FBI findet digitale Beweise im Mordfall Charlie Kirk – Verdächtiger deutete Tat im Vorfeld an

In Kürze:
- FBI entdeckt digitale Spuren, die auf ideologische Motive des mutmaßlichen Täters Tyler Robinson hindeuten
- Zeugenberichte und ausgewertete Geräte belegen Drohungen gegen Charlie Kirk vor der Tat
- Ermittlungen richten sich auch auf Umfeld und mögliche Mitwisser; Partner Lance Twiggs bestreitet Involvierung
- Staatsanwaltschaft plant Mordanklage ersten Grades – Todesstrafe in Utah möglich
FBI-Direktor Kash Patel gab am Montag, 15. September, einen Überblick über neue Erkenntnisse der Ermittler zum Mordanschlag auf den konservativen Influencer Charlie Kirk. Mittlerweile habe sich eine Vielzahl an digitalen Fußabdrücken aufgetan, die Aufschluss über die Motivlage des mutmaßlichen Todesschützen Tyler Robinson geben könnten. Der 22-Jährige steht im Verdacht, Kirk am Mittwoch der Vorwoche während einer öffentlichen Veranstaltung an der Utah Valley University erschossen zu haben.
Textnachricht von Robinson soll Mordabsicht gegen Charlie Kirk bestätigen
Im Gespräch mit Sean Hannity von „Fox News“ äußerte Patel, man habe Zeugen befragt und elektronische Geräte ausgewertet, zu denen Robinson Zugang hatte. Dazu gehörten Laptops, Spielekonsolen und Smartphones aus dem Elternhaus des Verdächtigen und der Wohnung seines zeitweiligen Lebenspartners.
[etd-related posts=“5244543″]
Ein Schwerpunkt waren dabei auch Mitteilungen, die Robinson auf der hauptsächlich von Gamern genutzten Plattform Discord hinterlassen hatte. Patel kündigte an, man werde „jede Kommunikation auswerten, die diese Person geführt hat“.
Der FBI-Chef äußerte, man habe bereits eine Kommunikation von Robinson gefunden, in der dieser den Mord an Kirk in Aussicht stellte. Der Verdächtige habe in einer Textnachricht erklärt, er habe „eine Möglichkeit gefunden, Charlie Kirk auszuschalten, und das werde er auch tun“. Auf die Fragen nach der Begründung erklärte Robinson, „manche Hassgefühle seien nicht verhandelbar“, sagte Patel.
Partner Twiggs will nichts gewusst haben
Patels Stellvertreter Dan Bongino äußerte gegenüber dem gleichen Sender am Montag, man ermittle auch in Richtung möglicher Komplizen und Mitwisser. Robinson verweigere bisher jede Auskunft gegenüber den Ermittlungsbehörden. Von Beginn an kooperativ war hingegen sein Partner Lance Twiggs.
Der ebenfalls 22-Jährige, der sich in einem „Umwandlungsprozess“ vom Mann zur Frau befinde, lebte mit dem Tatverdächtigen zusammen. Die Social-Media-Accounts von Twiggs weisen kaum politische Äußerungen auf – und es findet sich „Newsweek“ zufolge kein Bezug zu Robinson.
[etd-related posts=“5244973″]
Eine Verwandte von Twiggs äußerte gegenüber „Fox News“, dieser habe „Konservative und Christen gehasst“ und sich seit seinem 18. Lebensjahr in diese Richtung entwickelt. Er habe sich zunehmend von seiner Herkunft gelöst und radikalisiert. Seit er begonnen habe, sich mit Tyler Robinson zu treffen, was vor etwa einem Jahr der Fall gewesen sei, habe auch dieser sich zum Negativen verändert.
Derzeitiger Ermittlungsstand deutet auf ideologisches Motiv hin
Charlie Kirk war für eine betont kritische Position gegenüber Forderungen der Transgender-Lobby bekannt. Er sprach sich vehement gegen die Verwendung gewünschter Pronomina bei der Ansprache von Transpersonen und gegen geschlechtsangleichende Behandlungen für Minderjährige aus.
Das FBI hat Lance Twiggs jedoch bis dato nicht im Verdacht, in die Attentatspläne involviert gewesen zu sein. Er habe sich gegenüber den Ermittlungsbehörden von Beginn an uneingeschränkt kooperativ gezeigt. Twiggs bestreite kategorisch, von dem Vorhaben seines Lebenspartners, mit dem er in St. George, Utah, eine Wohnung teilte, gewusst zu haben.
[etd-related posts=“5244363″]
Bongino betonte, dass nach derzeitigem Erkenntnisstand alles auf einen „ideologisch motivierten Angriff“ auf Kirk hindeute. Dies hatte zuletzt auch der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, betont. Twiggs soll den Ermittlern Discord-Inhalte von einem Konto namens „Tyler“ gezeigt haben. Er habe diesen als den Account von Robinson identifiziert.
Intakte Familie – hochbegabter Schüler – Studienabbruch
Discord bestritt, Anhaltspunkte dafür gefunden zu haben, dass Robinson den Anschlag auf ihrer Plattform geplant habe. Allerdings hatten bereits in der Vergangenheit politisch motivierte Attentäter ihre Vorhaben in dortigen Gruppen angedeutet. Dies sei 2022 bei einem rassistisch motivierten Anschlag in Buffalo der Fall gewesen.
Auch der Trump-Attentäter vom Juli 2024, Thomas Matthew Crooks, soll einen Discord-Account angemeldet haben. Das Unternehmen löschte diesen umgehend, erklärte jedoch dazu, dass Crooks ihn kaum genutzt habe. Im Jahr 2023 soll Discord von sich aus Beiträge der Polizei gemeldet haben, in denen ein 13-Jähriger einen Anschlag auf eine Synagoge angekündigt habe.
[etd-related posts=“5244194″]
Robinson war bisherigen Erkenntnissen zufolge in einer konservativen und intakten republikanischen Familie in Washington, Utah, aufgewachsen. Er galt als hochbegabter Schüler und erhielt ein Stipendium für ein Pre-Engineering-Studium an der Utah State University (USU). Dieses brach er jedoch ab und nahm stattdessen eine Lehre zum Elektriker auf. Sein Radikalisierungsprozess spielte sich nach bisherigem Sachstand vorwiegend online ab. Bongino erklärte, Familienmitgliedern und Arbeitskollegen zufolge sei Robinson zuletzt politischer und verschlossener geworden.
Groyper-Theorie nicht erhärtet – Charlie Kirk Ende der 2010er von Ultrarechten bedrängt
Die jüngsten Erkenntnisse des FBI widersprechen vor allem in sozialen Medien verbreiteten Theorien, wonach Tyler Robinson der rechtsextremen Szene sogenannter Groyper zugehört haben könnte. Diese Spekulationen stützten sich unter anderem auf eine Aufnahme aus dem Jahr 2018, auf der Robinson an Halloween im Stile einer dort verbreiteten Meme-Figur posiert hatte.
Auch die Gravuren auf den Munitionshülsen sollen eine Mischung aus Popkultur und Hasssymbolen aufweisen. Diese würden zur Groyper-Taktik einer „post-ironischen“ Radikalisierung passen. In der Szene galt Charlie Kirk als zu moderat – außerdem nahm man ihm seine solidarische Position gegenüber Israel übel. Ende der 2010er-Jahre organisierten Groyper Störaktionen von Veranstaltungen Kirks, bei denen sie provokative Fragen stellten. Substanzielle Anhaltspunkte für eine Nähe Robinsons zu den Groypern zu irgendeinem Zeitpunkt gibt es bis dato nicht.
[etd-related posts=“5244168″]
Generalstaatsanwältin Pam Bondi kündigte unterdessen an, dass die Staatsanwaltschaft in Utah noch in dieser Woche Anklage gegen Tyler Robinson erheben könne. Gegenüber Medien erklärte sie:
„Sie werden höchstwahrscheinlich morgen oder diese Woche Anklage erheben, und sie werden ihn wegen Mordes ersten Grades anklagen.“ Bondi wies darauf hin, dass sich der Gouverneur im Fall einer Verurteilung um die Verhängung der Todesstrafe bemühen werde. Diese werde in Utah noch durch das Erschießungskommando vollstreckt.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion