Serbien: Erneut Proteste gegen Korruption – Präsident Vucic kündigt hartes Vorgehen gegen Regierungskritiker an

In Serbien haben sich erneut Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. In der zentral gelegenen Stadt Valjevo gingen am Samstag tausende Menschen gegen Präsident Aleksandar Vucic auf die Straße. Eine kleine Gruppe maskierter Männer griff dort am Abend das Büro der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) an und setzte es in Brand.
In der Hauptstadt Belgrad kam es ebenfalls zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Die Sicherheitskräfte stoppten Protestierer, die zum Hauptquartier der SNS marschieren wollten. Auch aus der zweitgrößten Stadt des Landes, Novi Sad, wurden Zusammenstöße gemeldet.
Präsident Vucic kündigt hartes Vorgehen gegen Regierungskritiker an
Angesichts der regierungskritischen Protestwelle in Serbien hat Präsident Aleksandar Vucic ein hartes Vorgehen gegen Demonstranten angekündigt und diese als „Terroristen“ beschimpft.
„Sie werden die volle Entschlossenheit des serbischen Staates sehen“, sagte Vucic am Sonntag. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Recht, Frieden und Ordnung wiederherzustellen.“
Seine Regierung brauche einige Tage, um „den rechtlichen und formalen Rahmen“ für die Reaktion des Staates vorzubereiten, sagte der rechtsgerichtete Politiker.
„Es wird ganz anders sein als das, was Sie bisher gesehen haben“, fügte er hinzu, ohne nähere Angaben zu machen. Eine Ausrufung des Ausnahmezustands werde allerdings nicht in Betracht gezogen.
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Fast täglich Proteste gegen die Regierung
In Serbien kommt es seit Monaten zu heftigen Protesten gegen die Regierung und die im Land herrschende Korruption.
Auslöser der Protestwelle war der Einsturz des Bahnhofsvordachs von Novi Sad am 1. November 2024, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Der Hauptbahnhof war erst im Juli 2024 nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wieder voll in Betrieb gegangen.
Bei den durch das Unglück ausgelösten Protesten ging es zunächst um die Ursachen des Einsturzes, später richteten sich die vor allem von Studenten getragenen Kundgebungen gegen die Regierung und die weit verbreitete Korruption im Land.
An der bisher größten Demonstration beteiligten sich Mitte März rund 300.000 Menschen. Zuletzt wurden regierungskritische Demonstranten immer wieder von teils vermummten Regierungsanhängern attackiert. (afp/red)
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