EU-Kommission prüft Googles Umgang mit Online-Inhalten für KI
Die EU-Kommission geht wegen der Nutzung anderer Webseiten für mit Künstlicher Intelligenz erstellte Suchergebnisse gegen Google vor.
Wettbewerbshüter vermuten, dass der Konzern seine Quellen für die KI-Übersicht in der Google-Suche nicht angemessen bezahlt und seine KI mit Youtube-Videos trainiert.
Google kritisierte die Ermittlungen der Kommission scharf. Die EU-Vorwürfe seien ein Risiko, „Innovationen in einem Markt zu ersticken, der kompetitiver denn je ist“, teilte eine Konzernsprecherin am 9. Dezember mit. Google werde aber mit den Ermittlern zusammenarbeiten.
Eine Frist für die Ermittlungen gibt es nicht. Bestätigen sich die Vorwürfe, droht Google ein Bußgeld in Höhe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Erst im September hatte die Kommission in einem anderen Fall eine Strafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google verhängt, damals ging es um das Geschäft mit Werbung.
Verzerrt Google den Wettbewerb?
Demnach soll insbesondere untersucht werden, ob Google den Wettbewerb verzerrt, indem es unfaire Bedingungen für Publisher und Inhaltsersteller auferlegt oder sich selbst privilegierten Zugang zu solchen Inhalten verschafft. Das könnte Entwickler konkurrierender KI-Modelle benachteiligen.
Die Kommission äußerte konkret Bedenken, dass Google Inhalte von Web-Publishern genutzt haben könnte, um KI-gestützte Dienste auf seinen Suchergebnisseiten anzubieten, ohne den Publishern eine angemessene Vergütung zu zahlen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, eine solche Nutzung abzulehnen.
Viele Publisher sind auf den Nutzerverkehr von Google angewiesen und möchten den Zugang nicht riskieren.
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Ferner wird untersucht, ob Google Inhalte, die auf YouTube hochgeladen wurden, genutzt hat, um seine generativen KI-Modelle zu trainieren, ohne den Erstellern eine angemessene Vergütung zu zahlen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, eine solche Nutzung abzulehnen.
Die Praktiken könnten gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen, die den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung verbieten. Die Kommission kündigte an, die Untersuchung als vorrangige Angelegenheit durchzuführen.
Ribera: „Fortschritt darf nicht auf Kosten der Grundsätze gehen“
„Eine freie und demokratische Gesellschaft ist auf vielfältige Medien, offenen Zugang zu Informationen und eine lebendige Kreativszene angewiesen“, sagte EU-Kommissionsvize Teresa Ribera.
„KI bringt bemerkenswerte Innovationen und viele Vorteile für Menschen und Unternehmen in ganz Europa mit sich, aber dieser Fortschritt darf nicht auf Kosten der Grundsätze gehen, die das Herzstück unserer Gesellschaften bilden.“
Deswegen untersuche man, ob Google möglicherweise unfairen Bedingungen für Verlage und Urheber von Inhalten auferlege und gleichzeitig konkurrierende Entwickler von KI-Modellen benachteilige. (dts/ks)
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