„Fake News“ lassen US-Aktien schwanken – Trump lehnt EU-Zoll-Vorschlag ab

Der Vorschlag von Ursula von der Leyen reicht US-Präsident Trump nicht. Er lehnte den Vorstoß aus Brüssel ab, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter aufzuheben. Die EU errichtete so strenge Barrieren, dass es unmöglich sei, sie zu erfüllen.
US-Präsident Trump hat ein Faible für Zölle.
US-Präsident Trump arbeitet viel mit Zöllen.Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Von 8. April 2025

US-Präsident Donald Trump erklärte am Montag, er werde seinen Zollplan nicht unterbrechen, während Länder mit dem Weißen Haus verhandeln. Es gebe viele Länder, die mit den USA sprechen wollten, sagte er bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Die drei wichtigsten US-Aktienindizes schwankten zunächst, nachdem CNBC „unbestätigte Informationen“ verbreitete, Trump erwäge eine 90-tägige Pause. Das Weiße Haus wies solche Berichte als „Fake News“ zurück.

Keine Zollpause

Später im Oval Office fragte ein Reporter Trump, ob er eine mögliche Pause bei den Zöllen für Verhandlungen in Betracht ziehe.

„Nun, das ziehen wir nicht in Erwägung“, antwortete der Präsident. „Viele, viele Länder wollen mit uns Abkommen aushandeln, und es werden faire Abkommen sein. In manchen Fällen werden sie erhebliche Zölle zahlen. Es wird faire Geschäfte geben.“ Mehrere Länder signalisierten öffentlich, ihre Zölle auf US-Waren senken zu wollen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die EU könne mit den USA „null zu null“ verhandeln. Auch Politiker aus Taiwan, Thailand, Vietnam und anderen Ländern zeigten Gesprächsbereitschaft.

Trump: EU schottet sich auch mit nicht monetären Schranken ab

Trump lehnte den aktuellen Vorstoß aus Brüssel ab, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter aufzuheben. Auf die Frage, ob ein entsprechender Vorschlag von Ursula von der Leyen ausreichend sei, sagte Trump: „Nein, ist er nicht.“ Er schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten mehr Energie aus den USA importieren.

Er warf der EU vor, ihre Autoindustrie nicht nur mit Zöllen, sondern mit Auflagen und Regeln für US-Autos zu blockieren. Als Beispiel nannte er einen Test, bei dem eine Kugel aus 6 Meter Höhe auf ein Auto fallen gelassen werde – und wenn es dann eine Delle habe, dürfe es nicht in die EU verkauft werden. Ein deutsches Auto bekäme bei so einem Test auch eine Delle.

Trump sprach von nicht monetären Schranken, mit denen sich die EU abschotte. Die EU errichtete Barrieren, die so streng seien, dass es unmöglich sei, sie zu erfüllen.

„Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt“, sagte Trump. „Sie kaufen unsere Autos nicht […], sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns.“

Die EU legte eine neue Liste von US-Waren vor, die mit Einfuhrzöllen von bis 25 Prozent belegt werden sollen: Mais, Sojabohnen und Geflügel, Textilien, Stahlwaren und Make-up. Alkoholische Produkte wie Bourbon-Whisky fehlen. Über die Liste wird von den 27 EU-Staaten am 9. April abgestimmt. Mögliche Maßnahmen gegen Digitalkonzerne wie Apple, Google und Meta befürworten Deutschland und Frankreich, Irland warnt vor überstürztem Handeln.

China: Gegenzölle und neue 50-Prozent-Zölle

China war ein Hauptziel von Trumps Zollankündigung. Das Weiße Haus erklärte, Pekings Handelspolitik habe der amerikanischen Mittelschicht und den Kleinstädten geschadet.

Das chinesische Regime drohte ab dem 10. April Vergeltungszölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Importe zu erheben. Daraufhin kündigte Trump an, er werde zusätzliche 50 Prozent Zoll auf chinesische Waren erheben.

„Wenn China nicht bis morgen, dem 8. April 2025, seine 34-prozentige Erhöhung der bereits seit Langem bestehenden Handelszölle zurücknimmt, werden die Vereinigten Staaten mit Wirkung vom 9. April ZUSÄTZLICHE ZÖLLE in Höhe von 50 Prozent auf China erheben“, schrieb Trump auf Truth Social.

Trump betonte, er habe eine großartige Beziehung zu Präsident Xi Jinping und hoffe, dass es auch so bleiben werde. „Ich habe großen Respekt vor China, aber sie können das nicht einfach so machen.“ Zuvor nannte er China den „größten Übeltäter“.

Treffen mit Japan

Finanzminister Scott Bessent erklärte unterdessen, die USA seien offen für Verhandlungen mit Japan, da das Land „aufgeschlossen und mit Augenmaß“ vorgehe.

„Japan bleibt einer der engsten Verbündeten Amerikas, und ich freue mich auf unsere bevorstehende produktive Zusammenarbeit in Bezug auf Zölle, nicht tarifäre Handelshemmnisse, Währungsfragen und staatliche Subventionen“, schrieb Bessent am 7. April auf X.

Turbulenzen an den Märkten

Das Hin und Her bei den öffentlichen Erklärungen zu den Zöllen sorgte für weitere Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten. US-Aktien schwankten stark, schnellten nach einem Bericht über eine mögliche Zollpause in die Höhe und fielen, nachdem das Weiße Haus dies zurückwies.

Beamte der Trump-Regierung sagen, der Präsident löse sein Versprechen ein, die Handelsliberalisierung rückgängig zu machen, die die US-Wirtschaft geschwächt habe. Während seines Wahlkampfs 2024 sagte Trump oft, er werde Ländern Zölle auferlegen, um langjährige Handelsdefizite auszugleichen.

Vergangene Woche kündigte Trump einen Basiszoll von 10 Prozent für alle Länder an, während einige Handelspartner wie China, die EU und Vietnam höhere Zölle zahlen sollen.

„Er setzt auf etwas, von dem er weiß, dass es funktioniert, und das wird er auch weiterhin tun“, sagte Kevin Hassett, Wirtschaftsexperte im Weißen Haus, auf „Fox News“. „Aber er wird auch unseren Handelspartnern zuhören, und wenn sie mit wirklich großartigen Angeboten zu uns kommen, die der amerikanischen Industrie und den amerikanischen Landwirten zugutekommen, bin ich sicher, dass er zuhören wird.“

(Mit Material von Nachrichtenagenturen)

Der Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Confirms He Won’t Pause Tariff Plan, Says ‘Many Countries’ Seeking Deals“. (Deutscher Bearbeitung ks)



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