Frankreich: Freizeitparkleiter verwehrte 150 Kindern aus Israel Zutritt

Am Samstag ist der Leiter eines Freizeitparks wegen Diskriminierung angeklagt worden. Ihm drohen fünf Jahre Haft, weil er 150 israelischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 16 Jahren den Eintritt verwehrte.
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Der Leiter des Freizeitparks war am 21. August in Gewahrsam genommen worden. (Symbolbild)Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times26. August 2025

Der Leiter eines Freizeitparks in Südfrankreich, der 150 israelischen Kindern und Jugendlichen den Zutritt verwehrt hatte, hat dies mit angeblichen Sicherheitsrisiken begründet.

Das Zutrittsverbot habe „ausschließlich technische und Sicherheitsgründe“ gehabt, teilte der Leiter des Freizeitparks in Porté-Puymorens an der Grenze zu Spanien am Dienstag mit. Er war am Samstag wegen Diskriminierung angeklagt worden, ihm drohen fünf Jahre Haft.

Sprachbarriere

Der 52-Jährige erklärte, infolge von Unwettern in den Tagen zuvor habe es Sicherheitsrisiken in dem Freizeitpark gegeben. Er erklärte, die „Sprachbarriere“ zwischen den französischen Angestellten des Freizeitparks und der israelischen Gruppe habe „die Weitergabe von Sicherheitsanweisungen erschwert“.

Die Entscheidung sei „im Voraus“ mitgeteilt worden, die Kinder seien deshalb gar nicht erst angereist. Der Eintritt sei vollständig erstattet worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, die israelischen Kinder und Jugendlichen im Alter von acht bis 16 Jahren seien nicht in den Park eingelassen, obwohl sie „seit längerer Zeit reserviert“ gehabt hätten.

Die Gruppe, die ihren Urlaub in Spanien verbrachte, sei nach dem Vorfall in drei Bussen an einen anderen Ort gefahren worden. Die Gendarmerie habe für ihre Sicherheit gesorgt.

Es drohen 5 Jahre Haft und 75.000 Bußgeld

Der Leiter des Freizeitparks war am 21. August in Gewahrsam genommen worden. Nach einer Vernehmung am Samstag wurde er jedoch wieder freigelassen. Ihm drohen fünf Jahre Haft und ein Bußgeld in Höhe von 75.000 Euro wegen „Diskriminierung auf Grund der Herkunft, der ethnischen Zugehörigkeit oder der Nationalität“.

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau ging von einem möglichen antisemitischen Hintergrund aus. Er erklärte am Freitag, er hoffe, die Justiz werde in dem Fall „sehr streng“ vorgehen. „Wir dürfen nichts durchgehen lassen“, fügte er an, antisemitische Vorfälle nähmen in Frankreich derzeit „explosionsartig zu“.

Nach jüngsten Angaben des Innenministeriums in Paris wurden in Frankreich zwischen Januar und Mai insgesamt 504 antisemitische Vorfälle registriert.

Dies entspricht einem Rückgang von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, es sind aber mehr als doppelt so viele Vorfälle wie im Vergleichszeitraum des Jahres 2023 (plus 134 Prozent). (afp/red)



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