Die Entschlüsselung der Strategie: Wie Chinas Regime Gruppen im Ausland verfolgt und unterdrückt

Die Kampfstrategie des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit gegen Falun Gong in den USA erweist sich als mögliche Blaupause für Verfolgungen jeglicher „Gegner“ des Pekinger Regimes im Ausland.
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Die Transnationale Repression der KPCh in den USA.Foto: Epoch Times/X-Screenshots via Epoch Times/Falun Dafa Information Center/Mit freundlicher Genehmigung von Shen Yun Security/Mit freundlicher Genehmigung des Global Service Center for Quitting the CCP/Getty Images/Shutterstock/Public Domain/Montage: Epoch Times
Von 24. Juni 2025

Es ist mittlerweile kein chinesisches Staatsgeheimnis mehr, dass das kommunistische Regime seit 1999 Millionen Falun-Gong-Praktizierende mit Gefängnis, Folter und Mord verfolgt, in vielen Fällen sogar durch den Raub und Verkauf lebenswichtiger Organe.

Vor Kurzem wurde erstmals das Drehbuch der Kommunistischen Partei Chinas zur Unterdrückung der Glaubensgemeinschaft außerhalb Chinas entschlüsselt. Experten befürchten, dass diese Strategien dem Regime bald schon als Blaupause zur Unterdrückung jeglicher „Gegner“ im Ausland dienen könnten.

Zum Ärger des Despoten

Die nun umfangreich aufgedeckte Operation der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) begann im Jahr 2022 auf Hochtouren zu laufen. Staats- und Parteichef Xi Jinping beschwerte sich bei ranghohen Beamten, dass Falun-Gong-Praktizierende im Ausland immer erfolgreicher die Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas aufzudecken vermochten. Entsprechende Informationen wurden dem in Australien lebenden chinesischen Dissidenten und Rechtswissenschaftler Yuan Hongbin im vergangenen Jahr übermittelt.

Den Informanten zufolge hatte Xi seine Gefolgsleute getadelt, bei der Unterdrückung der Glaubensgemeinschaft im Ausland versagt zu haben. Chinas Oberster Führer ordnete daher eine gezielte Kampagne an, die sich auf die Unternehmen und Organisationen konzentrieren sollte, die von Falun-Gong-Praktizierenden in den USA gegründet worden waren, Epoch Times und der Fernsehsender NTD und besonders das weltweit erfolgreiche Tanz- und Musikensemble Shen Yun Performing Arts.

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Die Transnationale Repression der KPCh in den USA. Foto: Epoch Times/X-Screenshots via Epoch Times/Falun Dafa Information Center/Mit freundlicher Genehmigung von Shen Yun Security/Mit freundlicher Genehmigung des Global Service Center for Quitting the CCP/Getty Images/Shutterstock/Public Domain/Montage: Epoch Times

Shen Yun – ein von der „Partei“ bedrohtes Ensemble

Seit über einem Jahr hat das im Bundesstaat New York beheimatete Ensemble mit Bombendrohungen gegen Theater auf seinen Welttourneen zu kämpfen, ebenso wie mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen gegen Tänzerinnen. Die Drohungen selbst wurden immer drastischer und detaillierter.

Im Januar behauptete eine Drohung, der Absender habe eine „große Anzahl Brandbomben“ aus Alkohol und Glasflaschen hergestellt und werde damit die Tanzstudios von Shen Yun in Brand setzen. Er werde Gebäude und Autos in Brand setzen und jeden niedermetzeln, der ihm in den Weg komme.

Außerdem werde er „Kongressabgeordnete angreifen, die Falun Gong unterstützen“, hieß es in der E-Mail. „An oder in der Nähe der Wohnsitze dieser Kongressabgeordneten oder in ihren Fahrzeugen werden Bomben platziert und gezündet!“, wurde gewarnt.

Die Polizei des US-Kapitols und das FBI wurden über die Drohungen informiert.

US-Außenministerium verurteilt Einschüchterungsversuche

Das US-Außenministerium verurteilte am 7. Februar die anhaltenden Angriffe der KPCh auf Shen Yun und erklärte gegenüber Epoch Times: „Wir verurteilen solche Einschüchterungsversuche und fordern den Schutz des Rechts auf freie Meinungsäußerung“, erklärte ein Ministeriumssprecher. Weiter hieß es: „Wir fordern die Kommunistische Partei Chinas dringend auf, ihre nunmehr 25 Jahre andauernde Kampagne zur Eliminierung von Falun Gong zu beenden.“

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Chinas Geheimdienstchef persönlich involviert

Mehrere Whistleblower aus dem KPCh-Apparat berichteten über weitere Einzelheiten der Anti-Falun-Gong-Kampagne der KPCh, die sich besonders auf die Verbreitung von Informationen über Social-Media-Influencer und westliche Medien stützt, die nicht ohne Weiteres auf die KPCh zurückgeführt werden können.

Die Whistleblower verwiesen zudem auf die Ausnutzung des amerikanischen Rechts- und Strafverfolgungssystems im Kampf der KP gegen Falun Gong – und besonders gegen die von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft gegründeten Unternehmen, insbesondere gegen Shen Yun, so die Whistleblower.

Chinas Geheimdienstchef Chen Yixin beaufsichtigt nach Angaben eines der Informanten die Kampagne persönlich. Doch der Chef des mächtigen Ministeriums für Staatssicherheit (MSS) erhält amtsübergreifende Hilfe, etwa vom Ministerium für öffentliche Sicherheit (MPS) und anderen KP-Behörden.

US-Behörden gehen davon aus, dass Chinas MSS auch hinter dem spektakulären „Salt Typhoon“-Angriff steht, der im Oktober 2024 große Teile des US-Telekommunikationssystems traf und sich gegen hochrangige Politiker richtete.

Der Informant warnte vor den verdeckten Ermittlern des MPS: „Wenn diese Leute erst einmal mobilisiert sind, ist die Bedrohung sehr groß.“

Hunderte Künstler erheben ihre Stimmen

Im vergangenen Jahr veröffentlichten mehrere westliche Medien ungewöhnlich viele Schmähartikel über Falun Gong – allen voran die „New York Times“ mit rund einem Dutzend solcher Artikel seit August 2024. Gestützt hatte sich die Zeitung dabei auf Behauptungen einer kleinen Gruppe ehemaliger Shen-Yun-Künstler, von denen einige Verbindungen zur KPCh haben.

Daraufhin wandten sich rund 800 aktuelle und ehemalige Künstler und Produktionsmitarbeiter von Shen Yun in einer Petition gegen jene Medienangriffe mit „groben Verzerrungen und falschen Darstellungen“ und warnten vor „Pekings Fähigkeit, unsere Gesellschaft zu manipulieren und zu kontrollieren“.

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Das Hauptquartier der „New York Times“ in New York City am 8. Januar 2025. Foto: Samira Bouaou/Epoch Times

KPCh-Propaganda in den sozialen Medien

Auch in den sozialen Medien arbeiteten Chinas Cyberagenten emsig daran, manipulative Inhalte gegen Shen Yun und Falun Gong zu verbreiten. Die Schmähartikel der „New York Times“ und weitere Propaganda gegen die in China verfolgte Glaubensgemeinschaft wurden auf Tausenden gefälschter X-Konten verbreitet.

Recherchen der Epoch Times halfen der Plattform, viele dieser Konten zu identifizieren und zu löschen. Allerdings wurden kontinuierlich neue erstellt. Einige der gefälschten Konten hatten sich teils über Monate und sogar Jahre hinweg eine Anhängerschaft aufgebaut. Dies taten sie, indem sie verschiedene Arten nicht zusammenhängender Inhalte wie Natur-, Essens-, Tier- und Reisefotos gepostet hatten und diese dann plötzlich mit Inhalten vermischt haben, die Falun Gong angriffen.

