Die Friedensbilanz, über die kaum jemand spricht

In Kürze:
- Donald Trump empfing Selenskyj am 18. August im Weißen Haus – anschließend gab es Gespräche mit der NATO und EU-Spitzen.
- Hillary Clinton überrascht: Sie würde Trump für den Friedensnobelpreis nominieren – unter Bedingungen.
- Mehrere Staatskonflikte wurden zuletzt unter US-Vermittlung entschärft, darunter Iran–Israel, Indien–Pakistan und Armenien–Aserbaidschan.
- Trumps bisherige Bilanz als Friedensstifter wird weltweit diskutiert.
Am Montag, 18. August, hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ins Weiße Haus eingeladen. Anschließend gab es ein Gespräch im multilateralen Rahmen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs.
Unterdessen ließ Trump seine frühere Gegenkandidatin und bisherige politische Erzrivalin Hillary Clinton vor einigen Tagen mit einer Aussage aufhorchen. Im Podcast „Raging Moderates“ äußerte die frühere Außenministerin, sie würde Trump persönlich „für den Friedensnobelpreis nominieren“, sollte es diesem gelingen, eine Friedenslösung für die Ukraine zu finden.
Clinton würde Friedensnobelpreis für Trump unter bestimmten Bedingungen gutheißen
Zwar verknüpfte Hillary Clinton diese Ankündigung auch mit einigen Bedingungen. So soll der Deal die Ukraine nicht in eine Situation bringen, in der sie „Territorium an den Aggressor“ abgeben müsse. Stattdessen solle das Land „Putin wirklich die Stirn bieten“ können und die Friedensvereinbarung dessen angeblicher „Vision eines größeren Russlands“ vereiteln.
[etd-related posts=“5220071″]
Clinton ist damit nicht die erste Person, die den Gedanken an einen Friedensnobelpreis für den amtierenden US-Präsidenten öffentlich äußert. Erst zu Beginn des Monats hatten Armeniens Präsident Nikol Paschinjan und dessen aserbaidschanischer Amtskollege Ilham Alijew diesen Vorschlag gemacht – ohne den von Clinton angebrachten Vorbehalt.
Ob es Trump gelingen wird, seine Vision von einem Frieden zwischen Russland und der Ukraine umzusetzen, ist bislang nicht absehbar. Er selbst hatte in einem Interview mit Sean Hannity auf „Fox News“ von bedeutenden Schritten in die richtige Richtung gesprochen. Gleichzeitig wies er jedoch darauf hin, dass es noch offene Fragen gebe. Hannity selbst wies jedoch darauf hin, dass Trump in seiner bisherigen Zeit als Präsident bereits in sieben Fällen in der Lage gewesen war, teilweise jahrzehntelange Konflikte zu einem friedlichen Ende zu führen.
Abraham-Abkommen und Verständigung zwischen Serbien und Kosovo
Bereits im Sommer 2020, in der Endphase der ersten Präsidentschaft Trumps, hatte die US-Regierung die Schirmherrschaft über die sogenannten Abraham-Abkommen übernommen. Diese führten zur Normalisierung und Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten.
Involviert waren dabei die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und in weiterer Folge auch Marokko und der Sudan. Die USA hatten den Ländern zuvor Vergünstigungen wie Waffenlieferungen, lukrative Wirtschaftsabkommen oder eine Aufnahme von Sanktionen in Aussicht gestellt. Mittlerweile bemühen sich die USA um eine Ausweitung der Abkommen – unter anderem auf Saudi-Arabien, Syrien und den Libanon.
[etd-related posts=“5219180″]
Ebenfalls im Jahr 2020 lud die US-Regierung unter Präsident Trump Vertreter Serbiens und des Kosovo ins Weiße Haus ein. Zwar erkennt Serbien eine Eigenstaatlichkeit seiner früheren Provinz nach wie vor nicht an. Dennoch gelang es der US-Regierung, eine weitgehende Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Parteien anzustoßen. Überdies einigten sich die Vertreter von Belgrad und Priština auf gemeinsam abgestimmte Infrastrukturprojekte. Die Gespräche und Vereinbarungen trugen zu einer deutlichen Entspannung des Verhältnisses zwischen Serbien und dem Kosovo bei.
USA knüpfen an alte Vermittlerrolle zwischen Indien und Pakistan an
Seit Beginn der zweiten Amtszeit betätigten sich die USA bereits mehrfach als Schlichter oder Vermittler in einer Phase zunehmender Spannungen. Im Mai gelang es der Regierung in Washington, eine weitere Eskalation im Grenzkonflikt zwischen Indien und Pakistan zu verhindern.
