Columbia University zahlt 200 Millionen Dollar und einigt sich mit US-Regierung

Die Columbia University zahlt 200 Millionen Dollar, um Vorwürfe der Diskriminierung jüdischer Studenten beizulegen. Im Gegenzug erhält sie Bundeszuschüsse in Höhe von Hunderten Millionen Dollar zurück.
Die Universität teilte mit, sie habe sich mit der Bundesregierung geeinigt. In der Erklärung heißt es: „Obwohl die Columbia mit dieser Vereinbarung kein Fehlverhalten einräumt, hat die Leitung der Institution wiederholt anerkannt, dass jüdische Studenten und Dozenten schmerzhafte, inakzeptable Vorfälle erlebt haben und Reformen notwendig waren und sind.“
Columbia war eine der aktivsten Hochschulen mit propalästinensischen Protesten nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Propalästinensische Studenten und Aktivisten bildeten Lager, jüdische Studenten wurden mehrfach von Demonstranten verbal oder körperlich angegriffen.
Kritiker, darunter auch die Regierung von Präsident Donald Trump, warfen der Universitätsverwaltung vor, nicht angemessen auf diese antisemitischen Vorfälle reagiert zu haben.

30. April 2024 in New York City: Demonstranten des propalästinensischen Lagers auf dem Columbia-Campus verbarrikadieren sich in der Hamilton Hall, in der sich das Büro des Dekans befindet. Foto: Alex Kent/Getty Images
Nun erklärte die Universität: „Die Columbia University hat mit der US-Regierung eine Einigung erzielt, um Ermittlungen der Bundesbehörden wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Bundesgesetze zur Diskriminierungsbekämpfung zu beenden“.
Es ging um Zuschüsse von rund 400 Millionen Dollar
Im März hatten mehrere Regierungsbehörden angekündigt, Zuschüsse von insgesamt rund 400 Millionen Dollar zu streichen.
Das Justiz-, Gesundheits- und Bildungsministerium sowie die US General Services Administration begründeten die Mittelkürzung mit der „fortgesetzten Untätigkeit der Schule angesichts anhaltender Schikanen gegen jüdische Studenten“.
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Im selben Monat warnte das Bildungsministerium in Schreiben an über 60 Universitäten vor Sanktionen, falls sie jüdische Studenten gemäß Titel VI des Bürgerrechtsgesetzes nicht besser schützen. Dieses untersagt Institutionen und Gruppen, die Bundesmittel erhalten, Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Hautfarbe oder nationaler Herkunft.

Studenten der Columbia University nehmen nach der Verhaftung von mehr als 100 Demonstranten am 26. April 2024 in New York City an einem pro-palästinensischen Lager auf ihrem Campus teil. Foto: Stephanie Keith/Getty Images
Reformen an der Universität angekündigt
Neben der Geldbuße setzt die Columbia University auch eine Reihe von Reformen um, die bereits in diesem Jahr angekündigt wurden.
Dazu gehört eine „grundlegend überarbeitete“ Politik zur Bekämpfung von Diskriminierung und diskriminierender Belästigung für Studenten und Gruppen, „einschließlich der Möglichkeit, Gruppen zu sanktionieren (d.h. zu streichen, auszusetzen oder die Anerkennung zu entziehen)“.
Zudem will die Universität ihre Schulungen für Lehrkräfte und Mitarbeiter zu Titel VI fortsetzen.
Am 15. Juli erklärte sich die Columbia bereit, die Definition von Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance zu übernehmen, eigene Koordinatoren für Titel VI und Titel VII einzusetzen und die universitätseigen Bildungsinitiativen zu erweitern. Die Universität versprach „konsequente, strenge und wirksame Disziplinarmaßnahmen bei Verstößen gegen die Universitätsordnung“.
Sie verwies auf Maßnahmen, die sie gegen Studenten ergriffen hat – einschließlich Suspendierung, Ausschluss und vorübergehenden Entzug des akademischen Grades -, die während des ersten Protestcamps an der Schule gegen die Schulordnung verstoßen hatten. Sie versprach auch Verbesserungen im eigenen Disziplinarverfahren.

Im vergangenen Jahr war die Columbia University Schauplatz großer pro-palästinensischer Proteste . (Archivbild) Foto: Carlos Chiossone/ZUMA Press Wire/dpa
Proteste werden eingeschränkt
Künftig wird die Schule Zeit, Ort und Art von Protesten einschränken, um sicherzustellen, dass diese Demonstrationen nicht in akademische Gebäude eindringen oder den Unterricht stören.
Außerdem plant sie Schritte gegen die Vermummung bei Demonstrationen, die Identifizierung der beteiligten Personen und für mehr Sicherheit auf dem Campus.
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Die amtierende Universitätspräsidentin Claire Shipman nannte die Einigung einen „wichtigen Schritt nach vorn nach einer Zeit anhaltender staatlicher Kontrolle und institutioneller Unsicherheit“.
„Die Vereinbarung wurde sorgfältig ausgearbeitet, um unsere Werte zu schützen und unsere wichtige Forschungspartnerschaft mit der Bundesregierung wieder in Gang zu bringen. Entscheidend ist, dass unsere Unabhängigkeit gewahrt bleibt – eine Grundvoraussetzung für akademische Exzellenz und wissenschaftliche Forschung, eine Arbeit, die für das öffentliche Interesse unerlässlich ist“, erklärte Shipman.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Columbia University Agrees to Pay $200 Million to Restore Federal Funding“. (deutsche Bearbeitung ks)
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