Greta Thunberg will nach Gaza segeln

Aktivisten, darunter auch die Schwedin Greta Thunberg, wollen mit einem Segelschiff Hilfsgüter nach Gaza bringen. Das Schiff „Madleen“ legte in der sizilianischen Stadt Catania ab, bestätigte eine Sprecherin des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition. An Bord seien zwölf Aktivisten aus verschiedenen Ländern.
Sie wollen nach eigenen Angaben „Israels illegale Belagerung“ durchbrechen und „humanitäre Hilfe, Hoffnung und Solidarität nach Gaza“ bringen. Mit ihrer Aktion will die Gruppe zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in Gaza lenken.

Am 1. Juni 2025 in Catania, Italien: Mit der „Madleen“ wollen Aktivisten nach Gaza segeln. Mit dabei ist auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Foto: Fabrizio Villa/Getty Images
Geografisch beträgt die Entfernung etwa 1.500 Kilometer, die Fahrtzeit hängt stark von Wind, Wetter, Schiffsgeschwindigkeit und Route ab. In der Praxis kommen auch Zwischenstopps hinzu. Ohne größere Umwege könne die reine Fahrtzeit 4,5 Tage betragen, realistisch sind eher 5 bis 10 Tage.
Für private Segler ist die Durchfahrt durch das östliche Mittelmeer und die Annäherung nach Gaza praktisch aus politischen und sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.
Im Mai gab es bereits eine ähnliche Aktion, wobei das Schiff des Bündnisses sein Ziel nicht erreichte. Laut der Organisation brach damals vor Malta ein Feuer an Bord aus, das Schiff leckte.
Die maltesische Armee kam zum Löschen zu Hilfe. Das Bündnis erklärte, dass Drohnenangriffe auf das Schiff der Auslöser waren, vermutet wurden israelische Drohnen. Laut „t-Online“ sollte Thunberg damals erst in Valletta, der Hauptstadt von Malta zusteigen.
Stiftung: Hamas verbreitet Gerüchte
Derweil geht die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen weiter. Wie die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation erklärte, lief die Hilfsverteilung „heute ohne Zwischenfall“.
„Uns sind Gerüchte bekannt, die aktiv von der Hamas verbreitet werden und angebliche Todesfälle und Verletzungen am heutigen Tag betreffen“, hieß es. „Diese sind unwahr und frei erfunden.“
Augenzeugen bestätigten in der Vergangenheit mehrfach, dass Hamas-Kämpfer Hilfslieferungen gekapert haben. Israel will das mit dem neuen System verhindern.
Die Hamas hatte am Wochenende behauptet, dass bei israelischen Angriffen 30 Menschen an Verteilungszentren für humanitäre Hilfsgüter ums Leben gekommen seien. Dutzende weitere wären verletzt. Die Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar. Die israelische Armee dementierte die Angaben der Terrororganisation.
Angriffe gegen Hamas gehen weiter
Israels Tuppen im Gazastreifen sollen die Angriffe gegen die islamistische Hamas forcieren. Generalstabschef Ejal Zamir habe die Ausweitung der Bodenoffensive auf weitere Gebiete angeordnet, teilte die Armee mit.
Die Terrororganisation verliere inzwischen die Kontrolle über den Gazastreifen. Details nannte Zamir nicht. Er erklärte, die Offensive solle so lange laufen, bis „die Voraussetzungen für die Rückkehr der Geiseln und die entscheidende Niederlage der Hamas geschaffen sind“.
Katar und Ägypten kündigten als Vermittler an, sich verstärkt für eine Wiederaufnahme der indirekten Gespräche zwischen den beiden Kriegsparteien über eine Feuerpause einzusetzen. (dpa/ks)
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