Alle Rabatte an Verbraucher weitergeben: Trump will die Preise für Medikamente senken

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am 15. April eine Verordnung, die Maßnahmen zur Senkung der Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente einführt. Dazu gehört auch der Import solcher Medikamente aus Kanada durch die Bundesstaaten.
US-Bundesstaaten können seit 2020 bestimmte Medikamente aus Kanada importieren, wo sie oft günstiger sind. Grundlage dafür ist Abschnitt 804 des Food, Drug and Cosmetics Act. Eine Genehmigung der Behörde Food and Drug Administration (FDA) ist erforderlich, und das Verfahren ist komplex.
Florida ist der einzige Staat, der derzeit Medikamente aus Kanada importiert. Das Genehmigungsverfahren dauerte mehr als drei Jahre.
Trumps Verordnung weist die FDA an, den Prozess zu verbessern, und ermutigt die Bundesstaaten, Importgenehmigungen zu beantragen.
Eine Analyse der Gesundheitsforschungsgruppe KFF ergab, dass die pro-Kopf-Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA 42 Prozent höher sind als in Kanada.
Preissenkungen
Drei Punkte der Verordnung zielen darauf ab, die Kosten für bereits in den USA erhältliche Medikamente zu senken.
Erstens wird das Medikamentenverhandlungsprogramm von der öffentlichen und bundesstaatlichen Krankenversicherung Medicare überarbeitet, das durch das Inflationsreduktionsgesetz genehmigt wurde. Das Programm ermöglicht es Medicare, mit Pharmaunternehmen zu verhandeln, um die Kosten für Markenmedikamente zu senken, die für Medicane-Teil-B und -Teil-D-Versicherte zugelassen sind.
Die erste Runde von Preissenkungen für 10 Medikamente tritt am 1. Januar 2026 in Kraft. Eine zweite Runde von 15 Medikamenten folgte 2027. Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte, die Trump-Regierung werde das Programm verbessern und transparenter gestalten.
Medicare zahlt bis 35 Prozent mehr, als ein Medikament kostet
Eine zweite Maßnahme zielt darauf ab, die Medicare-Zahlungen für verschreibungspflichtige Medikamente an die tatsächlichen Kosten anzupassen. Derzeit zahlt die staatliche Krankenversicherung für einige Medikamente bis zu 35 Prozent mehr als nötig.
Eine dritte Bestimmung sorgt dafür, dass Medicare für Medikamente einen vergleichbaren Preis zahlt – unabhängig vom Abgabeort.
Derzeit kann Medicare bis zu 60 Prozent mehr für ein Medikament zahlen, das in einer Ambulanz abgegeben wird, als in einer Arztpraxis, was Anreize schafft, Patienten an teurere Orte zu bringen.
Die Verordnung ändert damit den unter Biden verabschiedeten Inflation Reduction Act, der es Medicare ermöglichte, Preise für bestimmte Medikamente mit den Pharmakonzernen auszuhandeln.
Trump will den Insulinpreis senken
Ein vierter Punkt beauftragt Dr. Mehmet Oz, Leiter der Centers for Medicare and Medicaid Services, den Insulinpreis weiter zu senken.
Derzeit liegt der ausgehandelte Preis bei 35 US-Dollar. Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte, dass Patienten mit niedrigem Einkommen und ohne Krankenversicherung möglicherweise Insulin für nur 3 Cent pro Ampulle plus Verwaltungsgebühr erhalten könnten. Injizierbares Adrenalin könnte für 15 US-Dollar pro Autoinjektor erhältlich sein.
Die Verordnung stellt sicher, dass alle Rabatte auf Insulin und Epinephrin, welche die Regierung den Gesundheitsdienstleistern gewährt, an die Verbraucher weitergegeben werden.
Zulassungsverfahren für Generika straffen
Weitere Bestimmungen der Verordnung zielen darauf ab, die Kosten zu senken, indem sie den Prozess der Arzneimittelentwicklung und -zulassung verbessern.
Die FDA soll das Zulassungsverfahren für Generika und Biosimilars straffen, was die Preise für einige Patienten um bis zu 80 Prozent senken könnte. Laut Weißem Haus gibt es derzeit einen Rückstau bei der Zulassung von Generika und Biosimilars.
Zweitens soll Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. mit dem Kongress zusammenarbeiten, um ein Ungleichgewicht bei der Entwicklung einiger hochpreisiger Medikamente zu beheben.
Niedermolekulare Medikamente werden aus Chemikalien hergestellt, sind kostengünstiger und können eine Vielzahl von Krankheiten behandeln. Ibuprofen ist ein Beispiel.
Großmolekulare Medikamente sind teurer in der Herstellung, werden aus lebenden Organismen gewonnen und per Infusion verabreicht. Genbasierte Therapien, Immuntherapien und hormonelle Regulatoren sind Beispiele.
Das derzeitige System ermutigt Unternehmen, in teurere großmolekulare Therapien zu investieren, statt in kostengünstigere Alternativen, so das Weiße Haus. Ein Zeitplan für die Umsetzung dieser gesetzlichen Lösung wurde nicht bekannt gegeben.
Maklergebühren müssen offengelegt werden
Ein Element der Verordnung geht gegen die Praktiken einiger Makler in der Lieferkette für verschreibungspflichtige Medikamente vor. Das Arbeitsministerium soll Regeln für die Offenlegung von Maklergebühren festzulegen.
Manche Arbeitgeber beauftragen Makler mit der Aushandlung von Gebühren im Namen ihrer Angestellten. Doch der Makler kann gegen die Interessen des Arbeitgebers handeln, indem er Gebühren von empfohlenen Pharmacy Benefit Managern annimmt, so ein Beamter des Weißen Hauses.
Die Bestimmungen für diese Regelung sind im Consolidated Appropriations Act enthalten, wurden aber bisher nicht vollständig umgesetzt.
Der Artikel erschien zuerst bei theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Signs Order to Help States Import Low-Cost Medications“. (deutsche Bearbeitung ks)
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