20 Jahre Haft: Französischer Arzt wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

Weil er mindestens 299 zumeist minderjährige Patienten missbraucht oder vergewaltigt hatte, erhält ein ehemaliger Chirurg in Frankreich 20 Jahren Gefängnis. Ein Gericht im westfranzösischen Vannes verhängte damit am Mittwoch die Höchststrafe gegen den 74-jährigen Joël Le Scouarnec.
Dem Mediziner werden 111 Vergewaltigungen und 189 sexuelle Übergriffe zur Last gelegt, seine Opfer waren im Schnitt elf Jahre alt. Der 74-Jährige hatte seine Taten pauschal gestanden.
Wie der Mediziner in seinen Tagebüchern akribisch notierte, verging er sich über 25 Jahre hinweg bei seiner Arbeit in verschiedenen Krankenhäusern an Jungen und Mädchen unter dem Vorwand von Untersuchungen oder während sie unter Narkose standen.
Demonstranten vor dem Gebäude
Das Gericht verhängte die Höchststrafe wegen der „besonderen Schwere der Taten“, der hohen Zahl der Opfer und deren Alters, hieß es bei der Urteilsverkündung.
Wegen des Alters des Angeklagten und seines „Wunsches zur Wiedergutmachung“ verzichtete das Gericht darauf, Sicherheitsverwahrung nach Verbüßen der Haftstrafe zu verhängen. Seinen Anwälten zufolge akzeptiert der 74-Jährige das Urteil und will nicht in Berufung gehen.
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Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten am Mittwoch Opfer von Le Scouarnec und deren Unterstützer. Sie entfalteten eine Kette mit 355 Kinderbildern, die dessen Opfer symbolisieren sollten – 299 bekannte Opfer ebenso wie solche, die bisher nicht zu finden waren oder deren Fälle verjährt sind.
Ministerium will handeln
Gesundheitsminister Yannick Neuder kündigte am Mittwoch an, er werde sich gemeinsam mit Justizminister Gérald Darmanin dafür einsetzen, „dass es nie wieder zu einer Situation kommt, in der Patienten und verletzliche Kinder“ einem Sexualstraftäter ausgesetzt sind.
Der nun zu Ende gegangene Prozess wird möglicherweise nicht der letzte gegen Le Scouarne bleiben. 2020 wurde er bereits wegen Missbrauchs und Vergewaltigung von vier Mädchen zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass es noch weitere Opfer gibt, und hat neue Ermittlungen aufgenommen. (afp/red)
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