China-Experten: Dieses Tabuthema könnte die Macht der KPCh ins Wanken bringen

Eine Analyse widmet sich einem chinesischen Staatsgeheimnis, welches den USA die Möglichkeit bieten könnte, dem kommunistischen Regime in China einen entscheidenden Schlag zu versetzen – und es kommt Bewegung in die Angelegenheit.
Titelbild
Chinas Staatschef Xi Jinping bei der großen Militärparade am 1. Oktober 2019 in Peking.Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Von 14. Juni 2025

Das kommunistische Regime hat seit Jahren gegenüber den USA eine militärische Strategie angewendet, die als „uneingeschränkte Kriegsführung“ bekannt ist. Zu den Mitteln gehören etwa Cyberattacken, wirtschaftliche Manipulationen, kulturelle Unterwanderung und Desinformation.

Insbesondere führt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) einen Informationskrieg – und zwar auf mehreren Ebenen. Das Ziel ist zu bestimmen, was die Menschen wissen, um zu beeinflussen, was sie denken, was wiederum ihr Handeln beeinflusst. Dazu gehört die Verbreitung großangelegter Narrative bis zur Diffamierung einzelner Kritiker.

Wo der KPCh die Argumente fehlen

In einer Analyse der englischsprachigen Epoch Times wird jedoch auf einige Bereiche verwiesen, in denen der KPCh die Gegenargumente fehlten. Denn laut Experten seien einige der Handlungen des Regimes so grausam, dass die einzige Option darin bestehe, die Informationen zu unterdrücken.

Gleich mehrere China-Experten teilten im Gespräch mit der Epoch Times ihre Ansicht, dass genau in diesen Bereichen die Vereinigten Staaten einen starken Druck auf das Regime ausüben könnten – wenn sie denn dazu bereit seien.

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Sean Lin, ehemaliger Mikrobiologe der US-Armee und Gastautor bei der Epoch Times, sagte: „Das dunkelste Verbrechen, das sie gerade begehen, ist Organraub.“ Lin, der auch Mitglied der unabhängigen Organisation Committee on the Present Danger sagte auch: „Vielleicht gibt es sogar noch grauenhaftere Verbrechen, bösartiger, finsterer als Organraub. Wir wissen es nicht.“

Nach Ansicht von Lin habe die KPCh daher „große Angst“, dass ihre Taten weiter aufgedeckt und von der internationalen Gemeinschaft umfassender wahrgenommen werden.

Die Epoch Times berichtete erstmals 2006 über Aussagen von Informanten, die sich um die erzwungene Organentnahme der KPCh an Gewissensgefangenen drehten. Seitdem hat sich die Beweislage für diese Verbrechen deutlich verdichtet.

China-Kommentator: Drei Faktoren führten zum Umdenken

2019 kam ein unabhängiges Volkstribunal in London nach einjähriger Untersuchung zu der „unausweichlichen endgültigen Schlussfolgerung“: „Erzwungener Organraub wird seit Jahren in ganz China in erheblichem Umfang begangen und […] Falun-Gong-Praktizierende waren eine – und wahrscheinlich die wichtigste – Quelle der Organversorgung.“

Das Tribunal reiht die Verbrechen mit den schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts ein: der Vergasung der Juden durch die Nazis, dem Massaker der Roten Khmer, dem Abschlachten der Tutsi in Ruanda. Diese könnten „nicht schlimmer sein als das Herausschneiden von Herzen, anderen Organen und letztlich der Seelen lebender, unschuldiger, wehrloser und friedlicher Menschen“, so das Urteil des Tribunals.

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So dringlich es auch ist, diese Verbrechen aufzudecken und damit zahllose Menschenleben zu retten, so hat es bis heute noch keine Regierung der Welt geschafft, die Ergebnisse einer formellen Untersuchung zu veröffentlichen.

Nan Su, China-Kommentator und leitender Redakteur der chinesischsprachigen Ausgabe der Epoch Times, erklärte: „Die westlichen Regierungen nahmen all diese Informationen nicht ernst. Sie glaubten immer noch, dass wenn wir wirtschaftliche Freiheit nach China bringen, sein politisches System sich ändern wird.“ Laut Nan hätten mittlerweile jedoch drei Faktoren diese Situation verändert:

Während der Corona-Pandemie habe China unverantwortlich und bösartig gehandelt, indem es kritische Informationen blockierte, die anderen Ländern geholfen hätten. Ein weiterer Faktor: Die Untergrabung der Unabhängigkeit Hongkongs 2022 habe gezeigt, dass die KPCh seine Versprechen nicht einhalten werde, das rechtliche und politische System der Region für 50 Jahre separat zu bewahren. Und schließlich die Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg, bei dem sich China auf die Gegenseite der USA und Europa stellte.

USA: Resolutionen und Organraubgesetze

Sowohl der US-Kongress als auch das Europäische Parlament haben in den vergangenen Jahren schon mehrere Resolutionen gegen den Organraub in China verabschiedet. Wie Nan sagte, hätte jedoch „keine davon wirklich Biss“ gehabt. „Wenn die US-Regierung dieses Problem wirklich ernst nehmen, Zeit und Geld in die Untersuchung investieren würde, wäre das etwas, was die Führer in Peking schon immer befürchtet haben.“

Wie Heng He, Experte für chinesische Politik und Gastautor bei Epoch Times, sagte, sei dies in der Tat ein „Schlüssel“ in der internationalen Konfrontation mit China und erlaube dem Westen, die KPCh unter Druck zu setzen. Bei anderen Themen wie unlauteren Handelspraktiken und militärischer Expansion könne die KPCh die Kritik jedoch einfach ignorieren. Auch wenn die KPCh Taiwan angreifen oder einen Krieg mit den Philippinen beginnen würde, könnte jemand Ausreden für das Regime finden, es zu verteidigen, so He.

