Ehemaliger ukrainischer Parlamentspräsident erschossen – Selenskyj: „schrecklicher Mord”

Der ehemalige ukrainische Parlamentspräsident Andrij Parubij ist in der westlichen Stadt Lwiw erschossen worden.
Ein zunächst nicht identifizierter Mann habe „mehrere Schüsse“ auf den Politiker abgefeuert und „tötete Andrij Parubij auf der Stelle“, erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Samstag.
Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Tat als „schrecklichen Mord“ und versprach, „alle notwendigen Kräfte und Mittel“ für dessen Aufklärung bereitzustellen. „Leider war das Verbrechen genauestens geplant“, erklärte er in Onlinemedien.
Als Lieferant gekleidet
Nach Polizeiangaben erlag der 54-Jährige „noch am Tatort seinen Verletzungen“. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar, es werde nach dem geflüchteten Schützen gefahndet.
Fotos des mutmaßlichen Tatorts, die in ukrainischen Medien veröffentlicht wurden, zeigten einen am Boden liegenden Mann mit blutüberströmtem Gesicht.
[etd-related posts=“5226694,5230467″]
Der Verdächtige sei als Lieferant gekleidet gewesen und fuhr ein Elektrofahrrad, meldete der ukrainische Sender Suspilne.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung wegen „vorsätzlichen Mordes an Andrij Parubij“ ein.
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, schrieb auf Telegram, Parubij sei „durch feindliche Kugeln getötet worden“, ohne dies näher zu erläutern.
Die ukrainische Regierungschefin Julia Swyrydenko würdigte Parubij als „Patrioten“, der „einen großen Beitrag zur Gründung unseres Staates geleistet hat“.
Eine der Leitfiguren auf dem Maidan 2014
Der bekannte Politiker war von 2016 bis 2019 Parlamentspräsident der Ukraine und diente zuvor als Vorsitzender des Sicherheitsrats. Schon zu Sowjetzeiten hatte sich Parubij für die Unabhängigkeit der Ukraine eingesetzt.
Er galt als eine der Leitfiguren bei den großen pro-europäischen Bewegungen der jüngeren ukrainischen Geschichte: der Maidan-Revolution von 2014 sowie der orangefarbenen Revolution im Jahr 2004.
Parubij befehligte Verteidigungsgruppen während der Maidan-Proteste, die blutig niedergeschlagen wurden. Die pro-europäischen Proteste stürzten 2014 den vom Kreml unterstützten damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Im Jahr 2014 überlebte Parubij einen versuchten Mordanschlag mit einer Granate. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion