Freigelassener Dissident und Ex-Präsidentschaftskandidat in Belarus vermisst

Kurz nach seiner Freilassung aus der Haft ist der belarussische Dissident und frühere Präsidentschaftskandidat Mikola Statkewitsch verschwunden. Er hatte sich geweigert, nach seiner Freilassung seine Heimat zu verlassen.
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Russlands Präsident Wladimir Putin trifft sich am 13. März 2025 mit seinem belarussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko im Kreml in Moskau.Foto: MAXIM SHEMETOV/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times12. September 2025

Kurz nach seiner Freilassung aus der Haft ist der belarussische Dissident und frühere Präsidentschaftskandidat Mikola Statkewitsch verschwunden. Sie sei „sehr besorgt über das Schicksal“ des 69-Jährigen, sagte die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja am Freitag bei einer Pressekonferenz in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Es sei unbekannt, wo sich Statkewitsch aufhalte, nachdem er sich nach seiner Freilassung am Donnerstag geweigert habe, Belarus zu verlassen.

52 politische Gefangenen freigelassen

Statkewitsch war 2010 bei der Präsidentschaftswahl gegen Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko angetreten und saß seit fünf Jahren im Gefängnis. Er gehörte zu einer Gruppe von 52 politischen Gefangenen, die gemäß einer von der US-Regierung ausgehandelten Vereinbarung am Donnerstag aus der Haft entlassen wurden. Im Gegensatz zu den übrigen Freigelassenen weigerte er sich jedoch laut Menschenrechtsgruppen, seine Heimat zu verlassen.

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Oppositionsführerin Tichanowskaja dankte der US-Regierung für ihren Einsatz für die Freilassung der Häftlinge. Gleichzeitig betonte sie, diese bedeute keine „echte Freiheit“ für die politischen Gefangenen, sondern komme einer „Zwangsabschiebung“ gleich. Es müsse den Betroffenen freigestellt sein, ob sie das Land verlassen oder nicht, betonte sie.

Nach der offiziell verkündeten Wiederwahl Lukaschenkos im Jahr 2020 waren hunderttausende Menschen in Belarus auf die Straße gegangen, um gegen politische Unterdrückung und Wahlbetrug zu demonstrieren. Die Proteste wurden brutal niedergeschlagen, zehntausende Teilnehmer wurden inhaftiert. Lukaschenko, ein wichtiger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ist seit mehr als 30 Jahren in Belarus an der Macht und unterdrückt dort die Opposition und unabhängige Medien.  (afp/red)



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