„Aber beim Organraub kann das niemand“, fügte er hinzu.

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(v. l. n. r.) Robert Destro, ehemaliger Vize-US-Außenminister, Cheng Peiming, ein Falun-Gong-Praktizierender, dem in China gewaltsam Organe entnommen wurden und Dr. Charles Lee, Arzt und Ermittler im Bereich Organraub, während einer Pressekonferenz in Washington, D.C. am 9. August 2024. Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times

Zwei Anti-Organraub-Gesetze auf dem Weg

Lin sagte, die Frage sei, ob die US-Regierung den Willen habe, diese Angelegenheit aufzudecken – und Maßnahmen zu ergreifen. Der China-Experte ist angesichts der Regierung um US-Präsident Donald Trump zuversichtlich: „Die KPCh erkennt jetzt, dass sie sich an einem kritischen Punkt befindet, […] weil die derzeitige Trump-Regierung eines der stärksten Teams hat“, welches am konfrontativsten gegen die KPCh antrete, fügte Lin hinzu.

Betrachtet man die im vergangenen Monat vom US-Repräsentantenhaus verabschiedeten Gesetzentwürfe Falun Gong Protection Act und Stop Forced Organ Harvesting Act, so kommt die Sache bereits in Bewegung. Sobald diese beiden Vorhaben Gesetz werden, würde das Möglichkeiten für Sanktionen gegen Personen ergeben, die am Organraub beteiligt sind und mehrere Bundesbehörden wären verpflichtet, Berichte zu dem Thema zu erstellen. Auch würden sie die Zusammenarbeit mit dem kommunistischen China bei Transplantationen unterbinden.

Lin sagte, dass die KPCh sich des historischen Präzedenzfalls des Holocausts bewusst und wirklich besorgt sei, dass die „Verfolgung von Falun Gong so etwas werden könnte“.

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Mit Lügen das Verbrechen schützen

In einem sind sich die Experten einig: Weil die KPCh ihre Organraubverbrechen nicht erklären könne, versuche sie, jegliche Informationen dazu zu unterdrücken und die Opfer zu diskreditieren.

Die Epoch Times hatte bereits berichtet, dass Xi 2022 eine neue Kampagne gegen Falun Gong begann, mit dem Ziel, die spirituelle Bewegung im Ausland durch Lawfare (juristische Kriegsführung) und das Streuen bösartiger Erzählungen in den westlichen Medien und in den sozialen Medien zu diskreditieren.

Die falsche Legitimität der Kommunistischen Partei Chinas

„Sie wollen den Ruf von Falun Gong in den Vereinigten Staaten schädigen, damit die US-Regierung zögert, mit der Falun-Gong-Gruppe zusammenzuarbeiten, um die Verbrechen der KPCh aufzudecken“, sagte Lin und Heng fügte hinzu, dass die KPCh dieses Problem für besonders dringend halte, da es ihre ständige Quelle der Unsicherheit treffe, ihren Mangel an Legitimität.

Sean Lin, ehemaliger Laborleiter der Abteilung für Viruserkrankungen am Walter Reed Army Institute of Research. Foto: Epoch Times

Die Analyse der englischsprachigen Epoch Times endet mit einem Blick in die Geschichte. Kommentator Heng erinnert daran, dass früher chinesische Dynastien ihre Legitimität aus einem göttlichen Mandat bezogen hätten und in der modernen Zeit würde dies normalerweise durch Wahlen geschehen. Doch beides lehne die KPCh ab, so Heng. Seit Maos katastrophaler Kulturrevolution habe sich das revolutionäre Versprechen der Partei mittlerweile erschöpft. Sie nutze daher das wirtschaftliche Wachstum als Quelle einer Pseudolegitimität.

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Wie Lin erinnert, sei die chinesische Wirtschaft nun jedoch ins Wanken geraten. Nicht zuletzt habe auch der Handelskrieg mit den USA dazu beigetragen, dass die KPCh vor erheblichen Herausforderungen stehe. Dem China-Experten zufolge könnte die gründliche Enthüllung dieser Verbrechen des Regimes es an den Rand des Zusammenbruchs bringen.

Lin sagte: „Auch wenn die chinesische Wirtschaft einen harten Absturz erlebt und zusammenbricht, solange die Führung der KPCh da ist, könnte diese versuchen, die harten Zeiten zu überstehen.“

Die entscheidende Frage sei jedoch, dass die KPCh dennoch „legitim erscheinen muss, sowohl vor der Welt als auch vor dem chinesischen Volk“, sagte Lin. Jedoch: „Wenn ihr Verbrechen gegen unschuldige Falun-Gong-Praktizierende in China vollständig aufgedeckt wird, kann niemand so eine Regierung akzeptieren – und die KPCh könnte sogar von innen heraus zerfallen.“

Der Artikel basiert auf „The Leverage Against China That the US Hasn’t Used Yet“, erschienen im Original auf theepochtimes.com.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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