Hunderttausende Menschen in Vietnam bringen sich wegen Taifuns in Sicherheit

An der Küste Vietnams sind zehntausende Menschen wegen des sich nähernden Taifuns „Kajiki“ aus ihren Häusern evakuiert worden. Bis zum Montagmorgen hatten örtlichen Behörden zufolge fast 30.000 Menschen ihren Wohnort verlassen, während etwa 16.000 Soldaten im Einsatz waren.
Insgesamt gibt es Evakuierungsanordnungen für mehr als 325.000 Menschen in fünf Küstenprovinzen Vietnams. Der Taifun sollte laut der nationalen Wetterbehörde gegen 13:00 Uhr Ortszeit (08:00 Uhr MESZ) die Küste Vietnams erreichen.
Betrieb an zwei Flughäfen ausgesetzt
Schulen und öffentliche Gebäude entlang der Küste Vietnams wurden Behördenangaben zufolge in Schutzräume umgewandelt. An zwei nationalen Flughäfen wurde der Betrieb ausgesetzt. Alle Fischereischiffe, die sich im betroffenen Gebiet befanden, wurden in den Hafen zurückbeordert.
Das nationale Wetteramt teilte mit, dass der Sturm noch am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 166 Kilometern pro Stunde auf Land treffen könnte. „Kajiki“ habe seine Stärke seit fast 20 Stunden gehalten, zitierte die Zeitung „VnExpress“ die Meteorologen.
am frühen Morgen stand das Auge des Sturms rund 145 Kilometer östlich der Provinz Ha Tinh. In mehreren Küstenorten peitschten heftige Böen und Regenfälle über die Straßen.
„Kajiki“ ist der fünfte Tropensturm, der in diesem Jahr über Vietnam hinwegfegt. Mehr als hundert Menschen kamen in dem südostasiatischen Land seit Januar bei Naturkatastrophen ums Leben oder gelten als vermisst. Der wirtschaftliche Schaden wird auf 21 Millionen Dollar (17,9 Millionen Euro) geschätzt.
Vergleich mit zerstörerischem Taifun „Yagi“
Neben den Soldaten stehen mehr als 100.000 Hilfskräfte für Rettungseinsätze bereit. Die Behörden verglichen die Wucht „Kajikis“ mit dem zerstörerischen Taifun „Yagi“, der im vergangenen Jahr in Vietnam rund 300 Menschenleben forderte und schwere Schäden hinterließ.

Auf der chinesischen Insel Hainan hat „Kajiki“ schon gewütet. Foto: -/TASS via ZUMA Press/dpa
Zuvor hatte die chinesische Hainan-Insel bereits die Auswirkungen von „Kajiki“ zu spüren bekommen. Mehr als 100.000 Menschen waren laut offiziellen Angaben betroffen, Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet. Durch die starken Regenfälle und Böen knickten Bäume um, viele Gebäude wurden beschädigt.
Auch der Güterverkehr zur Überfahrt über die Meerenge zwischen der im Norden Hainans gelegenen Hafenstadt Haikou und Xuwen auf dem Festland war betroffen – hier warteten laut chinesischem Staatsfernsehen 5.000 Lastwagen. In potenziell besonders gefährdeten Gegenden hatten die Behörden schon am Vortag mehr als 20.000 Menschen in Sicherheit gebracht.
Auch Thailand wappnet sich
Derweil rüstet sich auch Thailand: Der Wetterdienst warnte vor schweren Regenfällen in 35 Provinzen, darunter im Norden, Nordosten, Osten und Süden. Selbst die Hauptstadt Bangkok müsse sich auf Überschwemmungen einstellen, hieß es.
Der Tropensturm soll sich wahrscheinlich beim Zug über Laos abschwächen, Meteorologen rechnen jedoch noch bis Mittwoch mit großen Regenmassen und Überschwemmungen. (dpa/ afp/ks)
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