Ende April hatten mutmaßliche dschihadistische Terroristen eine Gruppe indischer Touristen im indisch kontrollierten Teil des Kaschmirs überfallen. Dabei starben 26 Menschen. Indien beschuldigte Pakistans Regierung, die Terroristen gewähren zu lassen oder sogar zu Taten dieser Art anzustiften. In weiterer Folge kam es über Tage hinweg zu wechselseitigen Feuergefechten und Luftangriffen in der Grenzregion.
[etd-related posts=“5129047″]
Um eine weitere Verschärfung des Konflikts zwischen den Atommächten zu verhindern, reisten US-Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio in die Region. Die USA hatten bereits in früheren Krisen in den Jahren 1962 und 1971 in Konfliktfällen zwischen den beiden Staaten vermittelt. Die USA sprachen auch dieses Mal mit politischen und militärischen Führern beider Seiten. Durch die Aussicht auf intensivere Wirtschaftsbeziehungen mit den USA gelang es den Spitzendiplomaten, beide Länder zum Ende der Kampfhandlungen und zum Abschluss eines Waffenstillstands zu bewegen.
Trump und Rubio deeskalieren zwischen Ruanda und DR Kongo
Im Juni und Juli gelang es der US-Regierung unter Federführung von US-Präsident Donald Trump und Außenminister Marco Rubio, auch zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo einen Friedensvertrag zu vermitteln. Im Jahr 2022 waren die Spannungen zwischen den Ländern eskaliert, als Rebellen der sogenannten M23-Miliz mehrere Städte im Osten des Kongo einnahmen.
Dessen Regierung beschuldigte Ruanda, die Rebellen zu steuern. Die USA vermittelten einen Vertrag über den Abzug der M23. Im Gegenzug würden die Amerikaner gemeinsame wirtschaftliche Projekte im Mineraliensektor ermöglichen. Außerdem sagten die USA beiden Konfliktparteien zu, sich künftig am Aufbau von Rohstoff-Lieferketten zu beteiligen. Der Vertrag enthielt auch Vereinbarungen über eine Überwachung des Truppenabzugs und eine regionale Kooperation.
[etd-related posts=“5219009″]
Mitte Juni 2025 eskalierte der Konflikt zwischen dem Iran und Israel. Dabei griff Israels Luftwaffe Ziele der Iranischen Revolutionsgarden und Raketenabschussrampen auf iranischem Territorium selbst an. Die USA verstärkten ihre Bemühungen, Israel durch Luftabwehrmaßnahmen und eine Verschärfung von Sanktionen zu unterstützen. Gleichzeitig bemühten sie sich – ungeachtet von Bedenken aufseiten der Regierung in Jerusalem – um die Wiederaufnahme von Gesprächen mit Teheran über dessen nukleare Ambitionen.
USA beenden innerhalb von sechs Wochen vier bewaffnete Konflikte
Die USA unterstützten Israels Militäroffensive aktiv mit dem Einsatz bunkerbrechender Waffensysteme, welche die drei zentralen Stätten des iranischen Nuklearprogramms zerstören. Am 21. Juni führte die US-Luftwaffe einen entsprechenden Angriff durch. Diese trug in weiterer Folge jedoch auch zur Beendigung der militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran bei.
Im Juli kam es zu Grenzgefechten zwischen Kambodscha und Thailand. Auch hier schaltete sich Trump frühzeitig ein, um eine weitere Ausweitung des Konflikts zu verhindern. Beide Staaten erklärten sich bereit, unter Vermittlung durch die USA über einen Waffenstillstand zu verhandeln. In Malaysia kam es zu Verhandlungen, wobei auch die KP-Führung in Peking Vermittler entsandte. Am 28. Juli 2025 wurde eine Waffenstillstandsvereinbarung unterzeichnet.
[etd-related posts=“5216495″]
Am 8. August gelang Trump auch die Beendigung des seit dem Ende der Sowjetunion andauernden Kriegszustandes zwischen Armenien und Aserbaidschan. Nachdem sich die beiden Länder über einen künftigen Grenzverlauf verständigt hatten, verhandelten die USA mit ihnen Wirtschafts- und Technologieprojekte aus. Das Kernstück der Friedensvereinbarung war ein strategischer Transitkorridor, der von den USA betrieben werden soll. Dieser soll Aserbaidschan einen direkten Zugang zu seiner Enklave Nachitschewan sichern. Gleichzeitig soll das Projekt russischen, iranischen und chinesischen Einfluss verringern.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion