Benko-Verfahren: Weiterer Prozess gegen Signa-Pleitier steht bevor

Nach dem ersten Prozess gegen den insolventen Immobilienunternehmer René Benko steht ein zweites Betrugsverfahren bevor. Die Verteidigung zog in weiteren Anklagepunkten ihren Einspruch zurück, wie die Nachrichtenagentur APA am Donnerstag berichtete.
Zahlreiche Journalisten verfolgten den Auftakt des Prozesses gegen René Benko.
Zahlreiche Journalisten verfolgten den Auftakt des Prozesses gegen René Benko (Archivbild).Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa
Epoch Times16. Oktober 2025

Nach dem ersten Prozess gegen den insolventen Immobilienunternehmer René Benko steht ein zweites Betrugsverfahren bevor: Die Verteidigung Benkos zog in weiteren Anklagepunkten ihren Einspruch zurück, wie die Nachrichtenagentur APA am Donnerstag berichtete. Damit kann nun ein Termin für die Verhandlung festgelegt werden. Es geht dabei erneut um den Vorwurf der Konkursvergehen.

Benko soll Bargeld und Wertgegenstände im Wert von 370.000 Euro bei Angehörigen vor seinen Gläubigern versteckt haben. Im Detail geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um 120.000 Euro sowie elf Luxusuhren und weitere Wertgegenstände wie Manschettenknöpfe im Gesamtwert von 250.000 Euro. Laut APA könnte der Prozess im November angesetzt werden und nur einen Tag dauern.

Benko war am Mittwoch zu zwei Jahren Haft verurteilt worden

Der 48-Jährige war am Mittwoch nach einem zweitägigen Prozess wegen ähnlicher Vorwürfe zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Landesgericht Innsbruck sah es als erwiesen an, dass eine Schenkung von Benko an seine Mutter in Höhe von 300.000 Euro dazu dienen sollte, die Insolvenzmasse zu schmälern.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Benkos Verteidiger stellte eine Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung in Aussicht.

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Rasanter Aufstieg und steiler Abstieg

Benko hatte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionenvermögen angehäuft. In Deutschland gehörten dem Unternehmer zeitweise unter anderem die Warenhauskette Galeria und das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin.

Dem rasanten Aufstieg folgte jedoch ein ebenso steiler Abstieg. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und weitere Probleme führten den Handels- und Immobilienkonzern in die Insolvenz, die Ende November 2023 erklärt worden war. Im März 2024 stellte Benko Antrag auf Privatinsolvenz, seit Januar sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft verfolgt eine ganze Reihe von Ermittlungssträngen im Zusammenhang mit der Pleite von Benkos Signa-Konzern sowie seiner Privatinsolvenz.

Im Raum stehen Vorwürfe wie schwerer Betrug, Untreue und verschiedene Korruptionsdelikte. In dem gesamten Ermittlungskomplex geht es demnach um Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Im Visier der Ermittler sind neben Benko rund ein Dutzend Beschuldigte sowie zwei Verbände.(afp/red)



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