Iran nach Atomgesprächen: Europäische Staaten sollen „richtige Entscheidung“ treffen

Der Iran will verhindern, dass die europäischen Staaten frühere Sanktionen gegen Teheran wieder einsetzen. Heute trafen sich Teheran, Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Genf zu Gesprächen.
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Auf den Außenwänden der ehemaligen US-Botschaft in Teheran ist eine Freiheitsstatue mit abgebrochenen Arm zu sehen. Dieses Bild wurde am 19. April 2025 in Teheran, Iran, aufgenommen.Foto: Majid Saeedi/Getty Images
Epoch Times26. August 2025

Vor dem Hintergrund von Sanktionsdrohungen hat der Iran in Genf neue Atomgespräche mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien geführt.

Der iranische Vize-Außenminister Kasem Gharibabadi, der an den Gesprächen teilnahm, rief die drei Staaten und den UN-Sicherheitsrat im Anschluss auf, die „richtige Entscheidung“ zu treffen. Sie müssten „der Diplomatie Zeit und Raum geben“, schrieb er im Kurzbotschaftendienst X.

Iran will Sanktionen abwenden

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei, hatte im Vorfeld der Gespräche den Willen Teherans bekräftigt, drohende Sanktionen abzuwenden. „Unser Fokus liegt darauf, Handlungen oder Vorfälle zu verhindern, die dem Land teuer zu stehen kommen könnten“, sagte er in Teheran. Die iranische Führung verhandle deswegen „mit aller Kraft“.

Der Iran und die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten Ende Juli zuletzt Atomgespräche geführt. Berlin, Paris und London warnten, sie könnten den sogenannten Snapback-Mechanismus zur Wiedereinrichtung der früheren Sanktionen gegen Teheran auslösen.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie die USA, Russland und China hatten im Jahr 2015 das Atomabkommen mit dem Iran geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe zu hindern. Die USA stiegen 2018 aus dem Abkommen aus und verhängten danach neue Sanktionen gegen den Iran.

Die europäischen Staaten und die UNO setzten ihre 2015 ausgesetzten Sanktionen bislang nicht wieder ein – und bemühten sich parallel dazu darum, ein neues Atomabkommen auszuhandeln. Diese Versuche blieben allerdings bislang erfolglos.

Israel und USA griffen ein

Der Iran hat nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde mittlerweile eine um ein Vielfaches größere Menge an angereichertem Uran angehäuft als im Atomabkommen vereinbart.

Im Juni griff Israel den Iran mit dem erklärten Ziel an, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die USA griffen in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan.

Nach zwölf Tagen Krieg trat am 24. Juni eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft. Der Iran weist den Vorwurf zurück, eine Atombombe bauen zu wollen, und beteuert, Urananreicherung zu zivilen Zwecken zu betreiben. (afp/red)



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