Eine Mutter wurde in den Tod geschickt.
  • Radikalität ist keine Gerechtigkeit.
  • Sozialismus: romantisierte Theorie – grausame Realität
  • Tyler Robinsons Weg zum Attentäter
  • Der Wert der Familie in der Gesellschaft

 

In der Sendung „Leas Einblick“ greift die seit rund 30 Jahren in Deutschland lebende chinesische YouTuberin das Attentat auf Charlie Kirk in den USA auf und lenkt den Blick auf die Hochschulen Amerikas und eine zunehmend radikalisierte Jugend. Gedanken an den Beginn der chinesischen Kulturrevolution werden geweckt.

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Unsere Gesellschaft bewegt sich gerade auf einem schmalen Grat: Einerseits geht es um die Verteidigung der Meinungsfreiheit, andererseits eskalieren ideologische Konflikte zunehmend.

In diesem Kontext wurde Charlie Kirk, der bekannte konservative Influencer und Gründer der Jugendorganisation Turning Point USA, am 10. September 2025 an der Utah Valley University mutmaßlich von einem radikalen Studenten, Tyler Robinson, erschossen. Dieser Vorfall löste landesweit hitzige Diskussionen aus.

Einige sehen Kirk als Opfer für den Geist des Ersten Verfassungszusatzes – gestorben im Kampf für freie Rede. Andere kommentieren: Er, der sich zeitlebens für Waffenbesitz einsetzte, fiel nun selbst einer Waffe zum Opfer. Doch den Tod allein die Schusswaffendebatte zu reduzieren, wäre zu eng gedacht.

Die Geschichte der Kulturrevolution in China zeigt: Gewalt kann auch ohne Schusswaffen entstehen.

Chinesische Studentin in den USA fordert mehr Attentate

Inmitten der öffentlichen Erregung sorgte ein Video einer chinesischen Studentin vom Oberlin College im US-Bundesstaat Ohio für weitere Aufregung. Julia Xu, chinesischstämmige Studentin im zweiten Jahr, fordert das Comeback von politischen Attentaten. In dem inzwischen gelöschten Video sagte sie:

„Am Tag nach Charlie Kirks Tod war ich im Unterricht. Mein Prof sagte: ‚Ich geb euch fünf Minuten für scharfe Meinungen zu Charlie Kirk.‘
Ich war die Einzige, die die Hand hob. Ich sagte: ‚Ich hab’s ja schon immer gesagt, wir müssen politische Attentate wiederbeleben.
Mir tut’s nicht leid, und ich finde nicht, dass jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung verdient. Manche Leute sollten Angst haben, ihre Meinung öffentlich zu äußern.‘

Der Kurs dreht sich ja um Revolutionen in China. Alle Texte diesen Monat handeln davon, wie gewaltsame Revolutionen Millionen befreit und Frauen emanzipiert haben.

Und der Text des Tages war speziell über die ‚diktatorische Demokratie‘, wo Mao schreibt: Ja, Leute verdienen freie Rede – aber nicht Reaktionäre, Imperialisten, Kapitalisten und all diese Feinde der Revolution, weil das den Fortschritt umkehren würde.“

Julia Xus Worte spiegeln fast wörtlich Slogans der Kulturrevolution wider. Kein Ausrutscher – sondern eine klare Argumentation für selektive Meinungsfreiheit und politische Gewalt.

1966: Die eigene Mutter in den Tod denunziert

Im Juni 1966, zu Beginn der Kulturrevolution, wurde die erste rote Garde in Peking ins Leben gerufen – eine radikale Jugendbewegung, die sich aus Schülern, Studenten und anderen jungen Leuten zusammensetzte. Die Rotgardisten trugen rote Armbänder, riefen „Wer gegen Mao ist, dem zertrümmern wir den Schädel!“ und griffen zu Stöcken, Eisenstangen oder bloßen Fäusten. Tempel wurden zerstört, Lehrer misshandelt, Bücher verbrannt. Diese Ereignisse zeigen, wie Ideologie zu kollektiver Gewalt führen konnte.

Die Worte von Julia Xu erinnern viele Chinesen an die Rotgardisten der Kulturrevolution.

Ein besonders drastisches Beispiel war Zhang Hongbing. 1966, im Alter von gerade 17 Jahren, wurde er Anführer der Roten Garde an seiner Schule in Shanghai. Unter dem Schlachtruf „Rebellion ist gerecht!“ proklamierte er: „Besser 1.000 zu Unrecht töten, als einen Feind laufen zu lassen.“

Zhang Hongbing schilderte einen Vorfall: Seine Mutter blätterte in einem Handbuch für Barfußärzte und wies auf ein Mao-Zitat hin und meinte, das wären die Worte eines anderen. Daraufhin denunzierte Zhang seine Mutter als Kritikerin Maos. In seinem Bericht schrieb der Rotgardist: „Im Kampf dachte ich an den Vorsitzenden, Kraft floss durch mich. Ich schaltete das Radio ein und hörte Maos Stimme: ‚Lass sie zittern!‘“

Zwei Monate später wurde Zhangs Mutter als Konterrevolutionärin hingerichtet.

Zhang gestand später: „Ich hab nicht mal hingeschaut, zu blutig. Ich stand weit weg.“

Jahre später räumte er ein: In seinem Fall habe die Ideologie die familiäre Bindung besiegt. Ein Jugendlicher wurde zum Werkzeug der Politik – ohne Waffe, allein durch Worte.

