Britische Eltern machen mobil gegen die Nutzung von Smartphones durch ihre Kinder
In Großbritannien haben sich Eltern zusammengeschlossen, um die Nutzung von Smartphones bei ihren Kindern zu regulieren. Das berichtet die englischsprachige Ausgabe von Epoch Times. Dazu gehört etwa die Absicht, den Sprösslingen bis zu einem bestimmten Alter kein Handy zu kaufen. Die Mütter und Väter sagen, sie seien die erste Generation, die sich dieser Herausforderung aktiv stellen muss.
Hoher Gruppendruck lastet auf Jungen und Mädchen
Viele Eltern sagen, dass man jüngere Kinder noch leichter hinhalten könne. Der eigentliche Druck beginne ab einem Alter von zehn oder elf Jahren, wenn der Einfluss Gleichaltriger in der Schule stärker werde.
Laut der britischen Regulierungsbehörde Office of Communications (Ofcom) besitzen neun von zehn Kindern im Alter von elf Jahren ein Mobiltelefon.
Jetzt schließen sich Eltern Smartphone-Verzichtsvereinbarungen an, um das Argument „Alle anderen haben auch eins“, dem die Kinder ausgesetzt sind, zu entkräften und den Gruppendruck zu verringern,.
Das 2023 verabschiedete Gesetz zur Online-Sicherheit verpflichtet Plattformen und Apps seit März dieses Jahres dazu, Kinder vor schädlichen Inhalten zu schützen. So müssen die Plattformen Altersüberprüfungen installieren und den Zugang zu Pornografie, illegalen Inhalten und Inhalten, die zu Selbstverletzung auffordern, blockieren.
Will Orr-Ewing, Vater und Gründer der Nachhilfeorganisation Keystone Tutors, will im Zuge einer Kampagne die Regierungsrichtlinien überprüfen lassen. Sein Ziel ist das Verbot von Smartphones an Schulen. Er unterstützt auch Initiativen wie „Smartphone-Free Childhood“ (Smartphonefreie Kindheit). Das Anfang 2025 gegründete Netzwerk besteht aus Eltern, die ihren Kindern erst ab einem Alter von mindestens 14 Jahren den Zugang zu Handys erlauben wollen. Der britischen Initiative gehören mittlerweile rund 300.000 Mitglieder an, die sich über WhatsApp organisieren.
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Handys nur für SMS und Anrufe
Eine der Gründerinnen der Initiative, Daisy Greenwell, sieht als Alternative zum Handy das „Brick Phone“. Diese Handys der ersten Generation ermöglichten nur das Anrufen sowie das Versenden von SMS. „Der Gruppendruck verschwindet sofort, wenn ein Kind weiß, dass es zehn Kinder in seiner Klasse gibt, die ebenfalls ein Brick Phone bekommen – und kein Smartphone“, sagte sie.
Orr-Ewing arbeitet auch mit Schulen zusammen, um auf die Risiken von Smartphones auf dem Schulgelände aufmerksam zu machen. Eltern könnten ihre Kinder zu Hause schützen, doch in Schulen seien Kontrollen nur schwer möglich. Sportplätze oder Toiletten seien Orte, „die kein Lehrer direkt im Blick hat“.
Eltern berichteten, dass ihren Kindern bereits am ersten Tag an weiterführenden Schulen drastische Videos gezeigt wurden. Das Spektrum reiche von gewalttätigen Kämpfen bis hin zu Pornografie. Dennoch hätten nur etwa zehn Prozent der Schulen eine strikte Handy-Verbotsregelung, so Orr-Ewing weiter.
Linzi Meaden, Mutter und regionale Leiterin von „Smartphone-Free Childhood Kent“, sagte gegenüber Epoch Times, dass es nicht immer einfach sei, Eltern davon zu überzeugen, sich der Initiative anzuschließen. Doch änderten viele ihre Meinung, wenn man sie mit Erfahrungen aus dem Alltag, Statistiken und Daten kkonfrontierte.
„Mein Mann und ich sind beide Traumatherapeuten und sehen Tag für Tag junge Erwachsene im Alter von 18 bis Anfang 20, die mit hohem Stresslevel zu kämpfen haben.“ Sie seien von der Sucht nach ihrem Smartphones gefangen und hätten das Gefühl, nicht abschalten zu können. Smartphones seien für Erwachsene, nicht aber für Kinder gedacht. Auch soziale Medien seien nichts für die junge Generation.
Eltern müssen mit gutem Beispiel vorausgehen
Lucy Marsh vom Family Education Trust, der die Ursachen und Folgen von Familienzerfall erforscht, betonte, dass Eltern Verantwortung für die Handynutzung ihrer Kinder übernehmen müssen. Sie müssten sich mit anderen Eltern zusammentun und sicherstellen, dass Kinder mit ihren Freunden ohne Smartphone kommunizieren können.
„Zum Beispiel könnten Eltern sich verpflichten, innerhalb eines Jahres nur noch ein einfaches Mobiltelefon zu kaufen oder sogar wieder auf Festnetzanschlüsse umzusteigen“, erläuterte sie gegenüber Epoch Times.
Weiter sagte Marsh, dass es Mobilfunkanbietern möglich sei, Handys für Kinder ohne Zugang zu sozialen Medien anzubieten. Dies sollte die Norm sein, wenn Eltern überzeugt sind, dass ihr Kind aus Sicherheitsgründen ein Handy benötigt. „Aber Eltern müssen auch selbst gute Gewohnheiten vorleben. Es bringt nichts, Kindern zu sagen, dass Smartphones schädlich sind, während sie selbst stundenlang vor dem Bildschirm sitzen“, fügte sie hinzu.
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Alex (richtiger Name der Redaktion bekannt) hat eine neun Jahre alte Tochter und einen siebenjährigen Sohn. Das Mädchen frage nun nach einem Handy, weil ihre Freunde in der Schule auch eines haben. Er wolle aber, „dass sie so lange wie möglich ein Kind bleibt, dass sie bestimmte Dinge nicht sehen muss, wie zum Beispiel die Nachrichten von gestern“. Dabei bezog er sich auf die Ermordung des Influencers Charlie Kirk am 10. September, die in den sozialen Medien weitverbreitet wurde. „Sie muss nichts über einen ermordeten Mann wissen. Das hat nichts mit ihrem Leben zu tun, und ich kann ihr das nicht einfach so erklären.“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „British Parents Make ,No Phone Pacts‘ to Keep Children Off Smartphones“ (deutsche Bearbeitung os)
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