Gesundheitsministerium fordert Abkehr der USA von Chinas Organtransplantationssystem

Zwei Tage nachdem ein brisantes Putin-Xi-Gespräch über „Unsterblichkeit“ durch Organtransplantation weltweit für Wirbel gesorgt hat, stellt das US-Gesundheitsministerium folgende Forderung an die USA: alle Verbindungen zum chinesischen Organtransplantationssystem abbrechen.
Titelbild
Das US-Gesundheitsministerium in Washington, D.C. am 14. Juli 2025.Foto: Madalina Kilroy/Epoch Times
Von 12. September 2025

In Kürze:

  • Das US-Gesundheitsministerium fordert, alle Verbindungen zum chinesischen Organtransplantationssystem abzubrechen.
  • Das Ministerium verweist auf einen Artikel in der „Baltimore Sun“ mit dem Titel „Amerikas Komplizenschaft beim Organraub in China“
  • Das unabhängige China Tribunal kam 2019 zu dem Ergebnis, dass in China zweifelsfrei Zwangsorganentnahmen in großem Stil stattfinden.

 

Da weiterhin Bedenken hinsichtlich der Organbeschaffung in China bestehen, hat das US-Gesundheitsministerium die Vereinigten Staaten aufgefordert, ihre Beziehungen zum chinesischen Transplantationssystem abzubrechen.

„In China wird seit über 20 Jahren Zwangsorganentnahme an Gefangenen durchgeführt. Um die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens zu bekräftigen, muss Amerika seine Verbindungen zum chinesischen Organtransplantationssystem abbrechen“, schrieb das Ministerium in einem Beitrag auf X.

Gleichzeitig verwies es auf einen Artikel in der US-amerikanischen Tageszeitung „Baltimore Sun“ mit dem Titel „Amerikas Komplizenschaft beim Organraub in China“.

Das Ministerium deckte im Juli außerdem Probleme bei einer staatlich finanzierten US-Organisation auf. Es identifizierte mehr als 100 Fälle in den Vereinigten Staaten, in denen Organe entnommen wurden, obwohl die Patienten noch Lebenszeichen zeigten oder kein Herzstillstand festgestellt worden war.

Zweifelsfreie Zwangsorganentnahmen in großem Stil

Der „innenpolitische Skandal“ sei jedoch „kein Einzelfall“, heißt es in dem Beitrag, der auf das jahrzehntelange Programm der Zwangsorganentnahmen in China verweist, das sich gegen politische Gefangene richtet.

2019 kam das unabhängige China Tribunal in London zu dem Ergebnis, dass in China zweifelsfrei erzwungene Organentnahme in großem Stil stattgefunden hat. Als Hauptquelle dienen vor allem Praktizierende der spirituellen Disziplin Falun Gong.

In seinem 2020 veröffentlichten Abschlussbericht stellte das Tribunal zudem fest, es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass dieser Organraub beendet worden ist. Daher ging es davon aus, dass das Regime weiterhin Organe von unfreiwilligen Gewissensgefangenen entnehme.

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine spirituelle Bewegung, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht. Seit 1999 werden Falun-Gong-Praktizierende vom kommunistischen Regime in China systematisch verfolgt.

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Der Aufruf vom US-Ministerium, die Zusammenarbeit mit China beim Organtransplantationssystem einzustellen, kam nur wenige Tage nach einem internationalen Zwischenfall. Ein durch eine Mikrofonpanne aufgezeichnetes Gespräch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin lenkte die weltweite Aufmerksamkeit auf Chinas Organtransplantationssystem.

In dem Gespräch erörterten die beiden die Möglichkeit, durch kontinuierlichen Organaustausch eine Form von Unsterblichkeit zu erreichen. Xi erklärte gegenüber Putin: „Prognosen zufolge besteht in diesem Jahrhundert die Chance, 150 Jahre alt zu werden.“

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Die Äußerungen lösten mehr Besorgnis aus, als das Regime erwartet hatte, sodass die staatlichen chinesischen Medien die Clips mit den Kommentaren schnell entfernten.

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Chinas Staatssender forderte Rücknahme des Videos

Der staatliche Fernsehsender CCTV forderte über seinen Anwalt, dass die Nachrichtenagentur „Reuters“ das Video zurückzieht, in dem darauf hingewiesen wurde, dass es „zu einer eindeutigen Falschdarstellung geführt habe”.

Doch das Video war bereits weit im Umlauf.

Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, der am 3. September in einer Pressekonferenz von dem Vorfall hörte, sagte, der Wortwechsel „spreche Bände“.

„Ich muss Ihnen sagen, wir haben einige schreckliche Geschichten über die Organtransplantationen und all das in China gehört, dass sie die Organe von unfreiwilligen Spendern nehmen […], um es milde auszudrücken“, sagte er gegenüber NTD, dem Schwestermedium der Epoch Times.

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„Wenn die Politiker darüber reden, sollte das uns beunruhigen. […] Wie Sie wissen, gibt es Gesetze, die sich damit befassen, und wenn das passiert, müssen wir das vielleicht ganz oben auf die Prioritätenliste setzen.“

Das Repräsentantenhaus verabschiedete im Mai zwei Gesetzesentwürfe, die den Organraub in China durch Sanktionen bekämpfen sollen. Beide warten nun auf eine Vorlage im Senat.

Bundesregierung schweigt zum Putin-Xi-Gespräch

Die deutsche Bundesregierung wollte sich zu dem „Unsterblichkeits“-Gespräch nicht äußern.

Auf die Frage von Epoch Times, wie die Regierung auf die Äußerungen zwischen Putin und Xi blickt, hieß es: „Aktuell gar nicht“, so die Antwort des ersten stellvertretenden Regierungssprechers, Steffen Meyer (SPD) am 5. September auf einer Regierungspressekonferenz.

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „HHS Calls on US to Cut Ties With China’s Organ Transplant System“. (deutsche Bearbeitung il)



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