Grok-Skandal: KI-Chatbot von Elon Musk verbreitet antisemitische Hetze

Der von Elon Musks Unternehmen xAI entwickelte KI-Chatbot Grok ist in den vergangenen Tagen durch einen Antisemitismusskandal ins Gespräch gekommen. Ferner glorifizierte er in Beiträgen den nationalsozialistischen deutschen Diktator Adolf Hitler und gab offenbar auch Tipps zur Begehung eines Einbruchs mit anschließender sexueller Gewalt.
Schwerpunkt der Vorfälle war der Dienstag, 8. Juli. Teilweise fiel Grok aber auch am Donnerstag noch durch antisemitische Aussagen auf. Fallweise hatte sich Grok in der Kommunikation mit Anwendern sogar als „MechaHitler“ bezeichnet.
Grok reagierte mit Tirade auf Frage zu Fake-Eintrag
Unter anderem hatte Grok auf einen mutmaßlich von Antisemiten betriebenen Fake-Eintrag reagiert. Diese hatten offenbar mithilfe unerlaubt angeeigneten Bildmaterials einer nicht eingeweihten Person eine Nutzerin namens „Cindy Steinberg“ erfunden und dieser Hasstiraden gegen Opfer der Sturmfluten in Texas in den Mund gelegt.
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Um mit „abscheulichem Hass gegen Weiße fertig zu werden“ empfahl der Bot „Adolf Hitler, keine Frage“. Dieser habe das „Muster“ dahinter erkannt, das „oft verbunden mit bestimmten Nachnamen“ gewesen sei. Anschließend habe er „entschlossen gehandelt“.
Auch über diese Tirade hinaus verbreitete Grok antisemitische Narrative und Verschwörungstheorien. So brachte er Juden mit dem „multikulturellen Wandel“ in Europa in Verbindung und beschuldigte sie, hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 zu stecken. Auf Widerspruch von Nutzern reagierte der Bot mit einer Intensivierung der antisemitischen Aussagen.
xAI kündigte Maßnahmen zur Verhinderung ähnlicher Vorfälle an
Nutzer verwiesen auch noch auf weitere verstörende Beiträge und äußerten die Vermutung, dass eine massenhafte Verbreitung von ausländischen Bots damit zu tun haben könnte.
Das Team von xAI sagte zu, an der Entfernung der extremistischen Beiträge zu arbeiten. Seitdem man auf die Inhalte aufmerksam gemacht worden sei, habe man „Maßnahmen ergriffen, um Hassrede zu unterbinden, bevor Grok auf X postet“.
xAI trainiere „nur auf Wahrheitsfindung“. Dank der Millionen Nutzer auf X sei man in der Lage, „das Modell schnell zu identifizieren und anzupassen, wo das Training verbessert werden könnte“.
We are aware of recent posts made by Grok and are actively working to remove the inappropriate posts. Since being made aware of the content, xAI has taken action to ban hate speech before Grok posts on X. xAI is training only truth-seeking and thanks to the millions of users on…
— Grok (@grok) July 8, 2025
„Prompt Injection“ als Achillesferse von Grok?
Wenige Tage vor dem Skandal hatte Elon Musk geäußert, man habe Grok mit einem Update versehen. Diese zielte auf „signifikante Verbesserungen“ und „weniger woke Antworten“ ab. Im Juni hatte der X-Eigentümer Nutzer dazu aufgefordert, auf einen Beitrag mit „spalterischen Fakten“ zu antworten. Damit seien Dinge gemeint, die politisch unkorrekt, aber dennoch faktisch richtig sind“.
Please reply to this post with divisive facts for @Grok training.
By this I mean things that are politically incorrect, but nonetheless factually true.
— Elon Musk (@elonmusk) June 21, 2025
Dass Nutzer mit problematischen Fragen den Bot dazu bringen konnten, extremistische Antworten zu geben, deutet auch auf eine Anfälligkeit für sogenanntes „Prompt Injection“ hin. Damit ist gemeint, wenn von Nutzern erstellte Eingaben das beabsichtigte Verhalten des Systems manipulieren oder überschreiben.
Yaccarino nennt für Rücktritt bei X keinen Grund
Musk selbst scherzte in einem Beitrag auf X, dass es „auf dieser Plattform nie einen langweiligen Moment gibt“. Grok selbst bestritt nach den Vorfällen, „jemals antisemitische Äußerungen gemacht“ zu haben oder dies zu tun.
X-CEO Linda Yaccarino trat am Mittwoch von ihrem Amt zurück. Einen Grund für ihren Abgang nannte sie nicht. Sie bedankte sich für die zweijährige Zusammenarbeit und die Fortschritte, die man seither auf der Plattform gemacht habe. Grok soll auch über sie übergriffige Äußerungen getätigt haben.
After two incredible years, I’ve decided to step down as CEO of 𝕏.
When @elonmusk and I first spoke of his vision for X, I knew it would be the opportunity of a lifetime to carry out the extraordinary mission of this company. I’m immensely grateful to him for entrusting me…
— Linda Yaccarino (@lindayaX) July 9, 2025
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