Bearbeitungszeit von Asylanträgen dauert deutlich länger als im Vorjahr

Von einem Asylantrag bis zu einer Entscheidung dauert es aktuell im Schnitt 13,1 Monate und damit deutlich länger als im Vorjahr, was auf einen Entscheidungsstopp für syrische Flüchtlinge zurückzuführen ist. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Clara Bünger an das Bundesinnenministerium hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) vorlag.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge brauchte demnach im Zeitraum Januar bis Juli im Schnitt deutlich länger als im Jahr 2024, in dem die Bearbeitungszeit der Anträge bis zu einer Entscheidung bei 8,7 Monaten lag.
Ursache für die längere Dauer ist der Entscheidungsstopp für Verfahren von Flüchtlingen aus Syrien. 52.117 Anträge von syrischen Geflüchteten wurden bislang nicht bearbeitet und sind teils seit mehr als elf Monaten anhängig.
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Schnelles Dublin-Verfahren
Sogenannte Dublin-Verfahren, bei denen Flüchtlinge über ein anderes EU-Land eingereist sind und die Zuständigkeit geklärt wird, gehen mit durchschnittlich 2,5 Monaten hingegen schneller als im vergangenen Jahr (2,8 Monate).
Auch die Entscheidungen der Verwaltungsgerichte über Asylklagen erfolgen mit durchschnittlich 15 Monaten etwas schneller als im Vorjahr (16,6 Monate).
65.000 Asylanträge im ersten Halbjahr
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nahezu um die Hälfte zurückgegangen. Insgesamt wurden zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 65.495 Asylanträge gestellt, wie die „Welt am Sonntag“ Anfang des Monats unter Berufung auf Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) berichtete. Dies ist ein Rückgang von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die meisten Antragsteller in Deutschland kamen den Angaben zufolge aus Afghanistan (22 Prozent), Syrien (20 Prozent) und der Türkei (elf Prozent). (afp/red)
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