Hamas übergibt Leiche – angeblich 2014 verschleppter Soldat
Israelische Streitkräfte haben vom Roten Kreuz die sterblichen Überreste einer weiteren Hamas-Geisel entgegengenommen. Israel habe über das Rote Kreuz den Sarg einer getöteten Geisel erhalten, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag mit.
Nach Angaben der Hamas soll es sich dabei um die sterblichen Überreste des Soldaten Hadar Goldin handeln. Der damals 23-jährige Offizier war am 1. August 2014 während einer humanitären Waffenruhe im damaligen Gaza-Krieg verschleppt worden. Seine Leiche war seitdem im Gazastreifen festgehalten worden. Erst eine forensische Untersuchung in Israel wird allerdings Gewissheit bringen, ob es sich tatsächlich um seine Leiche handelt.
Nach israelischen Medienberichten hatte die Hamas im Gegenzug für die Übergabe von Goldins Leiche freies Geleit für Dutzende Hamas-Terroristen gefordert, die sich in einem Tunnel befinden sollen, der in einem von Israel kontrollierten Gebiet des Gazastreifens liegt.
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Deal oder kein Deal?
Generalstabschef Ejal Zamir hatte dem Sicherheitskabinett jedoch am Donnerstag Medienberichten zufolge gesagt, es gebe keinen Deal in der Frage. Die Terroristen müssten sich ergeben „oder wir werden sie ausschalten“, sagte Zamir demnach.
In einer Mitteilung des militärischen Hamas-Arms hieß es jedoch, Kapitulation sei keine Option für die Organisation. Die internationalen Vermittler müssten einen Kompromiss finden und die Fortsetzung der Gaza-Waffenruhe gewährleisten, forderte die Hamas.
23 von 28 toten Geiseln übergeben
Im Zuge eines von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenruheabkommens hätte die islamistische Palästinenserorganisation neben den letzten 20 noch lebenden Geiseln eigentlich bereits vor drei Wochen auch alle 28 noch im Gazastreifen festgehaltenen toten Geiseln an Israel übergeben sollen – darunter auch Goldins Leichnam.
Bislang übergaben die Islamisten jedoch schrittweise erst 23 tote Geiseln. Sollten sich die nun überstellten sterblichen Überreste als die von Goldin herausstellen, verbleiben noch immer drei Israelis und ein Thailänder im Gazastreifen, die am 7. Oktober getötet und anschließend dorthin gebracht worden waren.
Nach Darstellung der Hamas verläuft die Rückgabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Israel wirft der Hamas dagegen vor, die Herausgabe der Toten aus taktischen Gründen hinauszuzögern. (dpa/afp/red)
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