Immer mehr Hochbetagte in Krankenhäusern: AOK fordert Strukturreformen

Immer mehr Hochbetagte werden einer Analyse zufolge im Krankenhaus behandelt. Binnen 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK in ihrem Krankenhausreport mitteilte.
Die Mehrheit der befragten Geschäftsführer und ärztlichen Direktoren erwartet, dass von den derzeit gut 1900 Krankenhäusern höchstens 1250 übrig bleiben.
Hochbetagte bleiben im Schnitt pro Aufenthalt fast doppelt so lange im Krankenhaus wie Menschen unter 60 Jahren.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times30. April 2025

Innerhalb von 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen von 13 auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK am Mittwoch in ihrem sogenannten Krankenhausreport mitteilte. Angesichts einer steigenden Zahl von hochbetagten Patienten und einer sinkenden Zahl an Personal forderte die Krankenkasse Strukturreformen zur Entlastung von Kliniken.

Diese seien auf diese doppelte demografische Belastung nicht ausreichend vorbereitet. Bei Hochbetagten lägen häufig mehrere Erkrankungen vor. Durch beispielsweise körperliche Gebrechlichkeit hätten sie oft einen besonders hohen pflegerischen Bedarf.

„Insgesamt sehen wir bei diesen Patientinnen und Patienten ein hohes Risiko für Komplikationen, Versorgungslücken oder Brüche in der Versorgung“, erklärte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands.

AOK fordert bessere Versorgung von Pflegebedürftigen

Hochbetagte bleiben im Schnitt pro Aufenthalt fast doppelt so lange im Krankenhaus wie Menschen unter 60 Jahren. Die durchschnittlichen Krankenhauskosten seien bei den Hochbetagten fast siebenmal so hoch wie bei Jüngeren.

Die AOK forderte eine bessere ambulante Versorgung von Pflegebedürftigen. Nach einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) könnten so rund 1,4 Millionen Krankenhausaufenthalte pro Jahr vermieden werden.

Das entspreche rund 36 Prozent aller Krankenhausfälle von Pflegebedürftigen. „Wir müssen dafür sorgen, dass nur die Menschen im Krankenhaus behandelt werden, deren stationäre Behandlung nicht vermieden werden kann“, erklärte David Scheller-Kreinsen vom Wido. (afp/red)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion