Brasilianischer Ex-General: Habe Mordplan gegen Lula verfasst – und gleich zerrissen

In Brasilien hat ein ehemaliger Armeegeneral und Mitarbeiter von Ex-Präsident Jair Bolsonaro das Verfassen eines Anschlagsplans gegen Bolsonaros Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silva gestanden – aber zugleich erklärt, das Dokument mit niemandem geteilt zu haben.
Ex-General Fernandes: Mordplan mit niemandem geteilt
Er habe den Mordplan gegen Lula lediglich ausgedruckt, um ihn „auf Papier“ zu lesen und ihn umgehend zerrissen, sagte Mário Fernandes am Donnerstag im Prozess gegen ihn vor dem Obersten Gerichtshof.
Fernandes hatte während der Präsidentschaft von Lulas rechtspopulistischem Vorgänger Jair Bolsonaro ein hohes Staatsamt inne. Der Prozess gegen ihn steht im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Putschversuch gegen Lula, aufgrund dessen auch Bolsonaro vor Gericht steht.
Ex-General Fernandes, der per Videokonferenz an der Verhandlung teilnahm, versicherte vor Gericht, das Dokument zu einer Ermordung Lulas sei lediglich Ausdruck seiner „Überlegungen“ und „eine Zusammenstellung von Daten, eine Untersuchung der Situation“.
Er habe das Dokument zwar im Präsidialamt ausgedruckt, den Plan aber niemandem vorgestellt und ihn mit niemandem geteilt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen General hingegen vor, den Plan für „Gespräche“ mit Bolsonaro zur Residenz des damaligen Präsidenten gebracht zu haben.
[etd-related posts=“5194185,5191484“]
Ohne Unterstützung der Armee scheitert der Anschlagsplan
Der Anschlagsplan mit dem Titel „gelber und grüner Dolch“, benannt nach den Farben der brasilianischen Flagge und von Bolsonaros Partei, sollte nach Überzeugung der Anklage am 15. Dezember 2022 ausgeführt werden.
Dabei sollten demnach neben Lula auch dessen damaliger Stellvertreter Geraldo Alckmin und der Richter Alexandre de Moraes getötet werden. Der Plan soll an mangelnder Unterstützung hochrangiger Kommandeure der Armee gescheitert sein.
Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro wird vorgeworfen, er habe das Ergebnis der Präsidentschaftswahl im Jahr 2022 kippen wollen. Diese hatte der Politiker gegen den linksgerichteten heutigen Präsidenten Lula verloren.
Bolsonaro drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 40 Jahre Haft. Etwa dreißig ehemalige Mitarbeiter Bolsonaros stehen zusammen mit dem ehemaligen Präsidenten vor Gericht.
Bolsonaro-Anhänger hatten am 1. Januar 2023 in der Hauptstadt Brasília den Kongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie das Oberste Gericht gestürmt und schwere Verwüstungen angerichtet. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion