Brände in Los Angeles: US-Regierung reicht Millionenklage gegen Stromversorger ein

Mehr als sieben Monate nach den verheerenden Bränden in Los Angeles hat die US-Regierung eine millionenschwere Klage gegen einen kalifornischen Stromversorger eingereicht.
Titelbild
Ein halbes Jahr nach den Bränden: Luftaufnahme von Grundstücken, die am 3. Juli 2025 in Altadena, Kalifornien, von den Trümmern des Eaton-Feuers befreit wurden.Foto: Mario Tama/Getty Images
Epoch Times5. September 2025

Mehr als sieben Monate nach den verheerenden Bränden in Los Angeles hat die US-Regierung eine millionenschwere Klage gegen einen kalifornischen Stromversorger eingereicht. Dem Unternehmen Southern California Edison (SCE) werde „ein besorgniserregendes Muster an Fahrlässigkeit“ vorgeworfen, das „zu Tod, Zerstörung und Kosten in Höhe von Dutzenden Millionen Dollar an Steuergeld“ geführt habe, erklärte Staatsanwalt Bill Essayli am Donnerstag. Außer zum sogenannten Eaton-Feuer im Januar reichte er auch eine zu einem Waldbrand 2022 ein.

Laut dem Justizministerium besteht kein Zweifel daran, dass eine defekte Stromleitung von SCE für einen der verheerenden Brände in der kalifornischen Küstenstadt verantwortlich gewesen sei. Durch das „Eaton“-Feuer starben 19 Menschen, tausende Häuser brannten nieder.

Im Januar hatten drei Wochen lang verheerende Brände in Los Angeles gewütet. Insgesamt 31 Menschen kamen ums Leben und mehr als 160.000 Gebäude wurden zerstört, außerdem verursachten die Brände vielfach langfristige Gesundheitsprobleme. Betroffen waren vor allem der wohlhabende Stadtteil Pacific Palisades und die Vororte Malibu und Altadena. Die Brände zählen zu den teuersten Naturkatastrophen weltweit.

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Funkenflug als Ursache

Die nun eingereichte Klage betrifft das sogenannte Eaton-Feuer, das in Altadena massive Verwüstungen angerichtet hatte. Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen. Videos und Zeugenaussagen deuten aber schon seit Monaten darauf hin, dass Funkenflug einer defekten Stromleitung das Feuer ausgelöst haben könnte.

Das Justizministerium erklärte, es werde 40 Millionen Dollar (34,3 Millionen Euro) Entschädigung für das Eaton-Feuer fordern. Dabei gehe es ausschließlich um Kosten, die US-Bundesbehörden durch den Brand entstanden sind.

Mangelnde Instandhaltung der Leitungen

Laut einer zweiten am Donnerstag eingereichten Klage wird SCE für einen weiteren zerstörerischen Brand im Jahr 2022 in Kalifornien verantwortlich gemacht: Eine durchhängende Stromleitung habe das sogenannte Fairview-Feuer im Landkreis San Bernardino östlich von Los Angeles ausgelöst, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, 5600 Hektar Land verbrannten und Dutzende Gebäude zerstört wurden.

„Die meisten der Brände in Kalifornien werden von diesen Versorgungsunternehmen verursacht, die die Gebiete und die Infrastruktur rund um ihre Übertragungsleitungen nicht instand halten“, sagte Staatsanwalt Essayli vor Journalisten. „Wir wollen, dass SCE seine Geschäftsmethoden ändert“, fügte er hinzu.

Weitere Waldbrände erwartet

Nach Angaben von SCE-Sprecherin Gabriela Ornelas wird das Unternehmen die Klagen prüfen und „in den angemessenen rechtlichen Kanälen antworten“.

Im Juli hatte SCE noch vor der offiziellen Feststellung der Brandursache die Einrichtung eines Entschädigungsfonds angekündigt. Das Geld soll an Menschen gezahlt werden, die ihr Zuhause verloren oder gesundheitliche Schäden erlitten haben. In einem ebenfalls im Juli bei der Börsenaufsicht eingereichten Dokument erklärte SCE, es habe „keine Kenntnis von Hinweisen auf eine andere mögliche Brandursache“.

Essayli erklärte daher, es gebe keinen Grund mit den Klagen gegen SCE zu warten – zumal die nächste Waldbrandsaison sich „mit großen Schritten“ nähere. (afp/red)



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