John Bolton im Visier: FBI beschlagnahmt Kisten bei Razzia in Maryland

In Kürze:
- FBI durchsucht Haus und Büro von John Bolton in Maryland
- Verdacht auf unsachgemäßen Umgang mit vertraulichen Dokumenten
- Untersuchung bereits 2020 eröffnet – offenbar nun wiederaufgenommen
- Trump und Vizepräsident Vance: Ermittlungen sollen unabhängig laufen
Am Freitag, 22. August, haben Beamte des FBI eine Durchsuchung des Privathauses und von Büroräumlichkeiten von John Bolton durchgeführt. Mehrere Medien hatten dies gemeldet, das Epoch-Times-Schwestermedium NTD hat live berichtet. Der frühere UN-Botschafter und Nationale Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump in dessen erster Amtszeit befindet sich auf freiem Fuß.
Durchsuchung bei Bolton Anfang von „etwas ganz Großem“?
Die von einem Bundesrichter vor Ort genehmigte Durchsuchung des Wohnsitzes von John Bolton in Bethseda, Maryland soll Teil einer bereits 2020 eröffneten Untersuchung sein. Es soll unter anderem um einen möglichen gesetzeswidrigen Umgang mit vertraulichen Dokumenten gehen. Der Rechtsexperte von „Fox News“, Paul Mauro, will jedoch nicht ausschließen, dass der Vorgang am Beginn von „etwas Größerem“ stehen könnte.
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In den Liveberichten war zu sehen, wie FBI-Beamte Kisten mit möglichem Beweismaterial aus dem Gebäude schleppten. Das FBI erklärte gegenüber der englischsprachigen Epoch Times, es würden „von einem Gericht genehmigte Aktivitäten“ vor Ort durchgeführt. Es bestehe „keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit“. Weitere Angaben machte die Behörde nicht.
FBI-Direktor Kash Patel äußerte sich zu der Durchsuchung auf X: „Niemand steht über dem Gesetz.“ Generalstaatsanwältin Pam Bondi teilte den Beitrag und erklärte: „Amerikas Sicherheit ist nicht verhandelbar. Das Recht wird durchgesetzt werden.”
America’s safety isn’t negotiable. Justice will be pursued. Always. https://t.co/Feev4Cxqlj
— Attorney General Pamela Bondi (@AGPamBondi) August 22, 2025
Von Trump wegen gravierender Differenzen zum Rücktritt gedrängt
Bolton, der als Vertrauter des früheren US-Außenministers James Baker gilt, wirkte von März 2018 bis September 2019 als Nationaler Sicherheitsberater. Als UN-Botschafter wirkte er von August 2005 bis Dezember 2006. Der damalige Präsident George W. Bush hatte ihn via „Recess Appointment“ eingesetzt, nachdem eine Bestätigung im Senat gescheitert war.
Trump legte Bolton, der als „neokonservativ“ und Anhänger einer proaktiven Interventions- und Regime-Change-Politik galt, den Rücktritt nahe und ersetzte ihn durch Robert O’Brien. Zuvor äußerte der Präsident, es gebe zwischen ihm und Bolton erhebliche Auffassungsunterschiede in der Außen- und Sicherheitspolitik.
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Im Jahr 2020 veröffentlichte Bolton ein Enthüllungsbuch aus seiner Zeit in der Regierung Trump – das dazu beitragen sollte, dessen Wiederwahl zu verhindern. Noch in dessen erster Amtszeit wurde eine Untersuchung bezüglich des Verdachts unsachgemäßen Umgangs mit vertraulichen Informationen eingeleitet. Trumps Nachfolger Joe Biden hatte diese gestoppt – nun wird sie offenbar wiederaufgenommen.
Vance bestreitet Racheakt gegen Bolton
Trump selbst erklärte am Freitag während eines Besuchs im Museum der Historischen Vereinigung des Weißen Hauses, er sei über den Vorgang selbst noch nicht in Kenntnis gesetzt worden. Der Präsident erklärte jedoch, man solle „die Untersuchung ihren Gang gehen“ lassen. Er sei jedoch „kein Fan“ von Bolton. Dieser sei ein „zwielichtiger Typ“ und es könne „durchaus sein, dass er unpatriotisch ist“.
Vizepräsident JD Vance erklärte gegenüber NBC, die Untersuchung gegen John Bolton stehe „in einer sehr frühen Phase“. Man werde diese voranschreiten lassen. Vance wies Darstellungen zurück, wonach die Regierung sich mit diesem Vorgehen an Bolton rächen wolle. Man habe zwar „weitreichende Sorgen“, was diesen betreffe, die beteiligten Ermittlungsbehörden „lassen sich jedoch allein durch das Gesetz und nicht durch die Politik leiten“.
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Bolton selbst hatte bereits im Widerruf seiner Sonderbewachung durch den Secret Service einen Racheakt gesehen, den Trump kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit verfügt hatte. Außerdem hatte Trump Boltons Sicherheitsfreigabe widerrufen – und dies mit einem „rücksichtslosen“ Umgang mit geschützten Informationen begründet.
Bereits Petraeus geriet wegen vertraulicher Dokumente ins Visier des FBI
Der Präsident verwies dabei explizit auf das Buch seines früheren Sicherheitsberaters. Dieses zeige, dass Boltons weiterer Zugang zu sensiblen Informationen ein „erhebliches Risiko schafft, dass vertrauliches Material an die Öffentlichkeit gelangt“. Dies würde die Arbeit seiner Berater potenziell unterminieren.
Der frühere Sicherheitsberater gilt als mögliches Ziel für Angriffe durch das iranische Regime. Bolton hatte mehrfach einen Regime-Change in Teheran gefordert und spielte eine Schlüsselrolle beim Rückzug der USA aus dem Atomabkommen von 2015. John Bolton war nicht unter jenen Personen, für die Präsident Joe Biden am Ende seiner Amtszeit noch Vorausbegnadigungen ausgesprochen hatte.
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Im Jahr 2015 wurde bereits ein hochrangiger früherer Regierungsbeamter für unsachgemäßen Umgang mit vertraulichen Informationen juristisch verfolgt. So bekannte sich der frühere CIA-Direktor David Petraeus im Januar 2015 schuldig, seiner Biografin Paula Broadwell, mit der er eine außereheliche Affäre hatte, vertrauliche Informationen eröffnet zu haben. Er wurde dafür zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 100.000 US-Dollar verurteilt.
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