Kiew sucht neue Ministerpräsidentin – Erneut Angriffe auf beiden Seiten

Bei gegenseitigen Attacken im Ukraine-Krieg hat es auf beiden Seiten erneut Tote und Verletzte gegeben. Bei einem russischen Gleitbombenangriff auf Dobropillja nahe der Frontlinie starben ukrainischen Angaben nach zwei Menschen, Dutzende seien verletzt.
Russland meldete in der Nacht zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen im Westen Russlands sowie den Abschuss mehrerer Drohnen auch nahe der Hauptstadt. In der Ukraine richten sich die Blicke heute auf das Parlament in Kiew: Dort wird eine neue Ministerpräsidentin und ein neues Kabinett gesucht.
Kiews Parlament stimmt über Ministerpräsidentin ab
Das Parlament wird heute über die Bestätigung der neuen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihres Kabinetts abstimmen. Zuvor muss die bisherige Vize-Regierungschefin ihre neuen Minister in der Obersten Rada vorstellen.
Der am Mittwoch entlassene Regierungschef Denys Schmyhal soll künftig Verteidigungsminister werden. Der scheidende Minister Rustem Umjerow soll Botschafter in den USA werden. Das Vorschlagsrecht für den Verteidigungs- und den Außenminister liegt bei Präsident Selenskyj.
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Selenskyj hatte Swyrydenko am Montag mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Der Verfassung nach hätte der Vorschlag formell zunächst von der Parlamentsmehrheit kommen müssen. Schmyhal hatte den Posten des Regierungschefs seit März 2020 inne.
Angriff in Dobropillja
Derweil gingen die Angriffe weiter. Der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete vom Abwurf einer 500-Kilogramm-Bombe über dem Stadtzentrum von Dobropillja.„The Kyiv Independent“ meldete unter Berufung auf Filaschkin, Ziel sei ein Einkaufszentrum im Herzen der Stadt gewesen. Dutzende Menschen seien verletzt, Geschäfte und Hunderte Wohnungen beschädigt.

Dobropillja hat es nicht das erste Mal getroffen. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft etwa 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 lebten fast 30.000 Menschen in der Stadt.
Ukrainische Medien berichteten zudem von einem Drohnenagriff mit Verletzten im Süden in der Stadt Nikopol.
Drohnenangriffe auf Moskau, Tote in Belgorod
Russland meldete seit dem Abend massive Drohnenangriffe durch die Ukraine. 126 Drohnen seien abgefangen wurden. In der westrussischen Grenzregion Belgorod wurden eine Frau und ein Mann getötet, so der dortige Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Er sprach von Verletzten und beschädigten Häusern und teilte ein Video einer russischen Abfangdrohne bei der Abwehr einer ukrainischen Drohne.
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In der westrussischen Stadt Woronesch seien drei Minderjährige beim Einschlag von Trümmerteilen zuvor abgeschossener Drohnen in ein mehrstöckiges Haus verletzt worden, meldete Tass unter Berufung auf den Gouverneur Alexander Gussew.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin berichtete laut der Agentur auf Telegram, dass in der Nacht drei Drohnen, die sich auf die Hauptstadt zubewegten, abgewehrt werden konnten.

In Belgorod wurde bei einem ukrainischen Drohnenangriff ein Mensch getötet. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Abend zufolge waren Dutzende Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Lipezk abgefangen worden.
Die Ukraine setzt auch weitreichende Drohnen gegen das russische Hinterland ein. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig prüfen. (dpa/red)
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