Laut den Informanten sollen chinesische Funktionäre die Agenten angewiesen haben, bestimmte YouTuber zu unterstützen, die Shen Yun und Falun Gong in einem negativen Licht darstellten. So tauchten in den vergangenen Jahren Dutzende englischsprachige Anti-Falun-Gong-Videos auf, einige davon von Influencern produziert, die dieselben Argumente wie die KPCh-Propaganda verwendeten.

Bildschirmfotos zeigen gefälschte X-Konten, die Schmähartikel der „New York Times“ über Shen Yun verbreitet hatten. Eine Untersuchung der Epoch Times ergab, dass Tausende dieser Konten Anti-Falun-Gong-Propaganda verbreiteten. Foto: X/Screenshots via Epoch Times

Die Whistleblower erwähnten ausdrücklich einen der YouTuber. Er sei zwar kein Agent, werde aber vom Ministerium „vollständig ausgenutzt“, hieß es. „Er wird alles weiterleiten, was man ihm vorlegt, vielleicht ohne zu wissen, dass es von der KPCh kommt. Die Agenten geben ihre Identität nicht preis, aber er ist bereits eine Marionette der KPCh“, sagte ein Whistleblower laut einem Bericht des Falun Dafa Information Center.

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Der YouTuber hatte erklärt, derjenige gewesen zu sein, der den Reportern der „New York Times“ die Quellen geliefert habe. Zudem erhob der Mann Drohungen gegenüber dem Personal von Shen Yun.

Im Jahr 2023 hatte das FBI die Strafverfolgungsbehörden über den Mann informiert, dass dieser „potenziell bewaffnet und gefährlich“ sei. Zuvor war er in der Nähe des Shen-Yun-Campus in Orange County im Bundesstaat New York gesichtet worden. Er wurde festgenommen und wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt.

Videos auf YouTube können eine große Reichweite generieren. (Symbolbild) Foto: Oleksii Pydsosonnii/Epoch Times

Lawfare – eine ressourcenverzehrende Taktik

In den vergangenen Jahren reichte ein Amerikaner mit langjährigen Geschäftsbeziehungen nach China mehrfach zweifelhafte Umweltklagen gegen den Shen-Yun-Campus ein. Die jüngste wurde im September 2024 von einem Bundesrichter endgültig abgewiesen.

Im Juli 2024 bekannten sich John Chen und Lin Feng schuldig, als Agenten Pekings gehandelt zu haben, nachdem sie versucht hatten, einen IRS-Agenten zu bestechen, um eine Untersuchung gegen Shen Yun einzuleiten.

Gerichtsdokumenten zufolge sagte Lin dem FBI, dass er und Chen auch die Falun-Gong-Gemeinschaft in Orange County observiert hätten, um Informationen für eine Umweltklage zu sammeln, die das Wachstum der Gemeinschaft in der Gegend hemmen sollte.

Seit November 2024 wurde Shen Yun von zwei weiteren Klagen mehrerer ehemaliger Künstler getroffen. Dieselben ehemaligen Künstler, einige mit Verbindungen zur KPCh, haben die meisten der in den Artikeln der „New York Times“ erhobenen Vorwürfe vorgebracht. Teile der Klagen scheinen den Artikeln entnommen zu sein.

Doch warum all dieser Aufwand, um ein paar gläubige Menschen zu unterdrücken? Es geht um weit mehr. Shen Yun bringt die beinahe zerstörte traditionelle Kultur Chinas auf die Bühnen der Welt. Zugleich deckt das Tanzensemble mittels darstellender Kunst die Menschenrechtsverbrechen der KPCh an Falun-Gong-Praktizierenden in China auf, Verbrechen, die 2019 in London von einem unabhängigen Volkstribunal unter Vorsitz von Kronanwalt Sir Geoffrey Nice KC mit den schlimmsten Gräueltaten des 20. Jahrhunderts verglichen wurden.

Der Artikel basiert auf „Unraveling the CCP’s Playbook for Transnational Repression in America“ von Petr Svab und Eva Fu, erschienen bei theepochtimes.com.



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