Ecuador kappt Assanges Internetzugang in Londoner Botschaftsexil

Wikileaks-Gründer Julian Assange kann vom seinem Botschaftsexil in London aus nicht mehr mit der Außenwelt kommunizieren. Ecuadors Botschaft sperrte dem Australier sämtliche Kommunikationsmittel, teilte die ecuadorianische Regierung am Mittwoch in Quito mit. Sie gewährt Assange seit 2012 in ihrer diplomatischen Vertretung in der britischen Hauptstadt Asyl.
Mit der Maßnahme solle verhindert werden, dass Assange sich in die die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischt, hieß es zur Begründung. Der Wikileaks-Gründer hatte am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter die britischen Schuldzuweisungen gegenüber Russland im Fall Skripal infrage gestellt. Zudem kritisierte er die wegen des Giftanschlags auf den russischen Ex-Spion verhängten Sanktionen gegen Moskau.
(1/3) The manner of and timing of Russian diplomatic expulsions is poor diplomacy. The expulsions occurred 12 hours after one of the worst building fires in post Soviet history, which killed at least 64. Russians will see the timing as gratuitous.
— Julian Assange ⌛ (@JulianAssange) 26. März 2018
(2/3) That 21 US allies have expelled diplomats over an unresolved event in the UK and that the US expelled nearly three times as many diplomats as the UK, the alleged victim country, helps the Kremlin further a narrative that it is under conspiratorial siege led by the US.
— Julian Assange ⌛ (@JulianAssange) 26. März 2018
(3/3) Further, while it is reasonable for Theresa May to view the Russian state as the leading suspect, so far the evidence is circumstantial & the OCPW has not yet made any independent confirmation, permitting the Kremlin push the view domestically that Russia is persecuted.
— Julian Assange ⌛ (@JulianAssange) 26. März 2018
Wegen der Veröffentlichung gehackter Dokumente während des US-Präsidentschaftswahlkampfs hatte Ecuador bereits 2016 kurzzeitig Assanges Internetzugang gekappt.
Assange war 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflohen, um einer Auslieferung an Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft legte den Fall vergangenes Jahr zu den Akten. Allerdings besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll.
Der Australier befürchtet, an die USA überstellt zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und womöglich sogar die Todesstrafe droht. Die von ihm mitgegründete Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 geheime Dokumente des US-Militärs veröffentlicht. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion