Friedrich Merz besucht Moldau: Unterstützung der EU gegen Russland

Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Donald Tusk reisen morgen in die Republik Moldau. Ihr Besuch findet anlässlich des moldauischen Unabhängigkeitstags statt. Ende September wählt das Land ein neues Parlament.
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Bundeskanzler Friedrich Merz am 26.08.2025, Berlin.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. August 2025

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist am Mittwoch zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem polnischen Regierungschef Donald Tusk nach Moldau.

Bei dem Besuch, der anlässlich des moldauischen Unabhängigkeitstags stattfindet, werden die drei Vertreter des sogenannten Weimarer Dreiecks von Staatspräsidentin Maia Sandu empfangen.

Der gemeinsame Besuch bei dem Ukraine-Nachbarstaat gilt vor der Parlamentswahl Ende September als Unterstützung für Moldau, das Russland seit langem vorwirft, es destabilisieren zu wollen.

Während einer Demonstration in Chisinau am 16. August 2025. Eine Teilnehmerin hält ein Porträt der ehemaligen Herrscherin der autonomen Region Gagausien in Moldawien, Evgenya Gutul, die kürzlich zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Rund 300 Menschen nahmen an einer regierungsfeindlichen Demonstration teil. Zuvor versprach der flüchtige moldauische Oligarch und Straftäter Ilan Shor in den sozialen Medien „ein Monatsgehalt von 3.000 Dollar für alle, die auf dem Großen Nationalversammlungsplatz in Chisinau gegen die Regierung protestieren”. Shor rief am 16. August 2025 dazu auf, Zelte aufzubauen, um das Zentrum von Chisinau lahmzulegen, und bot ihnen dafür das Zehnfache des Mindestlohns in Moldawien. Foto: Mikhail Kalarashan/AFP via Getty Images

So groß wie NRW

Die Republik Moldau liegt zwischen der Ukraine und Rumänien. In dem Staat von der Größe Nordrhein-Westfalens leben gut 2,5 Millionen Menschen. Die ehemalige Sowjetrepublik ist seit 1991 unabhängig und eines der ärmsten Länder Europas.

Moldau ist permanent Ziel russischer Propaganda und Desinformation. Viele Moldauer fürchten, dass der Krieg in der Ukraine auf ihr Land übergreifen könnte – auch weil in Russland immer wieder eine Landbrücke bis nach Transnistrien gefordert wird.

Ein schmaler russischer Streifen: Transnistrien

Die überwiegend russischsprachige Region Transnistrien an der Grenze zur Ukraine spaltete sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Moldau ab. In einem Krieg um den schmalen Landstreifen griff die russische Armee zugunsten der Separatisten ein.

Seitdem sind dort rund 1.500 russische Soldaten stationiert. Moskau unterstützt die Region mit schätzungsweise 465.000 Einwohnern auch wirtschaftlich, indem es kostenlos Gas liefert. Pro-russische Separatisten baten Moskau um „Schutz“ vor Moldau.

EU-Beitrittskandidat

Die moldauische Regierung sucht eine enge Anbindung an die EU. Das Land hat seit Juni 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Im Juni 2024 begannen die Beitrittsverhandlungen, die sich über Jahre oder gar Jahrzehnte hinziehen können.

Die moldauische Präsidentin Maia Sandu am 4. Juli 2025 nach dem EU-Moldau-Gipfels in Chisinau. Der Gipfel ist eine wichtige Gelegenheit, um die strategische Bedeutung der Zukunft Moldaus innerhalb der EU und die Stärke unserer Zusammenarbeit in einem entscheidenden Moment der demokratischen Entwicklung und der europäischen Entwicklung des Landes hervorzuheben. Foto: Elena Covalenco/AFP via Getty Images

Als erstes Land überhaupt unterzeichnete Moldau mit der EU auch ein Partnerschaftsabkommen in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung.

NATO-Partner mit Neutralitätspflicht

Schon seit 1992 ist Moldau auch Partnerland der NATO. Es wird von der westlichen Militärallianz bei der Reform und Modernisierung seiner Streitkräfte unterstützt.

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt einen NATO-Beitritt ab. Gleichzeitig wird ein in der Verfassung festgeschriebenes Neutralitätsgebot kontrovers diskutiert, das auch ein Verbot umfasst, ausländische Truppen in Moldau zu stationieren. (afp/ks)



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