Gaza-Hilfsflotte: Bundesregierung ruft zu Deeskalation auf – Boot erleidet Havarie
                            Eines der Boote der Gaza-Hilfsflotte pro-palästinensischer Aktivisten hat eine Havarie erlitten und daraufhin türkische Hilfe bekommen. Das Boot „Johnny M“ habe am Montag ein Leck im Maschinenraum gehabt, teilten die Organisatoren der Flotte mit.
Alle Menschen an Bord seien sicher geborgen worden. Die halbstaatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Evakuierung des Bootes sei von den türkischen Behörden und der Hilfsorganisation Türkischer Roter Halbmond koordiniert worden.
Der Kapitän eines der an der Rettungsaktion beteiligten Schiffe, Semih Fener, sagte laut Anadolu, zwölf Menschen seien von der „Johnny M“ geborgen und zu anderen Schiffen gebracht worden. Vier von ihnen würden nach Hause zurückreisen. Die Organisatoren der Hilfsflotte erklärten, in das Boot sei Wasser eingedrungen. Nach Angaben von Fener war das Boot jedoch nicht gesunken, als die Rettungskräfte eintrafen.
Bundesregierung ruft zu Deeskalation auf
Die Bundesregierung hat im Hinblick auf die internationale zivile Hilfsflotte für den Gazastreifen vor gewaltsamen Zusammenstößen gewarnt und die Beteiligten ebenso wie Israel zur Deeskalation aufgerufen.
Das Ziel sei, „eine Konfrontation zu vermeiden“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Er verwies auf die Ankündigung Israels, ein Einlaufen der Schiffe in die Gewässer vor dem Gazastreifen nicht hinzunehmen.
„Es besteht das Risiko eines gewaltsamen Eingreifens der israelischen Seite“, warnte der Außenamtssprecher. Die Bundesregierung habe Israel „zur Einhaltung seiner völkerrechtlichen Pflichten“ aufgefordert und dazu aufgerufen, den Schutz aller an Bord der Schiffe befindlichen Menschen zu gewährleisten.
Auswärtiges Amt rät vor Einfahrt in Gaza-Gewässer ab
Umgekehrt rate das Auswärtige Amt aber den Beteiligten „dringend von einer Einfahrt in die Gewässer vor Gaza ab“, warnte der Sprecher weiter. Er verwies auch auf das israelische Angebot, von der Flottille mitgeführte Hilfsgüter entgegenzunehmen und auf anderem Weg in den Gazastreifen weiterzuleiten.
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Zur Rechtmäßigkeit der israelischen Seeblockade des Palästinensergebiets legte sich der Sprecher nicht fest. Dies sei „nicht so einfach zu beantworten“, sagte er. Es sei Sache der israelischen Regierung, ihr Vorgehen zu begründen.
Auch Greta Thunberg dabei
An der Flottille beteiligt sind mehr als 50 Boote mit mehr als 500 Aktivisten aus zahlreichen Ländern. Ein Teil der Flottille befindet sich aktuell in den Gewässern um Kreta, weitere Boote sollen von Italien aus hinzustoßen.

Mitglieder der Schiffsgruppe der Global Sumud Flotilla nach Gaza liegen am 26. September 2025 vor der kleinen Insel Koufonisi südlich von Kreta vor Anker. Foto: Eleftherios Elis/AFP via Getty Images
Unter den Teilnehmenden ist auch erneut die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Ziel der Aktion ist es, Hilfsgüter vom Meer aus in den Gazastreifen zu bringen und damit die israelische Seeblockade zu brechen. Italien und Spanien kündigten angesichts der Gefahr gewaltsamer Auseinandersetzungen die Entsendung von Kriegsschiffen an. (afp/red)
                        
                        
                        
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