Als Epoch Times getarnt: Chinesische Cyberkriminelle bedrohen US-Regierung

Das kommunistische Regime in China greift im Ausland mittlerweile zu bizarren Mitteln im Kampf gegen die Aufdeckung seiner Verbrechen.
Titelbild
Epoch-Times-Zeitungen, gedruckt in einer Druckerei in New Jersey, am 23. Januar 2024.Foto: Samira Bouaou/Epoch Times
Von 16. September 2025

Chinesische Cyberkriminelle höhnten in einer chinesischsprachigen E-Mail vom 6. September an die Epoch-Times-Zentrale in New York im Betreff: „Seht euch die Bildschirmfotos an, ihr seid erledigt.“ Was war geschehen?

Die E-Mail berichtete von Drohungen gegenüber dem Weißen Haus in Washington und mehreren US-Bundesbehörden. Sie enthielt auch drei Screenshots als „Beweis“. Einer davon zeigte das Kontaktformular des amerikanischen Regierungssitzes mit eingetragener Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Epoch Times in dem Formular.

In einer mit Ausrufezeichen gespickten Botschaft an die US-Regierung behauptete der Absender, er vertrete Falun-Gong-Praktizierende, eine in China verfolgte spirituelle Gemeinschaft, und drohte mit Gewalt gegen das Weiße Haus.

„Wir werden Brandbomben und Sprengstoff werfen! Wenn uns jemand aufhalten will, eröffnen wir das Feuer!“, heißt es in der Nachricht aus dem Bildschirmfoto.

In der Botschaft wurde zudem angekündigt, die Taten live auf verschiedenen Plattformen zu übertragen, darunter YouTube, Epoch Times selbst und der Fernsehsender NTD, das Schwestermedium der Epoch Times.

In der Nachricht wurde zudem erklärt, dass diese Taten gegen die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eine Vergeltung seien für „euer Versagen, uns bei der Bekämpfung der transnationalen Unterdrückung durch die Kommunistische Partei zu helfen“.

Die Absender der chinesischsprachigen E-Mail an Epoch Times – eigenen Angaben nach ein Chinese aus Xi’an in der Provinz Shaanxi – behaupteten zudem, ähnliche gefälschte Drohungen unter dem Banner der Epoch Times an die CIA, das Justizministerium und das Metropolitan Police Department geschickt zu haben.

In jeder der Drohnachrichten benutzten die Cyberkriminellen demnach eine E-Mail-Adresse der Epoch Times als Kontaktadresse.

Warnung vor Terrortat, um Falun Gong zu diskreditieren

Der Chefredakteur der chinesischsprachigen Ausgabe der Epoch Times, Huang Wanqing, ordnet die Drohmails in einer langen Liste neuerer Einschüchterungstaktiken des Pekinger Regimes ein. Huang sprach von einem Versuch, Terror zu verbreiten.

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Bereits im Januar warnte das Falun Dafa Information Center in den USA davor, dass „das Regime oder seine Stellvertreter möglicherweise einen schwerwiegenderen, sogar gewalttätigen Vorfall planen und dabei Menschen einsetzen, die vorgeben, Falun-Gong-Praktizierende zu sein“, so deren Geschäftsführer Levi Browde.

Browde sagte auch, das wahrscheinliche Ziel sei, „die derzeitigen Taktiken zu beschleunigen, um die religiöse Bewegung zu diskreditieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen“.

Doch warum gerade die Epoch Times? Auch andere westliche Medien berichten über Menschenrechtsverbrechen im kommunistischen China. Der Grund liegt in der Entstehungsgeschichte der internationalen Zeitung und deren Verbindung zu Falun Gong.

Die Hongkong-Ausgabe der Epoch Times liegt am 17. September 2024 an den Zeitungskiosken in Hongkong aus. Foto: Kiri Choy/Epoch Times

Der unbestechliche Auftrag, die Wahrheit zu berichten

Die Epoch Times wurde im Jahr 2000 von Falun-Gong-Praktizierenden in Atlanta, Georgia, gegründet, mit dem Ziel, eine unzensierte Berichterstattung über Geschehnisse  im kommunistischen China zu ermöglichen, insbesondere über die Menschenrechtsverbrechen der dort herrschenden Partei.

Monate zuvor, im Juli 1999, hatte das Regime mit seiner Ausrottungskampagne gegen Falun Gong begonnen. Über die dramatische Lage der im Volk damals sehr beliebten spirituellen Bewegung waren jenseits der Staatspropaganda kaum Informationen zu bekommen. Stattdessen sendeten staatliche Medien fast nonstop Anti-Falun-Gong-Propaganda, um die Verfolgung zu rechtfertigen.

Insiderinformationen berichteten in den ersten Tagen und Wochen der Verfolgung von Massenverhaftungen und zusammengetriebenen Menschen, die in Sportstadien festgehalten wurden.

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Über die Jahre hinweg baute sich im Untergrund ein stabiler Informationsfluss aus dem abgeschirmten kommunistischen Staat auf und immer mehr Details über grausame Verbrechen kamen zutage.

So verdichteten sich seit 2006 die Hinweise, dass in den Militärkrankenhäusern des chinesischen Regimes massenweise Falun-Gong-Praktizierende einem systematischen Organraub zum Opfer fielen.

Derzeit bereiten die USA zwei Gesetze vor, den „Falun Gong Protection Act“ und den „Stop Forced Organ Harvesting Act“, die Personen, die mit diesen Verbrechen in Zusammenhang stehen, mit bis zu 20 Jahren Haft und 1 Million US-Dollar an Strafe bedrohen.

Falun Dafa: Ein empfehlenswertes Buch, das wachrüttelt

Falun-Gong-Praktizierende bei einer Mahnwache für die Opfer der Verfolgung. Foto: Minghui

Der republikanische Kongressabgeordnete Scott Perry, Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, brachte den Gesetzentwurf des „Falun Gong Protection Act“ als Hauptinitiator ins Repräsentantenhaus, wo er im Mai einstimmig verabschiedet wurde. Beide Gesetzesentwürfe befinden sich derzeit im Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen.

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„Es war für alle Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, zu einfach gewesen, die Augen vor dem zu verschließen, was wir mit ziemlicher Sicherheit wissen, dass es passiert – und das ist schrecklich“, sagte Perry.



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