Grönland: Frau von J.D. Vance und Mike Walz planen Besuch

Ein Besuch in Nuuk, dann ein Hundeschlittenrennen: Die Frau von J.D. Vance plant eine Reise nach Grönland. Auch Trumps Sicherheitsberater Mike Walz soll dabei sein. Die grönländische Politik bildet kurz nach der Parlamentswahl gerade eine neue Regierung.
Titelbild
Die unter dänischer Flagge fahrende DMS Lauge Koch, ein Offshore-Patrouillenschiff der Königlich Dänischen Marine, am 12. März 2025 im Hafen von Nuuk in Grönland.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times23. März 2025

Das von US-Präsident Donald Trump umworbene Grönland erhält Medienberichten zufolge in den kommenden Tagen erneut Besuch aus Washington. Wenige Monate nach einem Kurztrip des Präsidentensohnes Donald Trump Jr. planen nun die Frau von US-Vizepräsident J.D. Vance, Usha Vance, sowie Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz eine Reise auf die größte Insel der Erde.

Wie die grönländische Zeitung „Sermitsiaq“ berichtet, will Usha Vance erst in die Hauptstadt Nuuk reisen und anschließend einem am Samstag beginnenden traditionellen Hundeschlittenrennen im Ort Sisimiut beiwohnen.

Die fungierende grönländische Außenbeauftragte Vivian Motzfeldt bestätigte den Besuch gegenüber der Zeitung „Jyllands-Posten“. Den genauen Reisezeitplan oder das Programm kenne sie jedoch nicht, sagte Motzfeldt.

Kommunalwahlen am 1. April

Bei der Reise soll die Vizepräsidentengattin Gesellschaft von Trumps Sicherheitsberater Waltz erhalten. Das berichteten neben „Jyllands-Posten“ auch die dänischen Rundfunksender DR und TV 2 unter Berufung auf anonyme Quellen.

Demnach hat die US-Regierung um offizielle Treffen mit dänischen und grönländischen Vertretern gebeten, was allerdings abgelehnt wurde. Offiziell bestätigt wurden die Reisen von US-Seite bislang nicht.

Die grönländische Politik ist kurz nach einer Parlamentswahl gerade dabei, eine neue Regierung zu bilden. Die neue Regierung muss insbesondere die Vorgehensweise und einen Zeitplan für die komplette Unabhängigkeit der arktischen Insel von Dänemark darlegen.

Das wird von der großen Mehrheit der grönländischen Bevölkerung befürwortet. Umfragen zufolge sollen 85 Prozent der Grönländer Trumps Übernahmepläne ablehnen.

Die bisherige Koalition aus der links-grünen Inuit Ataqatigiit (IA) und den Sozialdemokraten von Siumut wurde bei der Wahl deutlich abgestraft, die Opposition gewann. Der 33-jährige Parteichef der Demokratischen Partei, Jens-Frederik Nielsen, sagte, nicht mit einem solchen Wahlausgang gerechnet zu haben.

Eine deutliche Mehrheit der Grönländer will nicht Teil der USA werden. (Archivbild)

Eine deutliche Mehrheit der Grönländer will nicht Teil der USA werden. (Archivbild) Foto: Christian Klindt Soelbeck/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Am 1. April finden Kommunalwahlen auf der Insel statt. „Es ist klar, dass das Trump-Lager unser Recht auf Selbstbestimmung ohne Einmischung von außen nicht respektiert“, kritisierte eine grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament, Aaja Chemnitz, auf Facebook.

Trump ist nicht der erste Interessent – ganz weit vorne ist China

Dies ist nicht das erste Mal, dass die USA Interesse am Kauf der großen, strategisch positionierten Insel bekundet haben. Schon in der Monroe-Doktrin von 1823 beanspruchten die Vereinigten Staaten Grönland als Teil ihrer „Interessensphäre“. 

1917 kaufte Washington die Jungferninseln von Dänemark und erkannte zeitgleich die dänische Souveränität über Grönland an.

Das US-Außenministerium unterbreitete Dänemark bereits 1867 ein Angebot, Grönland und Island zu kaufen, 1946 unternahm Präsident Harry Truman einen weiteren Versuch, die Insel zu kaufen. Beide Male lehnte Dänemark ab.

Auch China hat die unmittelbare Nähe Grönlands zu den arktischen Schifffahrtsrouten und seine reichen mineralischen Ressourcen, darunter Uran, ins Auge gefasst. Laut einem Leitartikel im „Xinhua“ 2018 betrachtet China Grönland als strategischen Teil seiner arktischer Polarroute.

Doch 2018 gab Grönland dem Staat Dänemark den Vorzug vor Peking, um seine Flughafenprojekte zu finanzieren. Zuvor waren diplomatische Spannungen aufgetreten, nachdem der grönländische Premierminister zu Finanzierungsabsprachen nach Peking gereist war. (dpa/red)



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