150 Strände gesperrt: Ölpest im Schwarzen Meer schlimmer als bisher bekannt

Vor rund sieben Monaten zerbrachen bei schwerer See zwei alte Öltanker vor der Krim. Offenbar gibt es größere Schäden. Hinterfragt wird mittlerweile, ob die Ladung korrekt angegeben wurde und nicht doch schädlicher war als deklariert.
Blick auf das Schwarze Meer vom Hafen in Odessa. (Symbolbild)
Blick auf das Schwarze Meer vom Hafen in Odessa (Symbolbild).Foto: Uncredited/Ukrinform/dpa
Epoch Times27. Juli 2025

Die Havarie von zwei Öltankern vor der russischen Küste im Schwarzen Meer hat offenbar größere Schäden verursacht, als russische Behörden einräumen. Wie der „Spiegel“ berichtet, tauchen rund sieben Monate nach dem Unglück noch immer giftige Ölklumpen an den Küste auf. Tausende Liter Öl befänden sich in den gekenterten Schiffsteilen und seien bisher nicht abgepumpt.

Zudem gibt es Hinweise, dass Teile der Ladung falsch deklariert sein könnten. Demnach könnten die Tanker nicht, wie angegeben, nur das vergleichsweise leichte Schweröl M-100 geladen haben, sondern weitaus giftigere und schwerer abbaubare Schwerölsorten.

Entscheidende Ergebnisse der rund 8.000 von der russischen Verbraucherschutzbehörde genommenen Proben des angespülten Öls wurden nicht veröffentlicht.

150 Strände sind gesperrt

Die Rekonstruktion von Schiffsrouten deutet darauf hin, dass mindestens einer der hochseeuntauglichen Öltanker besonders schädliches Schweröl in Rostow am Don geladen haben könnte. Auch Recherchen des Nachrichtenmagazins im Umfeld einer einige Kilometer entfernten Raffinerie deuten darauf hin.

Spekuliert wird, dass die Tanker womöglich ein größeres Schiff der russischen Schattenflotte beladen sollten. Diese Schiffe transportieren kaum verarbeitetes russisches Schweröl und vertuschen die Herkunft.

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Die mehr als 50 Jahre alten Öltanker waren Mitte Dezember bei schwerer See in der Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der Halbinsel Krim in Seenot geraten und gekentert. In der „Wolgoneft 212“ klaffte ein Riss am Rumpf, das Schiff zerbrach in zwei Teile und ging unter.

Der zweite Tanker, die „Wolgoneft 239“, zerbrach ebenfalls; sein Heck lief kaum 50 Meter vor der Küste auf Grund.

Die russische Regierung hat in der von der Ölpest betroffenen Region am Schwarzen Meer bereits 170.000 Tonnen verunreinigten Sand abtransportiert und mittlerweile 150 Strände gesperrt.

Anwohner berichten, dass Menschen weiterhin an den Stränden baden. Sie blieben über die Gefahren und die Zusammensetzung der Ölklumpen im Unklaren, so der Vorwurf von Umweltschützern. (dts/red)



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