Zurück in die heutige USA: Die Logik der chinesischen Studentin Julia Xu, dass Menschen Angst vor Meinungsäußerung haben sollten, spiegelt den Rotgardisten-Spruch wider: „Zertrümmert den Schädel!“

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Radikalität als falsche Gerechtigkeit

Julia Xu studiert Politik und Internationale Beziehungen am Oberlin College. In ihrem Blog, schreibt sie, dass sie gerne über Themen wie Identität, Geschlecht und kulturelle Unterschiede diskutiert – was auf einen linken Idealismus schließen lässt. ​​Sie ist Mitglied der Gruppe „Students for a Free Palestine” (Studenten für ein freies Palästina) am Oberlin College.

Ihr fließendes Englisch deutet auf eine Erziehung in den USA hin, zugleich erwähnt sie Besuche bei ihrer Familie in China – ein Hinweis auf ihre fortbestehenden kulturellen Bindungen.

Wie entstanden aber bei ihr solch radikale Positionen? Um das zu verstehen, muss man ihr Umfeld betrachten.

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Das Oberlin College gilt als eine der liberalsten Universitäten in den USA. Dort herrscht eine Atmosphäre, die progressive Werte fördert. Die Toleranz gegenüber linken Ideen ist sehr groß, was bisweilen bis in die Duldung radikaler Positionen geht.

In einem solchen Klima können Studenten radikale Ansichten leicht mit einem Sinn für Gerechtigkeit verwechseln. Dies könnte auch bei Xu der Fall sein. Doch sie ist kein Einzelfall.

Romantisierte Theorie – weit weg von der grausamen Realität

In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Einstellung junger Amerikaner zum Sozialismus deutlich verändert. Nach einer Gallup-Umfrage von 2019 hatten 51 Prozent der 18- bis 39-Jährigen eine positive Meinung zum Sozialismus. Neun Jahre zuvor, 2010, waren es 45 Prozent. Eine Untersuchung des Washingtoner Meinungsforschungsinstituts Pew Research aus dem Jahr 2022 zeigt, dass fast die Hälfte der jungen Menschen in den USA glaubt, der Sozialismus sei ein „lohnenswertes“ System.

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Diese „romantisierte“ Vorstellung vergisst oft die Grausamkeiten der Geschichte. Marx sagte, die gesellschaftliche Entwicklung sei ein Prozess des Klassenkampfes; Lenin betonte, dass Revolution auf Gewalt beruhen müsse.

Für junge Menschen im Westen, die nie unter einer sozialistischen Tyrannei leben mussten, mögen sich diese Theorien wie utopische Träume anhören. Für all jene Menschen in China jedoch, die die Kulturrevolution, die Anti-Rechts-Kampagne und die große Hungersnot miterleben mussten, sind diese Träume längst von der Realität zerschlagen worden.

Julia Xus Aussagen lösten heftige Reaktionen in der chinesischen Gemeinschaft aus – was nicht überrascht: Denn hier sind die historischen Erinnerungen auch heute noch nicht verblasst.

Tyler Robinson: Vom konservativen Jungen zum sozialistischen Attentäter

Zurück zum Schützen Tyler Robinson. Er stammte aus einer konservativen Familie, und seine Eltern hofften, er würde ihre traditionellen Werte übernehmen. Nach dem Beginn seines Studiums zogen ihn jedoch schnell radikale Gruppen an sich. Er trat einer sozialistischen Gruppe bei und begann eine Beziehung mit einem Zimmergenossen, der sich im Prozess einer Geschlechtsumwandlung befand. In diesem sozialen Umfeld änderten sich seine Wertvorstellungen schnell, und schließlich schlug er einen extremen Weg ein.

Laut Ermittlungen postete er online: „Reden allein reicht nicht mehr“ – und schließlich schritt er zur Mordtat. Seine Eltern weinten vor den Medien: „Wir haben diesen unschuldigen Jungen verloren.“

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Die Familie als letzte Bastion

Tyler Robinsons Radikalisierung ist sowohl eine persönliche Tragödie als auch ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen.

Ronald Reagan, der ehemalige US-Präsident, sagte dereinst: „Große Veränderungen in Amerika beginnen mit Gesprächen am Esstisch.“

Heute übertragen jedoch viele Familien die Verantwortung für die Bildung an die Schulen und vergessen dabei leicht, dass die Familie die letzte Verteidigungslinie traditioneller Werte ist. Denn wenn die Schulbildung versagt, das gesellschaftliche Umfeld radikal wird und die Familien keine Unterstützung und Orientierung mehr bieten können – dann werden junge Menschen leicht in den Strudel der Ideologie hineingezogen.

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Traditionell gelten Familie, Glaube und Staat als die drei Säulen der Gesellschaft: Die Familie trägt die Wertevermittlung, der Glaube bietet ethische und spirituelle Unterstützung, der Staat garantiert öffentliche Ordnung und gesellschaftliche Stabilität. Diese drei Teile sind voneinander abhängig und jeweils unverzichtbar für das Ganze.

Wenn also die Ideologie extrem und die Funktion der Familie geschwächt wird und der Glaube an Kraft verliert, dann gerät auch der Staat ins Wanken.

Der Tod von Charlie Kirk ist nicht nur eine persönliche und gesellschaftliche Tragödie, sondern auch ein deutliches Alarmsignal. Er ist eine Erinnerung daran, wie gefährlich extremes Gedankengut sein kann – weil es Menschen dazu bringen kann, Holzknüppel und Eisenstangen zu schwingen und diese sogar gegen ihre Familien zu erheben.

(redaktionelle Bearbeitung: sm)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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