Jedes Wort öffentlich: Maxwell-Verhör enthüllt Details über Epstein und sein Umfeld

In Kürze:
- In der Befragung ging es um Millionenbeträge, die Maxwell von Epstein erhalten haben soll.
- Zum Tod Epsteins äußerte sie Zweifel an der offiziellen Selbstmord-These.
- Auch Donald Trump und Bill Clinton kamen zur Sprache.
Das US-Justizministerium hat am Freitag die Protokolle und Tonaufnahmen von Interviews veröffentlicht, die im Juli mit Ghislaine Maxwell, der engen Vertrauten des verstorbenen Finanzinvestors Jeffrey Epstein, geführt wurden. Befragt wurde sie von Todd Blanche, dem stellvertretenden Justizminister und ehemaligen Anwalt von Präsident Donald Trump.
„Abgesehen von den Namen der Opfer ist jedes Wort enthalten“, schrieb Blanche in einem Beitrag auf X. „Nichts wurde entfernt. Nichts verborgen,“ erklärte er. Dies geschehe „im Interesse der Transparenz“.
In the interest of transparency, @TheJusticeDept is releasing the complete transcript and audio of my proffer of Ms. Maxwell. The transcript and audio are linked below.https://t.co/TQW5migemm
— Todd Blanche (@DAGToddBlanche) August 22, 2025
Blanche: Keine Kooperationsvereinbarung mit Maxwell
Maxwell war 2021 wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der Finanzier Epstein selbst war im August 2019 in einer Zelle in Manhattan tot aufgefunden worden, kurz nachdem neue Anklagen wegen Menschenhandels gegen ihn erhoben worden waren. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Offiziell gilt sein Tod als Selbstmord.
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Die Gespräche fanden an zwei Tagen in einem Gerichtsgebäude in Florida statt. Laut dem Justizministerium erhielt Maxwell eine begrenzte Immunität, um offen über ihre eigene Rolle sprechen zu können – allerdings ohne jegliche Zusagen oder Vorteile. Blanche stellte klar: Es gebe keine Kooperationsvereinbarung. „Wir führen lediglich dieses Gespräch. Ich verspreche nichts,“ sagte Blanche zu Maxwell laut Transkript des Interviews. Sollte sie bei den Gesprächen lügen, drohten ihr neue Anklagen.
Die 30-Millionen-Frage
Ein zentrales Thema der Befragung war die Summe von 30 Millionen US-Dollar, die Maxwell angeblich von Epstein für das Anwerben junger Frauen erhalten haben soll.
Blanche fragte sie direkt: „Ist die Vorstellung, dass Sie für das Rekrutieren junger Frauen mit 30 Millionen bezahlt wurden, kategorisch falsch?“
Maxwell bejahte: „Das ist kategorisch falsch.“ Epstein habe ihr Geld geliehen, mit dem sie Geschäfte machte. Die Gewinne seien je nach Deal aufgeteilt worden – sie habe Epstein teils 50 Prozent, teils 25 Prozent gegeben. „Ich erinnere mich jetzt nicht mehr genau,“ sagte sie.
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Hat Epstein Selbstmord begangen?
Bei der Frage nach Epsteins angeblichem Selbstmord in Haft widerspricht Maxwell der offiziellen Darstellung des FBIs und Justizministeriums. „Nein, ich glaube nicht, dass er durch Suizid gestorben ist,“ sagte sie.
Allerdings machte sie auch keine Angaben darüber, wer für den Tod ihres ehemaligen Lebensgefährten verantwortlich gewesen sein könnte. „Aber im Gefängnis, in dem ich bin, […] würden sie dich schon für 25 Dollar Guthaben aus dem Gefängnisladen umbringen.“ Sie fügte hinzu: „Das ist ungefähr der Preis für einen Auftragsmord mit einem Schloss.“ [Anm. d. Red.: ein Vorhängeschloss in einer Socke o.ä. als Schlagwaffe genutzt]
Maxwell: Trump und Epstein waren keine engen Freunde
Auf die Frage von Blanche, ob sie jemals von Epstein oder jemand anderem gehört habe, dass Trump sich gegenüber Menschen in seinem Umfeld unangemessen verhalten habe, antwortete Maxwell: „Absolut nie, in keinem Zusammenhang.“
Trump und Epstein seien zwar freundlich miteinander umgegangen, jedoch lediglich so, „wie es in gesellschaftlichen Kreisen üblich ist“.
„Ich glaube nicht, dass sie enge Freunde waren. […] Ich erinnere mich zum Beispiel nicht daran, ihn [Trump] jemals in Epsteins Haus gesehen zu haben,“ sagte Maxwell. Sie selbst habe Trump zuletzt Mitte der 2000er Jahre bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung getroffen.
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Auch zu Bill Clinton äußerte sich Maxwell. Sie habe nie den Verdacht gehabt, dass der ehemalige Präsident jemals eine Massage von einem Opfer des Epstein-Rings erhalten habe. Sie fügte hinzu: „Ich habe niemals gesehen, dass ein Mann sich gegenüber einer Frau – gleich welchen Alters – unangemessen verhalten hat.“ Clinton sei ihr persönlicher Freund gewesen, nicht aber ein enger Freund Epsteins.
Nach der Veröffentlichung der Interviewprotokolle meldete sich auch Maxwells Anwalt David Oscar Markus zu Wort. Auf X dankte er dem Justizministerium für die Transparenz und erklärte zugleich: „Meine Mandantin ist unschuldig und hätte niemals angeklagt, geschweige denn verurteilt werden dürfen.“
Ghislaine Maxwell is innocent and never should have been tried, much less convicted, in this case. She never committed or participated in sexual abuse against minors, or anyone else for that matter. In fact, the government has admitted that it did not even consider her a…
— David Oscar Markus (@domarkus) August 22, 2025
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Justizministerium veröffentlicht Interviews mit Epstein-Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell“. (deutsche Bearbeitung dl)
Mit Material von afp
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