BBC-Chef tritt nach Kritik an Bearbeitung von Trump-Aussagen zurück

Nach Kritik an der irreführenden Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump für eine Fernsehdokumentation ist der Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC zurückgetreten. Kulturministerin Lisa Nandy hatte die Vorwürfe rund um die Fernseh-Doku zuvor als "äußerst schwerwiegend“ bezeichnet.
Blick auf das BBC-Gebäude in London: Mit einem Podcast versucht der Sender, dem Street-Art-Künstler Banksy auf die Spur zu kommen.
Blick auf das BBC-Gebäude in London (Archivbild).Foto: James Manning/PA Wire/dpa
Epoch Times9. November 2025

Nach Kritik an der irreführenden Bearbeitung einer Rede von US-Präsident Donald Trump für eine Fernsehdokumentation ist der Chef der britischen Rundfunkanstalt BBC zurückgetreten.

BBC-Generaldirektor Tim Davie verkündete am Sonntagabend seinen Rücktritt, nachdem die Kritik immer lauter geworden war. Auch Nachrichtenchefin Deborah Turness nimmt ihren Hut, wie der Sender mitteilte.

Die BBC müsse „immer offen, transparent und rechenschaftspflichtig sein“, erklärte Davie. Er übernehme die „endgültige Verantwortung“ für den Fehler. Kulturministerin Lisa Nandy hatte die Vorwürfe rund um die Fernseh-Doku zuvor als „äußerst schwerwiegend“ bezeichnet.

Trumps Rede wurde montiert

Mehrere Medien rechneten mit einer Entschuldigung. Die Zeitung „The Daily Telegraph“ hatte am Dienstag berichtet, dass die BCC in ihrem Nachrichtenformat „Panorama“ Teile der von Trump am 6. Januar 2021 vor der Erstürmung des Kapitols in Washington gehaltenen Rede montiert habe.

In der nach seiner Niederlage bei der Wahl gegen Ex-Präsident Joe Biden gehaltenen Rede behauptete Trump, um den Wahlsieg betrogen worden zu sein, daher sollten seine Anhänger „kämpfen wie der Teufel“. Am selben Tag stürmten Tausende seiner Anhänger das Kapitol in Washington.

[etd-related posts=“5277118,5091834″]

In der unbearbeiteten Aufnahme der Rede sagt Trump an einer Stelle: „Wir werden zum Kapitol marschieren und unsere tapferen Senatoren und Abgeordneten im Kongress anfeuern.“

In einem deutlich späteren Abschnitt der Rede erklärte Trump dann mit Blick auf das Wahlergebnis, es sei etwas schiefgelaufen, das könne nicht sein, „und wir kämpfen, kämpfen wie der Teufel“.

In der BBC-Dokumentation hingegen wurden die beiden Sätze direkt aneinander gefügt, sodass der Eindruck verstärkt wird, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.

Wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols wurde Trump im Jahr 2023 unter anderem wegen Verschwörung zur Behinderung einer offiziellen Amtshandlung sowie zum Betrug an den Vereinigten Staaten angeklagt. Aber nach Trumps Wahlsieg am 5. November 2024 sah sich der Sonderermittler Jack Smith gezwungen, das Strafverfahren gegen Trump einzustellen.

Die Dokumentation mit dem Titel „Trump: A Second Chance?“ (Trump: Eine zweite Chance?) war eine Woche vor der US-Präsidentenwahl am 5. November ausgestrahlt worden.

[etd-related posts=“4834915,4667945″]

Ein BBC-Sprecher sagte, Shah werde am Montag dem Ausschuss für Kultur und Medien des Parlaments eine „ausführliche Antwort“ geben. Ministerin Nandy zeigte sich „zuversichtlich“, dass die Leitung des Senders „die Angelegenheit mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandle“.

Es gehe nicht nur um die Sendung „Panorama“, sondern „um eine Reihe sehr schwerwiegender Vorwürfe, von denen der schwerwiegendste lautet, dass es bei der Berichterstattung über schwierige Themen bei der BBC eine systemische Voreingenommenheit gibt“, erklärte die Ministerin für Kultur, Medien und Sport weiter.(afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion