Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an

Im Rahmen der NTSB-Untersuchungen zum Zusammenstoß zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in Washington fanden in dieser Woche Tests mit drei Hubschraubern statt. Auch diese zeigten 24 bis 40 Meter Abweichung auf dem Radarhöhenmesser und den Hubschrauber-Höhenmessern.
Die US-Luftfahrtbehörde nimmt die Hubschrauberrouten in Washington ins Visier.
Die US-Luftfahrtbehörde nahm auch die Hubschrauberrouten in Washington ins Visier.Foto: Petty Officer 1st Class Brandon/U.S. Coast Guard/AP/dpa
Epoch Times2. August 2025

Ein halbes Jahr nach dem Zusammenstoß zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in Washington mit 67 Toten haben Untersuchungen ergeben, dass die Höhenangaben auf Messeräten des Hubschraubers womöglich um mehrere Dutzend Meter von der tatsächlichen Höhe abwichen.

Die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) beendete am Freitag eine mehrtägige Anhörung von Experten und Vertretern der an dem Unglück beteiligen Parteien, darunter Unternehmen, Behörden und Fluglotsen.

Ende Januar war ein Passagierflugzeug von American Airlines beim Landeanflug auf den Reagan-Flughafen in Washington mit einem Militärhubschrauber zusammengestoßen, welcher sich auf einem Schulungsflug befand. Beide Maschinen stürzten in den Potomac. Die 64 Flugzeuginsassen und die dreiköpfige Besatzung des Hubschraubers kamen ums Leben.

Tests mit drei Hubschraubern zeigten auch unterschiedliche Höhenmessungen

Bereits Mitte Februar war erklärt worden, dass fehlerhafte Instrumente und Kommunikationsprobleme der Grund für den Zusammenstoß gewesen sein könnten. Die NTSB meldete unter Berufung auf die Daten der Flugschreiber damals „Abweichungen“ hinsichtlich der Flughöhe.

Beide Flugschreiber sind geborgen.

Beide Flugschreiber sind geborgen. Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa

Im Rahmen der Untersuchungen fanden in dieser Woche nun Tests mit drei Hubschraubern vom selben Typ – Sikorsky Black Hawk – statt, erklärte Marie Moler, eine der Ermittlerinnen.

Auch dabei seien Abweichungen der Angaben auf dem Radarhöhenmesser und den in den Hubschraubern installierten Höhenmessern registriert worden. Bei den Tests seien Unterschiede „von 80 bis 130 Fuß“, also von 24 bis 40 Metern, festgestellt worden.

In dem Bereich, in dem es zu dem Zusammenstoß kam, dürfen Hubschrauber höchstens in einer Höhe von 200 Fuß (rund 61 Meter) fliegen.

Höhenmesser und Fluglotsen

NTSB-Direktorin Jennifer Homendy hatte im Februar bekannt gegeben, dass der Hubschrauberpilot kurz vor der Kollision eine Höhe von 300 Fuß gemeldet hatte, während sein Fluglehrer die Höhe mit 400 Fuß angab. „Keiner der Piloten hat die Abweichung bezüglich der Flughöhe kommentiert“, sagte Homendy.

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„Zum Zeitpunkt der Kollision befand sich der Black Hawk in einer Höhe von 278 Fuß“, sagte die NTSB-Chefin. Die Piloten hätten auf ihren Höhenmessern im Cockpit jedoch möglicherweise andere Angaben gehabt.

Nach dem Unfall war auch kritisiert worden, dass der selbe Fluglotse sowohl für den Hubschrauberverkehr als auch für einen Teil des Flugzeugverkehrs zuständig war. Ein Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde FAA sagte dazu, dass eine solche – der Vorschrift nach erlaubte – „Doppelbelastung“ von Lotsen „wahrscheinlich häufiger“ sei als eine Zuständigkeit für nur einen Bereich. (afp/red)



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