Huthi-Ministerpräsident getötet – Miliz kündigte Vergeltung an

Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach der Tötung ihres Regierungschefs bei einem israelischen Luftangriff Vergeltung angekündigt. „Wir werden uns rächen“, sagte der Huthi-Anführer al-Maschat.
Israel greift seit Monaten Ziele im Jemen an als Reaktion auf Angriffe der Huthi.
Israel greift seit Monaten Ziele im Jemen an als Reaktion auf Angriffe der Huthi.Foto: STR/AP/dpa
Epoch Times30. August 2025

Im Jemen sind durch einen israelischen Luftangriff vor wenigen Tagen der Ministerpräsident der Huthi-Miliz und mehrere ihrer Minister getötet worden. Ahmed al-Rahaui und die Minister seien in der Hauptstadt Sanaa zu Tode gekommen, teilte die vom Iran unterstützte Organisation mit.

Bei dem Angriff auf eine Versammlung der Miliz seien auch weitere Mitglieder verletzt worden. Die Huthi-Regierung in Sanaa und im Norden des Jemens, den die Miliz seit rund zehn Jahren kontrolliert, werde ihre Arbeit fortsetzen, hieß es.

Vergeltung angekündigt

Die Miliz kündigte Vergeltung an. „Wir werden uns rächen“, sagte der Huthi-Anführer Mahdi al-Maschat am Samstag in einer Videobotschaft. Huthi-Anführer al-Maschat warnte, Israel stünden „dunkle Tage bevor“. Er rief ausländische Unternehmen, Israel zu verlassen, „bevor es zu spät ist“.

Die Regierung der Huthi wird international nicht anerkannt. Die Organisation hatte al-Rahaui vor einem Jahr zum Regierungschef ernannt.

Er galt wie seine Vorgänger aber als eher symbolische Figur ohne wirkliche Macht. Anführer der Miliz ist Abdel Malik al-Huthi, dessen Bruder die schiitische Organisation vor etwa 30 Jahren gegründet hatte.

Nachfolger benannt

Mit der Verkündung von al-Rahauis Tod wurde umgehend ein Nachfolger ernannt. Der oberste politische Rat der Huthi habe Mohammed Ahmed zum amtierenden Ministerpräsidenten ernannt, erklärte die Organisation laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Saba, die von den Huthi kontrolliert wird. Mohammed Ahmed diente bisher als Vize unter al-Rahaui.

Die Huthis, die neben der Hauptstadt Sanaa einen Großteil des Jemen kontrollieren, werden vom Iran finanziert.

Israel hatte am 28. August die jemenitische Hauptstadt Sanaa erneut angegriffen. Nach eigenen Angaben griff die israelische Luftwaffe im Raum Sanaa ein „militärisches Ziel des Huthi-Terrorregimes“ an. Im Rahmen des Angriffs wurden offenbar auch al-Rahaui und die Minister getötet.

Die Huthi greifen seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren immer wieder Handelsschiffe und teils auch Israel selbst an – mit dem erklärten Ziel, die Palästinenser zu unterstützen.

Die Gruppe bezeichnet sich offiziell als „Ansar Allah“ („Unterstützer Gottes“) und ist nach Einschätzung von Fachleuten die stärkste Kraft im Jemen, wo seit 2014 ein Bürgerkrieg herrscht. Die Huthis gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels. (dpa/afp/red)



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