Razzia: Hunderte Südkoreaner im US-Bundesstaat Georgia festgenommen – Südkorea besorgt

Auf einem Werksgelände des südkoreanischen Autobauers Hyundai in den USA kommt es zu Hunderten Festnahmen. Der Fall sorgt für Aufsehen - auch weil sich Südkorea inzwischen eingeschaltet hat.
Titelbild
Auf einem Werksgelände des südkoreanischen Autobauers Hyundai in den USA kommt es zu Hunderten Festnahmen.Foto: Uli Deck/dpa/dpa
Epoch Times5. September 2025

Bei einer großangelegten Razzia der US-Einwanderungsbehörde ICE sind hunderte Südkoreaner im Bundesstaat Georgia festgenommen worden. Auf dem „Gelände einer Batteriefabrik eines (südkoreanischen) Unternehmens in Georgia“ seien „mehrere südkoreanische Staatsangehörige“ am Donnerstag (Ortszeit) in Gewahrsam genommen worden, sagte Südkoreas Außenamtssprecher Lee Jae Woong vor Journalisten in Seoul. Es handele sich um rund 300 Festnahmen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen.

Die Razzia habe am Standort einer im Bau befindlichen Batteriefabrik der südkoreanischen Unternehmen Hyundai und LG in Georgia stattgefunden, teilte die US-Behörde für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe im Onlinedienst X mit. Dabei seien rund 450 „illegale Ausländer“ festgenommen worden.

Südkorea entsendet diplomatisches Personal

Laut Außenamtssprecher Lee wurde diplomatisches Personal zum Standort entsandt. Zudem sei die US-Botschaft in Seoul über „unsere Besorgnis und unser Bedauern“ in Kenntnis gesetzt worden.

„Die wirtschaftlichen Aktivitäten unserer Investoren und die gesetzmäßigen Rechte und Interessen unserer Staatsangehörigen dürfen im Rahmen der US-Strafverfolgung nicht ungerechtfertigt verletzt werden“, fügte Lee hinzu.

[etd-related posts=“ 5057022,5022757″]

Hyundai und LG investieren Milliarden in Batteriefabrik

Südkorea, die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens, ist ein wichtiger Automobil- und Elektronikhersteller mit mehreren Werken in den Vereinigten Staaten. Die größten Unternehmen, darunter der Autobauer Hyundai und der Technologieriese LG, haben Milliarden Dollar in den Aufbau neuer Fabriken in den USA investiert.

Im Juli hatte Seoul Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar zugesagt, um Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump zu entschärfen. Die südkoreanischen Investitionen seien „ein klarer Beweis dafür, dass Zölle sehr gut funktionieren“, erklärte Trump damals.

Es werde „die Situation genau beobachten“, erklärte das Unternehmen LG gegenüber AFP. „Wir werden vollständig mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten“, fügte das Unternehmen hinzu. Dabei habe die Gewährleistung der „Sicherheit und des Wohlergehens unserer Mitarbeiter und Partner“ oberste Priorität.

Das Unternehmen Hyundai gab auf AFP-Nachfrage keine Stellungnahme zu der Razzia ab.

[etd-related posts=“5234683″]

Trump will hart gegen illegale Einwanderer vorgehen

Nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) leben rund elf Millionen Einwanderer ohne Papiere in den USA, die meisten davon aus Lateinamerika. Insgesamt leben demnach rund 41 Millionen Einwanderer in den Vereinigten Staaten.

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, hart gegen Einwanderer ohne gültige Aufenthaltserlaubnis vorgehen zu wollen und Millionen Ausländer ohne Papiere abzuschieben. Seit seinem Amtsantritt nehmen vermummte ICE-Beamte bei Razzien im ganzen Land Einwanderer fest. Das Vorgehen des US-Präsidenten ist dabei höchst umstritten.  (afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion