Deutschland schickt weitere Kampfjets in polnischen Luftraum – Röttgen drängt auf Abwehrdrohnen
Als Reaktion auf die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen verstärkt Deutschland seine Beteiligung am Schutz der NATO-Ostgrenze.
Die Überwachung des Luftraums über Polen durch deutsche Kampfjets wird verlängert und ausgeweitet, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte.
Zahl der Kampfjets wird von zwei auf vier verdoppelt
Die Bundeswehr ist bereits jetzt mit zwei in Rostock-Laage stationierten Eurofighter-Kampfjets über Polen im Einsatz. Die Anzahl der Flieger werde nun auf vier verdoppelt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Außerdem werde der bisher nur bis zum 30. September geplante Einsatz zunächst bis zum 31. Dezember verlängert.
Kornelius fügte hinzu, dass die Bundesregierung auch ihre Unterstützung für die Ukraine intensivieren werde. Einzelheiten dazu nannte er nicht. In der EU werde Deutschland auf eine schnelle Verabschiedung eines „robusten 19. Sanktionspakets“ hinarbeiten, um Russland weiter unter Druck zu setzen.
In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 russische Drohnen teils hunderte Kilometer weit in den Luftraum des EU- und NATO-Lands Polen eingedrungen.
Mindestens drei von ihnen wurden abgefangen. Warschau und andere NATO-Länder, darunter auch Deutschland, verurteilten die Vorfälle als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis.

Polizei und Armee untersuchen die Schäden an einem Haus, das am 10. September 2025 im ostpolnischen Dorf Wyryki-Wola durch Trümmer einer abgeschossenen russischen Drohne zerstört wurde. Foto: WOJTEK RADWANSKI/AFP via Getty Images

Suche nach Drohnentrümmern in Polen. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa
Merz sieht „ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa“
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen nicht für ein Versehen halte. Er sehe in diesen Vorfällen „eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa“.
Merz sprach von einer „neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen“. Die NATO-Luftabwehr habe zwar funktioniert, aber nicht so gut, wie sie hätte funktionieren müssen.
„Das wird Diskussionen in der NATO auslösen. Das wird Diskussionen natürlich auch in der Europäischen Union auslösen.“
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Röttgen drängt auf Anschaffung von Abwehrdrohnen
Außenpolitiker Norbert Röttgen (CDU) hat nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum die Anschaffung von Abwehrdrohnen gefordert.
Es sei „unstrittig“, dass die Bundeswehr nicht gut genug ausgestattet sei, sagte er den Sendern RTL und ntv am Donnerstag. „Darum ist dieser Vorfall eben auch einer, aus dem Deutschland lernen muss.“
Röttgen pochte auf mehr Tempo. „Wir brauchen Abwehrdrohnen für solche Angriffe, das muss jetzt auch schnell geschehen. Und wir leisten uns in Deutschland rechtliche Zweifelsfragen in einem solchen Fall: Wer ist eigentlich zuständig, was kann geschehen, wer muss entscheiden“, sagte er.
„Auch hier muss entschieden werden, wie das auf klarer Rechtsgrundlage dann auch schnell entschieden werden kann.“ (dts/dpa/il)
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