Grenzkonflikt: Thailand fliegt Luftangriffe auf Ziele in Kambodscha

Mindestens 5 Tote, 35.000 Menschen evakuiert: An der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha sind erneut Schüsse gefallen. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld für die jüngsten Kämpfe.
Titelbild
Kambodschanische Soldaten (r) fahren mit ihren Motorrädern vorbei, während Anwohner nach Zusammenstößen entlang der kambodschanisch-thailändischen Grenze in der Provinz Preah Vihear am 8. Dezember 2025 evakuiert werden.Foto: AFP via Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2025

Thailand hat nach der Gewalteskalation im Grenzgebiet zu Kambodscha erneut Luftangriffe auf Ziele im Nachbarland geflogen. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld an den neuen Gefechten mit mindestens fünf Toten.

Nach Angaben Thailands wurde durch Schüsse kambodschanischer Soldaten ein thailändischer Soldat getötet. Kambodscha erklärte, bei den thailändischen Luftangriffen seien mindestens vier Zivilisten getötet worden.

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Gegenseitige Beschuldigungen

Thailands Armeesprecher Winthai Suvaree sagte, kambodschanische Soldaten hätten am Montag das Feuer auf thailändische Truppen in der Provinz Ubon Ratchathani eröffnet. Dabei seien ein Soldat getötet und acht weitere verletzt worden.

Die thailändische Luftwaffe habe daraufhin gezielte Angriffe auf „militärische Ziele in mehreren Regionen“ geflogen, um die Attacken aus Kambodscha zu beenden.

Kambodscha warf seinerseits Thailands Armee einen Angriff auf kambodschanische Truppen in den Grenzprovinzen Preah Vihear und Oddar Meanchey vor. Die thailändische Armee habe zudem Panzerschüsse auf Tempel abgegeben, sagte eine Sprecherin des kambodschanischen Verteidigungsministeriums. Kambodscha habe nicht zurückgeschossen.

Bei den Luftangriffen Thailands seien in Preah Vihear und Oddar Meanchey mindestens vier Zivilisten getötet und zehn weitere verletzt worden, teilte Kambodschas Informationsminister Neth Pheaktra mit.

Mehr als 1.100 Familien wurden seinen Angaben zufolge aus dem Grenzgebiet in Sicherheit gebracht. In Thailand wurden laut Armee etwa 35.000 Menschen evakuiert.

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Friedensabkommen ausgesetzt

Ende Oktober hatten die beiden südostasiatischen Nachbarländer unter Vermittlung der USA ein Friedensabkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern soll.

Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens vor knapp einem Monat jedoch aus, nachdem laut Armee zwei thailändische Soldaten durch die Explosion einer Landmine nahe der Grenze verletzt worden waren.

Im Juli waren bei fünftägigen Gefechten mindestens 43 Menschen getötet und 300.000 weitere vertrieben worden.

Die Gefechte markierten eine erneute Eskalation in dem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinandergrenzen. Hintergrund des Konflikts ist eine unklare Grenzziehung aus der Kolonialzeit. (afp/ks)



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