Die eSIM ist auf dem Vormarsch – auch Apple setzt auf den Trend

Smartphone auf, SIM-Karte rein: Für viele Handynutzer ist das kleine Plastikplättchen mit dem Mikrochip bestens vertraut, das sich in einem Fach im Gerät versenken lässt. Doch das Hantieren mit speziellen SIM-Nadeln, um dieses Fach zu öffnen, könnte schon bald der Vergangenheit angehören.
Weltweit ist die sogenannte eSIM auf dem Vormarsch, auch iPhone-Hersteller Apple setzt auf den Trend.
Was ist die eSIM?
Mit den schon seit Jahrzehnten eingesetzten physischen SIM-Karten kommen Verbraucher vor allem dann in Kontakt, wenn sie ein neues Gerät einrichten, den Anbieter wechseln oder auf Reisen sind. Diese Chipkarten enthalten alle wichtigen Informationen, die das Telefon dafür benötigt, sich mit einem Mobilfunknetz zu verbinden, etwa die Nummer oder den jeweiligen Vertrag.
Bei der eSIM ist das im Prinzip nicht anders – allerdings ist der Chip fest im Gerät verbaut, das „e“ steht für „embedded“ (eingebettet). Dies ermöglicht die Bereitstellung der SIM-Karteninformationen aus der Ferne.
So lässt sich der im Gerät verbaute Chip beispielsweise mit den Daten eines neuen Vertrages überschreiben. Die internationale Mobilfunkanbietervereinigung GSMA hebt hervor, dass die eSIM „eine sichere Möglichkeit“ zur Authentifizierung der Geräten sei.
Was sind die Vor- und die Nachteile?
Das Herunterladen der SIM-Daten aus der Ferne kann die Anmeldung bei einem neuen Netzbetreiber oder den Wechsel des Anbieters vereinfachen – beispielsweise um auf Reisen ein günstigeres lokales Netz zu nutzen. Außerdem werden Plastikmüll und Vertriebskosten gespart.
Allerdings setzt die eSIM-Einrichtung einen Zugang zum Internet voraus. Deshalb müssen Nutzer, die ein neues Telefon in Betrieb nehmen, sicherstellen, dass sie beispielsweise ein WLAN nutzen können. Für Touristen könnte es womöglich hilfreich sein, ihre lokale eSIM im Voraus zu aktivieren, wenn sie den Dienst gleich nach der Ankunft am Zielort nutzen wollen.
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Ermöglichen soll die eSIM auch eine bessere Fernkonfiguration von smarten Geräten – von Uhren über Autos bis hin zu intelligenten Stromzählern.
Was machen die Hersteller?
Schon seit einigen Jahren sind viele neue Smartphones, Tablets und Fitnessuhren, mit eSIM kompatibel. Dennoch haben viele der Geräte weiterhin zusätzlich einen physischen SIM-Kartensteckplatz.
Der US-Technologieriese Apple, der in den USA schon 2022 erstmals reine eSIM-Geräte ins Programm genommen hatte, verzichtet bei seinem neu vorgestellten iPhone Air hingegen darauf.
Auch die jüngste Pixel-10-Reihe von Google ist in den USA in einer reinen eSIM-Version erhältlich. Andere Hersteller wie etwa Samsung haben bislang allerdings noch keine reinen eSIM-Handys auf den Markt gebracht.
Die Unternehmensberatung Roland Berger prognostiziert gleichwohl, dass die Einführung der eSIM „kurz- bis mittelfristig“ an Fahrt gewinnt. Für 2030 sei zu erwarten, dass 75 Prozent aller Smartphone-Verbindungen über eSIM laufen, 2023 waren es noch zehn Prozent.
Welche Auswirkungen hat die eSIM?
In einer Umfrage unter Mobilfunknetzbetreibern fand die Beratungsfirma Roland Berger bislang kaum Anzeichen dafür, dass die Vereinfachung des Anbieterwechsels durch eSIM zu einer stärkeren Abwanderung der Kunden führt. Zugleich besteht laut der Unternehmensberatung die Möglichkeit, dass Mobilfunkbetreiber ihren Kunden über eSIM individuellere Dienste anbieten.
Mit Blick auf den Tourismus prognostiziert die Marktforschungsfirma CCS Insight einen Anstieg der lokalen eSIM-Verkäufe von 70 Millionen im Jahr 2024 auf 280 Millionen bis 2030. (afp/red)
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